Impfung
Neurologie-Experte Gruber: Hirnvenen-Thrombosen durch Astra Zeneca nicht plausibel
Nach Frankreich und Italien hat gestern auch Deutschland die Impfung mit Astra Zeneca ausgesetzt. Hintergrund waren neue Meldungen von Thrombosen in Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung. Österreich hält am Impfstoff fest. Die Europäische Arzneimittelbehörde will heute, Dienstag, einen Sicherheitsbericht über den Impfstoff vorlegen, auch die WHO berät heute.
OÖ. "Mir ist aus heutigem Wissenstand kein plausibler Mechanismus bekannt, der eine Hirnvenen-Thrombose mit dem Verabreichen eines Vektorimpfstoffes wie Astra Zeneca in Zusammenhang bringt", sagt der Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Linz, Andreas Gruber, auf BezirksRundschau-Anfrage. Wenn jemand, der etwa durch Rauchen, Fettleibigkeit oder das Einnehmen der Verhütungspille bereits ein hohes Thrombose-Risiko habe, nach der Impfung erschöpft sei, Fieber habe, zu wenig trinke, könne das eine Thrombose nach sich ziehen, so Gruber. Aber: Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Astra Zeneca-Impfstoff und einer Thrombose sieht der Gehirn-Experte nicht.
Warum Deutschland Astra Zeneca gestoppt hat
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hatte das gestrige Aussetzen der Astra Zeneca-Impfungen so begründet: „Bis jetzt gibt es sieben berichtete Fälle, die im Zusammenhang mit einer solche Hirnvenenthrombose stehen bei mittlerweile über 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland. Es geht um ein sehr geringeres Risiko – aber falls es tatsächlich im Zusammenhang mit der Impfung stehen sollte, um ein überdurchschnittliches Risiko.“
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