Offene Kassenstellen
ÖGK bemüht sich verstärkt um Jungärzte
Mit verbesserten Tarifen und einem Maßnahmenpaket zum Ausbau der vertragsärztlichen Versorgung in Oberösterreich sollen junge Medizinstudierende den Weg zur ÖGK finden.
OÖ. Die größte Herausforderung für das österreichische Gesundheitssystem liegt zweifellos im demografischen Wandel. So werden im Jahr 2035 um 50 Prozent mehr Über-60-Jährige und um 40 Prozent mehr Über-80-Jährige in Oberösterreich leben. Die ÖGK versucht mit mehreren Maßnahmen die Qualität der Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und auszubauen. In der jüngeren Vergangenheit sorgten vor allem fehlende Kassenärzte für Unmut in der Bevölkerung. Mit dem neu verhandelten Kassenvertrag soll sich diese Problematik entschärfen.
"Eine offene Kassenstelle ist für die umliegende Bevölkerung oft Anlass zur Kritik und Sorge. Dennoch darf man nicht vergessen: Rund 97 Prozent aller Hausarztstellen sind besetzt, mit wenigen Ausnahmen ist das Fachärzte-Netz sogar zu 100 Prozent abgedeckt. Das ist eine sehr starke Leistung bei einem sehr großen Versorgungsnetz mit rund 1.560 ÖGK-Arztstellen alleine in Oberösterreich", betont ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzender Michael Pecherstorfer.
"Enormes Interesse am Kassenvertrag"
"Viele Studierende träumen von einer eigenen Praxis, für die Zukunft der niedergelassenen Versorgung stimmt mich das sehr positiv", so Pecherstorfer. Die ÖGK versucht mit verschiedenen Initiativen die Jungärztinnen und Jungärzte von morgen für einen Karriereweg mit Kassenvertrag zu begeistern. Zurzeit wird ein Servicecenter zur Beratung und Begleitung von Interessenten aufgebaut. Weiters gibt es eigene Mentoring-Programme und Stipendien für Studierende oder Veranstaltungen wie den Jungmediziner-Empfang.
Investitionen der ÖGK in OÖ
Der Fokus der Gesundheitskasse liegt im Ausbau von Primärversorgungseinheiten – knapp 20 Millionen Euro wurden seit 2020 investiert. Durch Bauprojekte investierte die ÖGK rund 72,5 Millionen Euro im Land Oberösterreich, davon 43,3 Millionen Euro für das Zahngesundheitszentrum in Linz, das im Dezember 2026 in Betrieb gehen soll.
Weitere Investitionen sollen folgen, wie Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) festhält. "Wir arbeiten für ein Ziel: Dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Daher ist es entscheidend, die nötigen Weichenstellungen zu setzen und die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich an die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen anzupassen."
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