„Wir wissen, dass es offene Fragen gibt“
Schulbeginn im Corona-Jahr
Am 14. September startet die Schule in Oberösterreich. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander lud nun zum Schulgipfel.
OÖ. Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander, Bildungsdirektor Alfred Klampfer sowie Vertreter von Gemeinden, Eltern, Lehrern, Schülern und der Gesundheitsbehörde trafen sich zum großen Schulgipfel. „Wir wollen alle einen so normalen Schulstart wie möglich. Damit das gelingen kann, braucht es eine gute Abstimmung aller im Bildungsbereich tätigen Personen. Bei den geplanten Maßnahmen und Richtlinien steht die Gesundheit der Pädagogen und der Schüler an erster Stelle“, so Haberlander und Klampfer.
Bund gibt Richtlinien vor
Beim Bildungsgipfel wurden auf Basis der Handlungsrichtlinien des Bundes Konzepte für das Wintersemester 2020/2021 diskutiert und erarbeitet. Unverzichtbar werden die vorgeschriebenen Hygienebestimmungen bleiben. „Der vom Bund herausgegebene Leitfaden soll allen Schulen zur Orientierung dienen. Die Umsetzung erfolgt hier natürlich autonom am Schulstandort.“, so Klampfer. Ob Pausen gestaffelt werden oder wie regelmäßig gelüftet wird, ob Bodenmarkierungen oder Holzbabyelefanten – die Schulen sind autonom in der Umsetzung.
Vorerst keine Maskenpflicht im Unterricht
Ob eine Maskenpflicht für die Kinder während des Unterrichts kommen könnte – so wie das etwa in Bayern geplant ist – lässt Haberlander offen: „Wir werden uns da immer an die Vorgaben des Bundes halten, aber wenn man in ein paar Wochen sieht, dass das in Bayern funktioniert, wird man darüber reden können.“
Nur ein Schnupfen?
„Nur weil jemand einen Schnupfen hat, wird er nicht zuhause bleiben müssen“, beruhigt Haberlander alle Eltern. Die Erfahrungen im Frühjahr haben gezeigt, dass Symptome wie Schnupfen oder Husten sehr rasch für Verunsicherungen bei Eltern und Lehrkräften sorgen können. Solange es „eine plausible Erklärung“ für den Husten oder Schnupfen gebe, dürfen bzw. sollen Schüler weiterhin zur Schule gehen.
Gurgeltestungen an Schulen
Wie von Bundesminister Heinz Faßmann angekündigt wird mit Schulanfang ein bundesweites Corona-Monitoring an den Schulen gestartet. So will man einen verbesserten Überblick über die Infektionslage bei den 6-14-Jährigen erreichen. Gemeinsam mit vier Universitäten wird die sogenannte „Gurgelstudie“ durchgeführt. „In Oberösterreich wurden 42 Schulen vom Ministerium dazu ausgewählt, davon 22 Schulen der Primärstufe (Volksschule, Anm.) und 20 der Sekundarstufe I (Unterstufe Gymnasium und Neue Mittelschule, Anm.). Die Schulen werden vorab informiert. Die Testung erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Eltern müssen der Testung ihrer Kinder mittels Einverständniserklärung zustimmen“, so Klampfer.
„Corona-Ampel“ entscheidet
Wie der Unterricht aussieht wird vor allem von der Farbe der „Corona-Ampel“ des Gesundheitsministeriums abhängig sein:
Bei Grün gibt es abgesehen von den mittlerweile gewohnten Hygiene- und Abstandsbestimmungen keine Maßnahmen.
Ab der Ampelfarbe Gelb ist das Tragen von Mund-Nasen-Schutz im Eingangsbereich sowie für schulfremde Personen verpflichtend. Sport soll dann vorwiegend im Freien stattfinden, in Turnhallen nur unter besonderen Auflagen. Gesungen wird dann auch nur mehr im Freien oder mit Mund-Nasen-Schutz.
Ab Orange gibt es keine Schulveranstaltungen mehr, kein Singen in geschlossenen Räumen und in der Sekundarstufe II die Umstellung auf Distance- Learning. Schulautonom soll aber die Möglichkeit bestehen, kleinere Gruppen weiterhin im Präsenzbetrieb zu unterrichten oder einen Schichtbetrieb wie im Frühling einzuführen.
Bei Rot schließlich, sollen die Schüler aller Schulstufen wieder zuhause lernen. „Es ist uns bewusst, dass all diese Maßnahmen schwieriger umzusetzen werden, je kleiner und jünger die Kinder sind. Daher hat die Abteilung Elementarpädagogik der Bildungsdirektion OÖ Checklisten, Merkblätter und pädagogische Unterlagen gestaltet, die als Hilfestellung für Krabbelstuben, Kindergärten, Horte und Tagesmütter/-väter gedacht sind“, erklärt Haberlander. Die entsprechenden Unterlagen gibt es hier.
„Werden das gut meistern“
„Wir wissen, dass es noch offene Fragen gibt, sind aber bemüht, alle Unsicherheiten rechtzeitig vor Schulbeginn klären zu können.“, so Haberlander und Klampfer. „Auch wenn es zu Umstellungen im Laufe des Schuljahres kommen sollte, sind wir davon überzeugt, dass wir es wieder gut meistern werden“.
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