Musikalische Früherziehung

Studie zeigt: Musik fördert die Kindes-Entwicklung

Im Auftrag des Landes Oberösterreich führte das "Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen" der Universität Ulm eine Studie zur musikalischen Früherziehung und deren Wirkung auf die Entwicklung von Kindern durch. Mit neuen Projekten soll gemeinsames Musizieren in Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen wieder verstärkt stattfinden.

OÖ. 26 Kindergärten nahmen an der zweijährigen Studie teil und teilten sich in drei Gruppen auf. In der Gruppe "Musikalische Früherziehung" erhielten die Kinder ein wöchentliche MFE-Angebot mit Singen, Sprechen, Bewegung, Tanz sowie Musizieren mit Instrumenten. Die Vorlesegruppe widmete sich dem Vorlesen von Büchern, die von Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Abenteuer handelten. Um noch bessere Vergleiche ziehen zu können, gab es auch eine Kontrollgruppe, die kein zusätzliches Angebot erhalten hat. 

"Musik hat starken Effekt auf Kinder"

Zwei Fragestellungen kamen bei der Studie besondere Bedeutung zu. Zeigen sich zwischen den verschiedenen Gruppen Unterschiede im Hinblick auf die Entwicklung der Kinder? Und welche Gewinne und Herausforderungen sehen die Pädagogen hinsichtlich der MFE-Angebote? Die Resultate sind nicht sonderlich überraschend, waren bis dato aber wissenschaftlich nicht belegt. So zeigte sich deutlich, dass jene Kinder, die das Angebot der musikalischen Früherziehung konsumierten, sprachliche Vorteile und dadurch beim Schulstart bessere Voraussetzungen haben.

Weiters verbesserte sich bei den Kindern die Verhaltens- und Emotionskontrolle. "Musik hat in den ersten Lebensjahren einen sehr starken Effekt auf uns. Es bilden sich im Hirn ganz viele Synapsen, die der weiteren Entwicklung der Kinder dienlich sind. Im Erwachsenenalter sind sie weniger krank, widerstandsfähiger und leben letztendlich auch länger", erklärt Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer von der Universität Ulm. 

Musikschulwerk unterstützt Bildungseinrichtungen

Auf Basis der Studienergebnisse rief das Land Oberösterreich zwei neue Projekte zur Förderung der musikalischen Früherziehung ins Leben. Das Projekt ELMUKI (Elementares Musizieren im Kindergarten) zielt auf eine verstärkte Kooperation mit Kinderbildungs-und Betreuungseinrichtungen ab – 74 Kindergärten und Krabbelstuben nehmen daran teil. Regen Zuspruch findet auch das Projekt STIMMIG, das den qualitätsvollen Umgang mit der eigenen Stimme bei Volksschülern fördern soll.

Was bedeutet dies in der Praxis? Musikschullehrer unterstützen die Pädagogen in Form von Workhops, Liederpaketen, Ideenpaketen sowie Teamteaching beziehungsweise Coaching. "Die Bedeutung von Musik für Kinder ist unbestritten. Oberösterreich hat mit der Gründung des Landesmusikschulwerkes erste, wesentliche Schritte gesetzt. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt, in dem wir an der Vernetzung unserer Landesmusikschulen mit Kindergärten und Volksschulen arbeiten", erklärt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).