SPÖ gegen FPÖ
Wohnpolitik in Oberösterreich bleibt umstritten
Preiswerter und verfügbarer Wohnraum ist vielerorts knapp. Nicht nur in Salzburg – Stichwort: KPÖ-Erfolg – lassen sich mit dem Wohnbau-Thema Wähler mobilisieren. Auch in Oberösterreich tobt seit Jahren ein politischer Wohnbaukampf – zwischen FPÖ und SPÖ.
OÖ. Die Sozialdemokraten haben im Landtag erst kürzlich wieder eine Anfrage an den zuständigen Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) gestellt. Das Ergebnis: Laut Statistik gibt es in OÖ mehr als 17.000 Anträge auf eine gemeinnützige Wohnung. Besonders hoch ist der sogenannte "Primärbedarf" in Linz, Wels, Linz-Land und Braunau. Laut SPÖ-Wohnbausprecher Peter Binder sei der Bedarf bei jungen Menschen im Jahresvergleich stark angestiegen. Es falle Oberösterreichern unter 25 Jahren zunehmend schwer, Mietkosten am privaten Wohnungsmarkt zu stemmen, meint die SPÖ. Man sehe damit die langjährige Forderung nach einer Reform der Wohnbeihilfe bestätigt, heißt es. Aufgrund des erwartbaren Bevölkerungswachstums in den nächsten Jahren fordern die Sozialdemokraten, dass mindestens 2.000 geförderte Mietwohnungen pro Jahr gebaut werden müssen.
FPÖ: "Es wird viel gebaut"
Im Ressort von Wohnbau-Landesrat Haimbuchner warnt man vor einer "Überinterpretation" der Primärbedarfszahlen. Da seien viele Menschen dabei, die schon eine Wohnung haben, aber gern in eine größere umziehen würden, sogenannte "Wohnungsverbesserer". Vielmehr sei der Primärbedarf zuletzt rückläufig, argumentiert man im Wohnbauressort. Auch das Bauvolumen könne sich sehen lassen: Heuer sollen knapp 2.000 geförderte Mietwohnungen entstehen. Im Durchschnitt wurden in OÖ in den letzten Jahren 11.510 Wohneinheiten errichtet, 2021 waren es 13.267 – frei finanzierte Wohnungen sind in diesen Zahlen freilich inkludiert. "Seit über zehn Jahren ist OÖ das Bundesland mit der höchsten Neubauleistung. Deswegen sind bei uns die Mieten auch stabiler als in anderen Bundesländern", sagt Landesrat Haimbuchner.
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