Bilanz 2019
Hypo OÖ gut gerüstet für die Corona-Krise
Das wenig riskante Geschäftsmodell der Hypo OÖ mit den Schwerpunkten Wohnbaufinanzierung, Betreuung öffentlicher Institutionen sowie von Ärzten und Freiberuflern sollte der Hypo OÖ auch in der Corona-Krise zu Gute kommen, glauben die Vorstandsdirektoren Thomas Wolfsgruber und Christoph Khinast. "Wir tun alles, um unseren Kunden die Unterstützung anzubieten, die eine Bank jetzt geben kann", so Wolfsgruber.
Die derzeitige Hypo OÖ-Doppelspitze präsentiert erstmals die Bilanz – nach dem überraschenden Tod des früheren Generaldirektors Andreas Mitterlehner im November des Vorjahres. Mit 10. August übernimmt das bisherige Finanzmarktaufsichts-Vorstandsmitglied Klaus Kumpfmüller den Hypo OÖ-Vorsitz. An seiner Seite bleibt Thomas Wolfsgruber im Vorstand. Derzeit beschäftigt die die Hypo OÖ 426 Mitarbeiter (plus 5 gegenüber 2018) und hat zwölf Bankfilialen in Oberösterreich.
Die Hypo OÖ kommt 2019 wie 2018 auf eine Bilanzsumme von 7,77 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern ist von 15,8 auf 12,6 Millionen Euro gesunken – vor allem wegen Einmaleffekten: 2018 hatte die Hypo OÖ noch aus der Verwertung der Abbaubank Heta – ehemals Hypo Alpe Adria – vier Millionen eingenommen. Und in der 2019er-Bilanz schlägt sich der Verkauf der Hypo Salzburg-Anteile mit leichtem Verlust nieder.
Dafür konnte die Position als Wohnbaubank Nummer eins in Oberösterreich weiter ausgebaut werden – als Marktführer im Großwohnbau und mit plus 150 Millionen Euro an Finanzierungen für den privaten Wohnbau.
Bestes Universalbank-Rating in Österreich
Mit dem Rating "Single A + mit stabilem Ausblick" der Agentur Standard & Poor's ist die Hypo OÖ zum sechsten Mal in Folge Österreichs beste Universalbank. Erstmals seit vielen Jahren schüttet die Hypo OÖ aber keine Dividende an ihre Aktionäre aus: Land Oberösterreich, Raiffeisenlandesbank OÖ, OÖ Versicherung, Generali Holding – genaue Anteilsverteilung.
Die Bank folgt damit einer Empfehlung der Finanzmarktaufsicht vor dem Hintergrund der Corona-Krise – obwohl zum vergleichsweise krisensicheren Geschäftsmodell "hinzukommt, dass sich die Kreditrisikovorsorgen der Bank auf einem niedrigen Niveau bewegen und wir durch die guten Ergebnisse aus den Vorjahren einen stabilen Eigenkapitalpuffer haben", so die Vorstandsdirektoren. Mit Ende 2019 hatte die Hypo OÖ 504,1 Millionen Euro an Eigenmitteln – um 250 Millionen mehr, als gesetzlich vorgeschrieben.
Weniger Risikovorsorge notwendig
Und laut Wolfgruber und Khinast verzeichne die Hypo OÖ auch eine sehr gute operative Entwicklung: gestiegene Finanzierungen für den Wohnbau, "eine weiterhin ausgezeichnete Risikolage sowie ein sehr gutes Wertpapiergeschäft". Auch bei der Risikovorsorge ist die Hypo OÖ im österreichweiten Vergleich beste Universalbank dank der niedrigsten Wertberichtigungsquote in Bezug auf Forderungen an Kunden. Dementsprechend mussten für Risiken aus dem Kreditgeschäft in der Bilanz 2019 nur 8,5 Millionen Euro vorgesehen werden – 2018 waren es noch 9,7 Millionen.
Mehr veranlagtes Geld
Von 3,13 auf 3,19 Milliarden Euro ist das bei der Hypo OÖ für Kunden verwaltete Vermögen im Jahr 2019 gestiegen. Das Plus stammt aus dem Wertpapierbereich – die Giro- und Spareinlagen blieben stabil bei 1,74 Milliarden Euro.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.