Arbeitsmarkt in Oberösterreich
Plus 17 Prozent Arbeitslose, starke regionale Unterschiede

- Die oö. Industrie befindet sich in einer Rezession.
- Foto: Kalinovskiy/PantherMedia
- hochgeladen von Ingo Till
Die Zahl der Arbeitslosen ist in OÖ im Vergleich zum September 2023 um 17,3 Prozent angestiegen. Die Zahlen schwanken in den Bezirken deutlich zwischen +3,5 und +35,6 Prozent.
OÖ. Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im September 4,6 Prozent (Österreichschnitt: 6,6 %) und lag damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 697.000 Personen (-7.248 bzw. 1,0 % weniger als im Vorjahr). Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat Ausnahmslos in allen Bezirken angestiegen – am wenigsten im Bezirk Freistadt (3,5 %), am meisten im Bezirk Braunau (+35,6 %), übers ganze Bundesland gerechnet um 17,3 %. In Schulungen befinden sich 10.119 Personen (+10,9 % gegenüber dem Vorjahr).
"Die beginnende Verfestigung der Sockelarbeitslosigkeit zeigt sich nun quantitativ besonders bei Personen mit nicht-deutscher Muttersprache und multiplen Vermittlungseinschränkungen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Unternehmen weiterhin in einem Austauschprozess der Belegschaft sind. Diese Beobachtung zeigt sich auch in einem merkbaren Anstieg der Arbeitsaufnahmen im Verhältnis zu den Zugängen in Arbeitslosigkeit bei leicht rückläufiger Beschäftigungsentwicklung",
sagt AMS OÖ-Chefin Iris Schmidt
Stärkerer Anstieg bei 55+
Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Frauen (+2.120; +15,6 %) in etwas schwächerem Ausmaß als bei den Männern (+2.823; +18,9 %). In altersmäßiger Hinsicht findet sich bei den Jugendlichen (unter 25 Jahre) ein geringerer Anstieg (+300; +7,0 %), bei Personen über 55 Jahre stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr deutlicher um +19,0 % (+1.087 Personen).
Fast 24 Prozent weniger offene Stellen
Ende September standen beim AMS OÖ 20.911 offene Stellen zur Verfügung, um 6.430 bzw. -23,5 % weniger als im Vorjahr. Zudem waren 1.947 sofort verfügbare Lehrstellen (-563 bzw. -22,4 %) und 917 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (+200; +27,9 % gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.
Stelzer und Achleitner: „Klarer Auftrag an Bundesregierung“
„Die wirtschaftliche Eintrübung wirkt sich immer stärker auch auf den Standort Oberösterreich ausw. Daher braucht der Arbeitsmarkt dringend wirtschaftliche Impulse und Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Dies ist ein klarer Auftrag an die künftige Bundesregierung“,
betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). Erfreulich ist für beide der vergleichsweise geringe Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit: „Es zeigt sich, dass der aktuelle Fokus unserer aktiven Arbeitsmarktpolitik auf die Jugendbeschäftigung wirkt.“
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