Kinderwunschambulanz erweitert
Geburtenstation Oberpullendorf langfristig gesichert

- LH Peter Doskozil´, Univ. Prof. Dr. Stephan Kriwanek (Med. GF Gesundheit Burgenland) und das Team des Standortes Oberpullendorf
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Im Rahmen der Pressekonferenz in der Klinik Oberpullendorf wurde das Fortbestehen der Geburtenstation bis zum Jahr 2025 abgesichert. Man möchte außerdem den Schwerpunkt Kinderwunschbehandlung intern ausbauen.
OBERPULLENDORF. Auch für die anwesende Ärzteschaft und die Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter war die verbindliche Zusage für ein Fortbestehen der Geburtenstation von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nicht vorhersehbar und wurde mit Freude und Erleichterung aufgenommen.
Keine leichte Entscheidung
Ihm sei bewusst, dass das keine einfache Entscheidung sei, da die allgemein Geburtenzahlen rückgängig sind. Man habe lange diskutiert und eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Die Arbeit der Kinderwunschambulanz werde jedoch in steigendem Maße in Anspruch genommen – in diesem Bereich seien die Zahlen im Steigen begriffen, die Erfolgsquote der Oberpullendorfer im österreichischen Vergleich sehr hoch und daher der weitere Ausbau sinnvoll und notwendig.

- Das Team in Oberpullendorf ist auf den Kinderwunsch spezialisiert. Die neuen Ambulanzräume sind ansprechend gestaltet.
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Sanfte Geburt in Oberpullendorf
Die gynäkologischen und Geburtenstationen in Oberwart und Oberpullendorf werden in Zukunft unterschiedliche Schwerpunkte setzen. In Oberpullendorf konzentriert man sich in Zukunft auf die Kinderwunschambulanz und dazu ergänzend auf Krankheitsbilder, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können wie Endometriose oder Myom-Behandlungen. Dazu kommt ein Angebot für sanfte Familiengeburt mit Familienzimmer und entsprechender Umgebung.
Risikoreichere Geburten werden in die Klinik in Oberwart verlegt, mit angeschlossener Neonatologie für Frühgeborene oder kranke Neugeborene.
Freundliche Räume - motiviertes Team
Um der deutlich steigenden Nachfrage nach den Leistungen der Kinderwunschambulanz zu begegnen, wurde die Ambulanz durch weitere Räumlichkeiten erweitert, der Laborbereich wurde ebenfalls ausgebaut.

- OA Dr. Peter Bauer, langjähriger Leiter Institut Kinderwunsch Burgenland
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Oberarzt Peter Bauer freut sich, dass man mit den neuen Räumlichkeiten mehr Intimsphäre für die Hilfe suchenden Paare bieten kann als bisher. Außerdem würden die Wartezeiten kürzer, da nun zwei Ärzte gleichzeitig zur Verfügung stünden.
Auch das Bekenntnis zur Geburtshilfe im mittleren Burgenland sei wunderschön und passe gut zur Kinderwunschklinik, weil es den Paaren die Möglichkeit gebe, auch bei der Geburt von den Ärzten und Hebammen betreut zu werden, die sie schon von den vorausgehenden Kinderwunschbehandlungen kennen. „Das ist durchaus eine Qualität, die man nicht unterschätzen darf“, so Bauer.
Neue Leitung Kinderwunschambulanz
Prof. Kazem Nouri, Nachfolger von Bauer in der Leitung des Instituts für Kinderwunsch in Oberpullendorf: „Hätten wir diese Veränderungen nicht durchgeführt, hätte es wahrscheinlich dazu geführt, dass Patienten bei uns sehr lange warten.“ Das sei problematisch, zum einen aufgrund der steigenden Zahlen von Paaren, bei denen es „nicht klappt“ mit dem Kinderwunsch, zum anderen auch in Hinsicht darauf, dass Unterstützungen durch den IVF-Fonds nur bis zum 40. Lebensjahr gewährt werden.

- Prof. Dr. Kazem Nouri, neuer Leiter Institut
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Viele Paare würden aber erst spät ihren Kinderwunsch umsetzen wollen und dann würde der Zeitfaktor oft dringlich. Man könne nun allen Paaren helfen, ohne dass die hervorragende Qualität der Arbeit der Kinderwunschambulanz darunter leide.
1.200 Kinder
In Oberpullendorf werden aktuell jährlich rund 200 künstliche Befruchtungen durchgeführt mit einer international hervorragenden Erfolgsrate von aktuell gut 40 Prozent. Insgesamt wurden seit der Gründung im Jahr 2000 3.400 Paare betreut, 3.700 künstliche Befruchtungen durchgeführt, 1.200 Kinder verdanken ihr Leben dem Team der Kinderwunschambulanz Oberpullendorf.

- Das Team in Oberpullendorf ist auf den Kinderwunsch spezialisiert. Die neuen Ambulanzräume sind ansprechend gestaltet.
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Da man heute die Blastozysten, die sich aus den befruchteten Eizellen entwickeln, erst am 5. Tag einsetzt, könne man sehr gut beurteilen, ob sie „fit“ sind und daher wird in Oberpullendorf pro Versuch immer nur eine Blastozyste in die Gebärmutter eingesetzt. Zwillings- oder gar Mehrlingsschwangerschaften sind also heute kein Thema mehr.
Gibt es mehrere gesunde Blastozysten, können alle weiteren eingefroren werden, sodass keine weiteren Hormonbehandlungen der Frau notwendig sind, wenn der erste Versuch nicht klappt – auch das eine große Erleichterung für die betroffenen Frauen.
Institut für Kinderwunsch Burgenland
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