Saalfelden
Neue Entwicklungen im Poker um das Park- und Vereinshaus
Es kommt wieder mehr Bewegung in die Planung des Großprojektes in Saalfelden. Bei der Gemeindevertretungssitzung am 8. Juni wurde der Baustart 2022 beschlossen. Doch "die Grünen" sehen einige Probleme im Vorhaben.
SAALFELDEN. Seit 2015 steht der Bau eines Hauses der Musik in Saalfelden im Raum. Bürgermeister Erich Rohrmoser sicherte dann 2018 den örtlichen Musikkapellen ein Vereinshaus zu. Doch seitdem herrscht nur wenig Bewegung im Poker um das Probelokal. Im Dezember 2020 verhängte Rohrmoser einen Planungsstopp. Finanzielle Einbußen schieben dem auf sechs Millionen Euro geschätzten Großprojekt vorerst den Riegel vor. In der Gemeindevertretungssitzung am 8. Juni wurden nun aber wieder einige Fortschritte gemacht, die das Projekt näher an eine Realisierung bringen.
"Unsere Musikkapellen brauchen zeitgemäße und ausreichend große Proberäumlichkeiten. Wir können unsere Vereine nicht weiterhin vertrösten. Sie müssen endlich wissen, wie es mit ihnen weitergehen soll. Darum haben wir vereinbart, dass die Arbeit der Fachplaner umgehend wieder aufgenommen werden soll, bis Ende März 2022 die Einreichplanung vorliegen und noch im selben Jahr der Baustart erfolgen soll", erklärt Thomas Haslinger, ÖVP Vizebürgermeister.
Gemeinde geht nur zusammen
Erich Rohrmoser, Bürgermeister von Saalfelden, betont die Zusammenarbeit an dem Großprojekt: "Auch bei diesem Projekt sieht man wieder, dass eine Gemeinde nur funktioniert, wenn wir alle zusammen an einem Strang ziehen. In erster Linie gehört dieses Bauvorhaben den Musikanten der Stadt und nicht einer Partei. Jede Fraktion trägt ihren Teil zur Realisierung des Park-, Wohn- und Vereinsheims bei."
Königgründe sollten Bau finanzieren
Im Vorfeld engagierten sich auch die Grünen für eine Realisierung des Projektes – das neben den Probemöglichkeiten auch ein Parkhaus und einige Wohnungen vorsieht – und schlugen eine alternative Umsetzung des Bauvorhabens vor. „Die Grünen traten für einen klaren Schritt ein: eine Fläche am Mühlrain sollte an eine Wohnbaugesellschaft verkauft werden und der Erlös, der bei rund einer Million Euro liegen würde, würde für ein 'Haus der Musik' am alten Bauhofgelände ohne Parkhaus verwendet. Dies führt allemal schneller zu einem Ziel wie das ständige Lavieren und Hinausschieben des Projekts am Mühlrain", sagte Ferdinand Salzmann vor der Gemeindevertretungssitzung. Dieser Vorschlag wurde laut Vizebürgermeister Haslinger schnell abgetan. "Es sind schon Hunderttausende Euro in die Entwicklung des Projektes geflossen. Ein Umschwenken wäre zu diesem Zeitpunkt nicht wirtschaftlich gewesen", erklärt Haslinger.
Komplizierter Verkauf
"Unser Vorschlag wurde leider abgelehnt", sagt Ferdinand Salzmann von den Saalfeldener Grünen. "Wir sehen bei der Finanzierung des Park-, Wohn- und Vereinshauses durch den Verkauf der Königgründe einige Probleme. Der größte ist das preiswerte Wohnen – denn die Wohnungen, die entstehen sollten, müssten unserer Meinung nach teuer verkauft werden, um ein so umfangreiches Millionenprojekt zu realisieren. Das ist nicht im Sinne der Bevölkerung. Außerdem halten wir die Kosten des 104 Parkplätze umfassenden Parkhauses zu teuer vor. Gut 1,4 Millionen Euro sollte es kosten. 27 Parkplätze werden aber für die Wohnungen gebraucht, weitere 27 fallen durch den Neubau außen weg. Somit bleiben nur 50 Parkplätze über und für diese über eine Million Euro auszugeben halten wir für übertrieben."
Leistbares Wohnen
Auf die Kritik von Ferdinand Salzmann antwortet Erich Rohrmoser: "Der Preis der Königgründe trägt nicht maßgeblich zum endgültigen Wohnungspreis bei. Wir wollen natürlich – vor allem für die Jugend – zusätzliche leistbare Wohnungen schaffen. Dazu planen wir kleinere Wohneinheiten im Park- und Wohnhaus zu lukrativen Preisen bereitzustellen, sodass sich die jüngere Generation das Wohnen bei uns in Saalfelden weiter leisten kann."
Einige Großprojekte
Salzmann weißt auch auf einige andere Bauvorhaben in Saalfelden hin, die Summen in Millionenhöhe verschlingen sollten. "Bei der Gemeindevertretungssitzung wurde auch die Umsetzung des Neubau des Krabbelgruppenzentrums beschlossen. Außerdem steht noch ein Vorhaben beim Seniorenheim an. All diese Projekte sollten zeitnah umgesetzt werden und viel Geld kosten. Wie man das alles finanzieren will, ist uns unklar", so Salzmann.
Alternativen für Kapellen gefunden
Unterdessen wurde für die örtliche Bürgermusikkapelle eine Ausweichmöglichkeit im Schulzentrum Stadt gefunden. Auch das Musikum kann die Probemöglichkeit im ehemaligen Safe-Gebäude weiter nutzen.
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