Schnee schier ohne Ende
Rekordverdächtige Menge verlangt den Einsatzkräften Höchstleistungen ab
PINZGAU (cn). Die freiwilligen Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen, der Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Bergrettung sind seit vergangenen Samstag voll gefordert. Unterstützt werden sie in ihrem Einsatz für unsere Sicherheit von den Winterdiensten der Gemeinden, von der Polizei und auch vom Bundesheer.
Straßensperren
Trotzdem lassen beziehungsweise ließen sich Straßensperren nicht vermeiden: Bis dato (7. Jänner abends) waren wegen der großen Lawinengefahr (Warnstufe 4) die Felbertauernstraße, die Pinzgauer Straße zwischen Weißbach und St. Martin, die Hochkönigstraße zwischen Maria Alm und Dienten sowie die Stubachstraße bei Uttendorf nicht befahrbar.
Auch die Glemmtaler Straße nach Viehhofen und Saalbach Hinterglemm war gesperrt, nach erfolgreicher Sprengung einer Lawine wurde sie am Sonntagnachmittag jedoch wieder freigegeben.
Stromloser Nightjet
Zu einem außergewöhnlichen Einsatz rückten auch ÖBB-Mitarbeiter aus. In den frühen Sonntagmorgen-Stunden riss durch einen wegen der schweren Schneelast umgestürzten Baum die Oberleitung. Der stromlose Nightjet mit rund 300 Passagieren kam in unwegsamem Gelände im Gemeindegebiet von Leogang zum Stehen. Mit Hilfe von Rotem Kreuz und Feuerwehr wurde die Situation bewältigt. Der danach eingerichtete Schienenersatzverkehr zwischen Saalfelden und Hochfilzen konnte am Montag nachmittag - nach erfolgreicher Reparatur und der Schlägerung weiterer Bäume - wieder eingestellt werden.
Bergretter im Einsatz
Die Bergrettung musste - trotz eindringlicher Warnungen im Vorfeld - am Samstag einen einheimischen Skitourengeher, der auf der Schützingalm bei Thumersbach unter eine Lawine geraten war, befreien. Am Sonntag galt es dann noch, einen Snowboarder, der die Nacht in einer selbstgebauten Schneehöhle im Skigebiet Schmittenhöhe verbracht hatte, zu bergen. Am Vorabend musste die Suche nach dem Urlauber abgebrochen werden. Beide Männer hatten Glück im Unglück; sie blieben unverletzt.
Dächer abschöpfen!
Die Prognose am Montag lautete, dass landesweit weiterhin 50 bis 70 Zentimeter Schneefall - auch in Tallagen - zu erwarten sind. Bernhard Niedermoser, Leiter der Lawinenwarnzentrale: „Es ist kein Tauwetter in Sicht. Das Gewicht auf den Dächern wird immer mehr. Wenn man früh genug beginnt, den Schnee schon vorsorglich abzuschöpfen, dann hat man später keinen Stress mehr."
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