Krampuslauf St. Johann
"Müssen Krampusse vor Jugendgruppen schützen"

Beim Krampuslauf im Obermarkt von St. Johann verhielten sich Jugendliche und junge Erwachsene aggressiv gegenüber Krampussen, Zuschauern und Polizeibeamten. | Foto: Archivbild RegionalMedien
4Bilder
  • Beim Krampuslauf im Obermarkt von St. Johann verhielten sich Jugendliche und junge Erwachsene aggressiv gegenüber Krampussen, Zuschauern und Polizeibeamten.
  • Foto: Archivbild RegionalMedien
  • hochgeladen von Christiane Heiling

Beim Krampuslauf im Obermarkt von St. Johann kam es am Dienstag zu fünf Festnahmen wegen gewalttätigem Verhalten gegenüber Krampussen, Zuschauern und Polizeibeamten. Veranstalter Mike Ellmer betont, dass man Krampusse und Besucher mittlerweile vor gewaltbereiten Jugendgruppen schützen müsse.

ST. JOHANN. Beim Krampuslauf im St. Johanner Obermarkt hat sich eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener gestern aggressiv und gewaltbereit gegenüber den Krampussen, Veranstaltungsbesuchern und Polizisten verhalten. Es kam zu fünf Festnahmen.

Freunde wollten Festgenommene befreien

Aufgrund ihres fortlaufend aggressiven Verhaltens wurden drei Pongauer im Alter zwischen 16 und 18 Jahren und ein 20-jähriger Bosnier während der Veranstaltung vorübergehend festgenommen. Die drei Männer werden bei der Bezirkshauptmannschaft zur Anzeige gebracht. Ein 19-jähriger und ein 21-jähriger Pongauer versuchten daraufhin zumindest einen der Festgenommen zu befreien und die eingesetzten Polizisten an der Amtshandlung zu hindern. Der 19-Jährige und der 21-Jährige wurden schließlich wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen. Die beiden verweigerten die Aussage und wurden nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg auf freiem Fuß angezeigt.

Der Obmann des "Vereins der St. Johanner Krampusse" spricht von einem gelungenen Lauf. Dass einzelne, gewaltbereite Jugendliche wiederholt für Unruhe sorgen, stört den Pongauer. | Foto: Etzer
  • Der Obmann des "Vereins der St. Johanner Krampusse" spricht von einem gelungenen Lauf. Dass einzelne, gewaltbereite Jugendliche wiederholt für Unruhe sorgen, stört den Pongauer.
  • Foto: Etzer
  • hochgeladen von Agnes Etzer

"Engerl angespuckt, Krampusse beschimpft"

Der Veranstalter des Obermarktlaufes, Mike Ellmer vom "Verein der St. Johanner Krampusse" äußert sich zu den Vorfällen: "Es war alles in allem ein wirklich cooler Lauf gestern. Als Veranstalter ist es umso bitterer, wenn dann wieder nur über ein paar wenige Störenfriede gesprochen wird, die sich nicht normal aufführen können." Ellmer berichtet, dass Pöbeleien und aggressives Verhalten vonseiten einiger junger Zuschauer von Jahr zu Jahr zunehmen würden. "Wir müssen mittlerweile die Krampusse und andere Zuschauer vor gewaltbereiten Jugendgruppen schützen." Manchen der Jugendlichen fehle offenbar das Verständnis für den Krampus-Brauchtum: "Da werden teilweise Engerl angespuckt oder Krampusse wüst beschimpft", berichtet Ellmer. 

"Der Krampus ist nicht immer schuld" und "Brauchtum wird von bestimmten Gruppierungen zerstört" stand auf einem Schild der "Teife's Wüderer" am Obermarktlauf. Der Veranstalter unterstützt diese Botschaft. | Foto: Symbolbild RegionalMedien Salzburg
  • "Der Krampus ist nicht immer schuld" und "Brauchtum wird von bestimmten Gruppierungen zerstört" stand auf einem Schild der "Teife's Wüderer" am Obermarktlauf. Der Veranstalter unterstützt diese Botschaft.
  • Foto: Symbolbild RegionalMedien Salzburg
  • hochgeladen von Felix Hallinger

Zusammenarbeit mit Polizei funktioniert gut

Der St. Johanner betont auch, dass es sich bei den Störern um eine absolute Minderheit unter den Besucherinnen und Besuchern handle: "Die allermeisten wollen einfach nur einen schönen Abend beim Krampuslauf verbringen. Alle anwesenden Krampusse und Zuschauer verhalten sich vorbildlich. Umso trauriger ist es, dass eine so kleine Gruppe — bei der es offensichtlich an einem Mindestmaß an Respekt hapert — ständig Probleme machen muss." Für die Arbeit der Polizei findet Ellmer lobende Worte: "Wir arbeiten seit zehn Jahren perfekt mit der Exekutive zusammen. Die Polizei reagiert auf unsere Bedenken und leistet großartige Arbeit." Die Herausforderungen für die Beamten seien enorm und oft sei es schwierig die richtige Handhabe im Umgang mit derartigen Jugendgruppen zu finden.

Von der Landespolizeidirektion heißt es, man stimme sich vor Krampusläufen eng mit den Veranstaltern ab, um präventiv gegen Störenfriede vorzugehen. | Foto: BRS
  • Von der Landespolizeidirektion heißt es, man stimme sich vor Krampusläufen eng mit den Veranstaltern ab, um präventiv gegen Störenfriede vorzugehen.
  • Foto: BRS
  • hochgeladen von Klaus Niedermair

Pongauer Krampusläufe "weitestgehend friedlich"

Von der Landespolizeidirektion heißt es indessen, dass es auf den Pongauer Krampusläufen heuer weitestgehend friedlich zugegangen sei. "Wir passen unsere Sicherheitskonzepte immer an die Lage vor Ort an, um die öffentliche Ordnung aufrecht halten", wird betont. Man sei in ständigem Austausch mit den Veranstaltern, um präventiv gegen etwaige Probleme vorzugehen. Gruppen, die von einer Veranstaltung zur nächsten reisen, um dort zu pöbeln, habe man freilich im Auge. Die Vorfälle in St. Johann seien bedauernswert. "Aber man muss trotzdem immer die Relation herstellen: Das ist ein Miniteil der Besucher. Auf diesen Läufen sind tausende Leute, die sich alle friedlich verhalten." 

Das könnte dich auch interessieren:

50 Passen zeigten ihre Masken
"Die Vorfreude auf die Krampuszeit ist riesig"
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.