Flachau, Mühlbach, Werfen
Im Pongau könnten bald Windräder entstehen

In drei Pongauer Gemeinden könnten bald Windräder entstehen. Während die Pläne in Flachau immer konkreter werden, laufen in Mühlbach und Werfen noch erste Windmessungen. | Foto: Pixabay
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Die Gemeinde Flachau will diese Woche Windräder am Windsfeld genehmigen. Am Schneeberg in Mühlbach und im Ortsteil Sulzau in Werfen laufen aktuell Probemessungen in den Windvorrangszonen. Die Stimmung in den Gemeinden reicht von Skepsis bis Offenheit.

FLACHAU, MÜHLBACH, WERFEN. Am Mittwoch will die Gemeinde Flachau in einer Sitzung der Gemeindevertretung die geplanten Windräder am Windsfeld in Flachau genehmigen. "Ich rechne mit einer dementsprechenden Beschlussfassung", bestätigt Bürgermeister Thomas Oberreiter von der ÖVP. Auch in Mühlbach und Werfen sieht das Land Salzburg die potentielle Möglichkeit, Windräder aufzustellen. Dort laufen aktuell Messungen in den Windvorrangszonen am Schneeberg beziehungsweise im Ortsteil Sulzau.

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Gemeinde steht hinter Windsfeld-Projekt

Der in Flachau geplante Standort östlich des Tauerntunnel-Nordportals hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Diskussionen gesorgt. Vor allem der Salzburger Alpenverein positionierte sich strikt gegen die Windpark-Pläne. In einer Bewertung der elf Windvorrangszonen im Land stellte der Alpenverein dem Windsfeld die schlechteste Bewertung aus. Der Flachauer Bürgermeister sieht in seiner Gemeinde nur vereinzelten Widerstand. In der Ortschaft stehe man grundsätzlich hinter dem Projekt: "Der Bereich ist ohnehin schon durch Stromleitungen verbaut und er ist kaum einsehbar." Auf den Beschluss der Gemeinde soll Anfang nächsten Jahres jener des Landes folgen. Erst dann beginnt die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). "Vor 2025 ist nicht mit einem Baustart zu rechnen", erklärt Oberreiter.

Der Flachauer Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP) erwartet für diese Woche den Beschluss der Gemeinde, um Windräder am Windsfeld zu genehmigen. | Foto: RegionalMedien
  • Der Flachauer Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP) erwartet für diese Woche den Beschluss der Gemeinde, um Windräder am Windsfeld zu genehmigen.
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Windräder im Skigebiet in Mühlbach

Ebenfalls "auf keinen Fall akzeptiert werden", kann laut Alpenverein der Bau von Windrädern am Schneeberg in Mühlbach am Hochkönig. Auch Bürgermeisterin Anna Reitinger (ÖVP) berichtet von Skepsis in Teilen der Gemeindebevölkerung: "Der Schneeberg ist natürlich ein Wander- und Erholungsgebiet. Den Einfluss auf das Landschaftsbild können wir noch nicht einschätzen." Als Windvorrangszone wurde ein 54 Hektar großes Gebiet festgelegt, das zwischen der Bergstation der Karbachalmbahn und der Trasse des Fellersbach-Sesselliftes, sowie rund um den Gipfel des Schneebergs liegt. Dass der Schneeberg bereits jetzt als Ski- und Wandergebiet genutzt wird, empfindet man bei der "Salzburg AG" als Argument für die Errichtung von Windrädern. Möglichen Bedenken entgegnet man: "Was gibt es ehrlicheres als Strom aus regionalen, natürlichen Ressourcen dort zu produzieren, wo er auch für unsere Freizeitaktivitäten, ganz besonders im Winter, benötigt wird?"

Die Mühlbacher Bürgermeisterin Anna Reitinger (ÖVP) betont, man müsse "den negativen Einfluss auf das Landschaftsbild mit dem Nutzen der Windräder abwägen". | Foto: Neumayr
  • Die Mühlbacher Bürgermeisterin Anna Reitinger (ÖVP) betont, man müsse "den negativen Einfluss auf das Landschaftsbild mit dem Nutzen der Windräder abwägen".
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"Einfluss auf Landschaftsbild mit Nutzen abwägen"

Aktuell werden laut der "Salzburg AG" die Ergebnisse aus ersten Messungen in Mühlbach ausgewertet. Sollten diese positiv ausfallen, werde man genauere Messungen mit einem 80 bis 100 Meter hohen Masten durchführen. In der Gemeindepolitik gebe es laut Reitinger noch keine finale Entscheidung, wie man zu dem Projekt stehe. Wenn die Messungen ergeben, dass der Standort geeignet wäre, müsste man dementsprechend weiter diskutieren: "Dann muss man natürlich abwägen, ob der Nutzen der gewonnen Energie den negativen Einfluss auf das Landschaftsbild übertreffen kann", erklärt die Bürgermeisterin 

"Wenn wir in Sulzau keine Windräder aufstellen können, dann geht es nirgends", stellt der Werfener Bürgermeister Hubert Stock klar. | Foto: ÖVP
  • "Wenn wir in Sulzau keine Windräder aufstellen können, dann geht es nirgends", stellt der Werfener Bürgermeister Hubert Stock klar.
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Werfen offen gegenüber Plänen

Rundum positiv fällt die Beurteilung der Windvorrangszone im Ortsteil Sulzau in Werfen aus. Für den Alpenverein handelt es sich dabei um einen von nur drei Standorten im Land, wo die Errichtung von Windrädern akzeptabel wäre. Vor allem, dass die Stelle kaum einsehbar ist, wird von vielen Seiten als positiv erachtet. Laut Bürgermeister Hubert Stock (ÖVP) stünden auch die Gemeindepolitik und die Bevölkerung dem Projekt positiv gegenüber: "Wenn an diesem Standort keine Windräder errichtet werden können, dann ist es wirklich nirgends möglich", resümiert er. Dem Ortschef zufolge wären an dem Standort auf dem Bergbaugebiet der Firma "Ehrensberger" drei Windräder möglich. Konkrete Pläne gibt es aber auch in Werfen noch nicht. Erste Messungen der "Salzburg AG" laufen seit rund einem Monat, wobei die Ergebnisse noch ausstehen.

Alle drei Standorte in der Kartendarstellung

Folgend sind alle drei potentiellen Windrad-Standorte im Pongau in der Karte dargestellt. Der Pin befindet sich jeweils am ungefähren Mittelpunkt der vom Land Salzburg vorgestellten Windvorrangszonen.

Der Standort am Windsfeld in Flachau:

Der Standort am Schneeberg in Mühlbach:

Der Standort in Sulzau in Werfen:


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