Eine ÖVP-Festung bröckelt
St. Johanns Parteien wittern ihre Chance

Eine Stadt im Wandel: In St. Johann tut sich einiges – Großprojekte stehen an und in zwei Jahren wird wieder gewählt.  | Foto: Stadtgemeinde St. Johann
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  • Eine Stadt im Wandel: In St. Johann tut sich einiges – Großprojekte stehen an und in zwei Jahren wird wieder gewählt.
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Ganze 24 Prozent der Stimmen verlor die St. Johanner ÖVP bei Bürgermeisterwahlen im Zeitraum von 2009 bis 2019. Für 2024 steht die nächste Wahl an, bei der Günther Mitterer sein Amt als Ortschef abgeben wird. Die örtlichen Parteien wittern eine Chance auf ein Ablöse in der Bezirkshauptstadt.

ST. JOHANN. Die "schwarze" Festung in der Bezirkshauptstadt hat in den vergangenen Jahren stark an Glanz verloren. Stand man 2009 bei den Bürgermeisterwahlen noch bei fast 69 Prozent der Stimmen, musste man sich 2019 mit 43 Prozent der Stimmen begnügen. "Es handelt sich dabei um einen langfristigen Trend innerhalb der letzten 15 Jahre. Ich denke, dass diese Entwicklung dazugehört. Es ist ein ständiges auf und ab", bilanziert Bürgermeister Mitterer.

Bürgermeister Günther Mitterer gibt sein Amt 2024 ab. | Foto: österreichischer Gemeindebund
  • Bürgermeister Günther Mitterer gibt sein Amt 2024 ab.
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SPÖ wittert Chance

"Natürlich machen wir uns für die Bürgermeister-Wahlen 2024 Hoffnungen und wir glauben, St. Johann ist reif für einen SPÖ-Ortschef. Wir wollen damit das Leben zurück in die Stadt holen, denn es kann nicht sein, dass in unserem Ort nachts nichts los ist", erklärt Harald Palli, Stadtparteivorsitzender der SPÖ. "Das Stadtleben und auch einfach das Fortgehen wurde in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt. Hier wollen wir ansetzen und Angebote für alle St. Johanner schaffen. Unser Hauptanliegen waren dabei immer schon Kinder, die Jugend und junge Familien. Wir müssen das Angebot der Kinderbetreuung ausbauen und dahinter sein, dass diese Probleme angegangen werden. Es werden statt Kindergärten einfach zu viele Wohnungen gebaut. Mit einem weitreichenden Angebot aus Kindergärten und -betreuungseinrichtungen wollen wir junge Familien wieder in der Ort holen und so eine Stadt, in der kaum noch etwas los ist, wiederbeleben." Dem pflichtet auch die SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Evi Huber bei: "Bei Problemen in Sachen Betreuung von Kindern und Jugendlichen wurde viel zu wenig getan. Hier müssen wir schon jetzt und nicht erst 2024 handeln."

Laut Harald Palli (SPÖ) ist St. Johann reif für einen roten Bürgermeister. | Foto: SPÖ
  • Laut Harald Palli (SPÖ) ist St. Johann reif für einen roten Bürgermeister.
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Selbstbewusste ÖVP

Der ÖVP Bürgermeister-Spitzenkandidat Rudolf Huber blickt trotz der jüngeren Entwicklungen positiv auf die Wahl in zwei Jahren: "Natürlich gehen wir grundsätzlich selbstbewusst in diese Wahl." Im Anlauf auf die Wahl will die örtliche ÖVP noch einige ihrer Projekte umsetzen, damit man noch einige der einstigen Stimmen zurück ins Boot holen kann. "Wir haben die Themenführung in den entscheidenden Projekten und stellen uns natürlich immer die Frage: ‘Was ist für St. Johann und die Bürger das Beste‘. Die großen Vorhaben – wie der Kindergarten am Bundesforste-Grund oder eine Renovierung der Gebäude der Bezirkshauptmannschaft – werden wohl noch in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Besonders beim Kindergarten drängt die Zeit, denn wir brauchen ihn unbedingt", führt Rudolf Huber fort.

Rudolf Huber ist der Spitzenkandidat der ÖVP. | Foto: Atelier Oczlon
  • Rudolf Huber ist der Spitzenkandidat der ÖVP.
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FPÖ wartet ab

Obwohl der FPÖ-Kandidat Willibald Resch 2019 die Wahl zum Bürgermeister mit 45 Prozent der Stimmen nur knapp versäumte, haben die "Blauen" noch keine Eile in Sachen Wahl 2024. "Wir haben uns noch nicht positioniert und halten uns alles offen. Wer oder wie wir die Wahl angehen, entscheiden wir wohl erst rund ein Jahr vor dem Urnengang", schildert Willibald Resch, dritter Stadtrat der Gemeinde. Wie die einst so dominante ÖVP in der Gunst der Wähler so stark gesunken ist, erklärt sich Resch so: "Die Nähe zu den Bürgern ist etwas verloren gegangen – wohl auch ein wenig durch Corona. Hier haben aber alle Fraktionen etwas an Nähe zum Bürger verloren. Wir kommen mit den Parteien in St. Johann sehr gut aus und pochen auf ein Miteinander. Eine parteiliche Hochburg, wie man sie von früher kennt, wird es meiner Meinung nach nicht mehr geben. Obwohl natürlich viele Faktoren zusammenspielen."

Willibald Resch von der FPÖ pocht auf ein Miteinander in St. Johann. | Foto: FPÖ Sbg
  • Willibald Resch von der FPÖ pocht auf ein Miteinander in St. Johann.
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Resch will Bürger hören

Für die Zukunft hofft der einstige Bürgermeister-Kandidat, dass sich die Bürger an den Entscheidungen wieder maßgeblich beteiligen und mithelfen Lösungen zu finden, denn "einfach nur kritisieren bringt auch nichts. Wenn ein St. Johanner eine Idee für eine Lösung eines Problems im Ort hat, ist er sehr gerne gesehen und wird natürlich gehört. Vor allem beim Verkehrskonzept hörten wir viel Kritik aus der Bürgerschaft, doch wirkliche Lösungen konnte keiner liefern. Wir müssen aber etwas probieren und gerade hier wollen wir die Leute mit an Bord holen."

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