Teuerung
Kostendruck hemmt Konsumlust in der Pongauer Gastronomie

Philipp Steinwender spürt Zurückhaltung bei den Gästen. | Foto: Stefan Müller
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"Lieber nur ein Getränk und danke, keine Vorspeise" – die Gäste in der Pongauer Gastronomie geben aktuell weniger Geld aus. Grund ist die Teuerung. Übel nehmen die Wirte ihnen das nicht, denn auch sie trifft die Preissteigerung. Die Wirte tragen ihre Mehrkosten meist selbst. 

SALZBURG. Gastronomiebetriebe berichten von Umsatzeinbußen. Die Gäste seien sparsamer und würden weniger Geld ausgeben, heißt es von Ernst Pühringer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Salzburg. "Stammgäste, aber auch Hotelgäste trinken statt drei bis vier Getränken am Abend nur mehr eines", sagt der Gastronom. Das sei eindeutig auf die herrschenden Preis bzw. den Kostendruck zurückzuführen. 

Ernst Pühringer, Wirtschaftskammer Salzburg Sparte Tourismus. | Foto: Franz Neumayr
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"Gäste kommen weniger regelmäßig"

Problem für die Betriebe sei auch, dass sie Preissteigerungen schwer durchsetzen können – "vor allem dort, wo hauptsächlich einheimische Gäste bzw. Stammgäste verkehren", sagt Pühringer. "Die Haubenlokale werden das erst zeitverzögert spüren und zwar wahrscheinlich nicht an der Konsumation pro Kopf, sondern an der Häufigkeit der Besuche der einzelnen Gäste."

Stimmung: vorsichtig abwartend

Im Pongau decken sich die Eindrücke der Wirte mit jenen des Fachgruppensprechers. Philipp Steinwender vom Schlosscafé in Goldegg sagt: "Wir merken, dass die Gäste zurückhaltender sind. Sie bestellen häufiger nur ein Getränk statt mehreren. Viele verzichten auch auf die Vorspeise und beschränken sich auf ein Hauptgericht", beobachtet der Gastronom. Generell sei die Stimmung vorsichtig abwartend, "als rechne man damit, dass die Teuerung noch zunehmen wird", sagt Steinwender.

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"Wir schlucken die Mehrkosten"

Er selbst spürt die Teuerung beim Einkauf deutlich: "Im Moment ist es unmöglich, die Teuerung an die Kunden weiterzugeben", sagt Steinwender, "dann würden die Preise die Kunden ganz abschrecken. Aktuell schlucken wir die Mehrkosten." 

Ähnlich geht es den Hexenhäusl-Wirten in Bad Gastein. "Die Urlauber verzichten häufig auf ein zusätzliches Getränk, das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall", sagt Alexandra Pichler. "Den Einheimischen sind wir sehr dankbar, dass sie uns so treu besuchen und auch konsumieren." Damit das so bleibt und um dem Kostendruck ihrer Gäste entgegenzuwirken, haben auch die Pichlers ihre Preise nicht angehoben. 

Um dem Kostendruck ihrer Gäste entgegenzuwirken, haben die Pichlers im Hexenhäusl Bad Gastein die Preise nicht angehoben. Im Bild: Markus Loipold, Alexandra und Walter Pichler. | Foto: Pichler
  • Um dem Kostendruck ihrer Gäste entgegenzuwirken, haben die Pichlers im Hexenhäusl Bad Gastein die Preise nicht angehoben. Im Bild: Markus Loipold, Alexandra und Walter Pichler.
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Im Herbst kommt's bei den Touristen an

Richtig spannend werde es ab Herbst, prognostiziert der Fachgruppenobmann. "Anfang September kommt die große Erhöhung. Dann wird die Pro-Kopf-Konsumation von Touristen wohl merklich zurückgehen." Die ersten Auswirkungen davon spürt Matthias Rohrmoser in seinem Hotel "The Place" in Flachau bereits jetzt: "Die Leute sind zwar in Massen da, aber der Konsum lässt eindeutig nach."

Einkaufen im Supermarkt, aber kaum Zurückhaltung in der Nachtgastronomie

Auch Rohrmoser gibt an, dass vor allem bei den Getränken gespart werde. "Die Hausgäste kaufen zum Beispiel ihre Weinflaschen für die Zimmer immer öfter im Supermarkt, anstatt direkt bei uns im Betrieb", erzählt der Flachauer und meint süffisant: "Im Supermarkt gehts jeden Tag zu und wir merken die Einbußen." Rohrmoser betreibt in Flachau auch einige Nachtlokale. Dort sei allerdings kaum etwas von Zurückhaltung spürbar.

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Um dem Kostendruck ihrer Gäste entgegenzuwirken, haben die Pichlers im Hexenhäusl Bad Gastein die Preise nicht angehoben. Im Bild: Markus Loipold, Alexandra und Walter Pichler. | Foto: Pichler
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