Millionenprojekt in Werfen
Spatenstich für das Wasserkraftwerk Stegenwald
In rund zwei Jahren soll das 100 Millionen Euro teure Wasserkraftwerk Stegenwald fertiggestellt sein. Bei dem heutigen Spatenstich wurden die Zahlen des Mammutprojekts verkündet und kurz angerissen welche Vorteile das Kraftwerk mit sich bringt.
WERFEN. Bereits vor über 13 Jahren begannen die Gespräche über den Bau des Wasserkraftwerks in Stegenwald. In den letzten Jahren haben sich die Gespräche und Planungen jedoch verdichtet und heute, am 30 Juni 2023, war es so weit. Im Beisein von Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und vielen weiteren Gästen erfolgte der Spatenstich in Werfen.
Planung seit 2009
Vormittags fanden sich alle Beteiligten des Projektes, in musikalischer Begleitung der Trachtenmusikkapelle Werfen, auf der Baustelle in Werfen ein, um den Spatenstich feierlich auszuführen. Nach den Salutschüssen der Werfener Schützen gaben die Verantwortlichen einen Einblick in die Daten des Salzachkraftwerks Stegenwald.
Bereits seit 2009 steht der Bau eines neuen Wasserkraftwerks des Pongaus im Raum. Nach diversen Aufschüben ist es nun so weit und in gut zwei Jahren wird das neue Werk im Pongau in Betrieb genommen. Das Mammutprojekt wird circa 100 Millionen Euro kosten, welche zu gleichen Teilen auf die Salzburg AG und den Verbund aufgeteilt werden. Nach Inbetriebnahme soll das Kraftwerk 72,8 Millionen Killowatt-Stunden Strom pro Jahr erzeugen. Diese Menge an erneuerbaren Strom kann etwa 20.000 Haushalte versorgen.
Umweltschutz durch Wasserkraft
Im vergangenen Jahr reichte die Landesumweltanwaltschaft (LUA) eine Revision gegen den Bau des Kraftwerkes ein, da das Bauvorhaben ein besonderes Ökosystem zerstöre. Verbund Wasserkrafts-Geschäftsführer Karl Heinz Gruber bestreitet zwar nicht, dass es sich bei dem Bau des Kraftwerks um einen Eingriff in die Natur handelt, war beim Spatenstich aber freilich bemüht, die Maßnahmen hervorzuheben, die die Umwelt trotz des Baues schützen sollen. "Im Nebengerinne des Kraftwerkes gibt es für die Fische eine Auf- und Abstiegshilfe, die hinzu technisch erweitert wird. Des weiteren wird mit Nistkästen, angelegten Amphibienteichen und vielen weiteren Maßnahmen die Natur geschützt und darüber hinaus schützt Wasserkraft an sich die Umwelt."
Laut Brigitte Bach, Vorständin der Salzburg AG müsse auch beachtet werden, dass für den Bau des Kraftwerkes ein neues Flussbett ausgehoben werden muss. Das Alte wird für die Freizeitnutzung und Belebung der Natur verwendet.
Energieabhängigkeit entgegenwirken
Der Bau sei ebenso ein wichtiger Schritt, um der Energieabhängigkeit entgegen zu wirken, betonten die Anwesenden beim Spatenstich. "Wasserkraft ist eine der verlässlichsten und durchgängigsten Energiequellen in unserem Land. Mit diesem Spatenstich schaffen wir somit einen weiteren Schritt um die Abhängigkeit von Dritten bei Energielieferungen zu verringern", sagt Landesrat Josef Schwaiger. Der Energielandesrat weist zudem darauf hin, dass es notwendig sei, autark Energie bereitstellen zu können, um leistbaren und zu jeder Zeit verfügbaren Strom bereitzustellen.
Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer stimmt den Aussagen Schwaigers zu: "Die aktuelle Situation zeigt uns, dass kein Weg daran vorbei führt, Salzburg energieautonom zu machen. Dafür müssen wir vor allem den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung weiter vorantreiben."
Erneuerbare Energien verschmelzen
Um die Energieversorgung in Salzburg aus rein erneuerbaren Quellen zu ermöglichen, wird es noch Zeit benötigen. Jedoch waren sich die Anwesenden einig, dass dies nur gelingen kann, wenn die verschiedenen Energieträger im Zusammenspiel funktionieren. "Für die Deckung des künftigen Energiebedarfs darf es aber nicht die Frage sein, ob Wasser oder Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse - wir werden alles brauchen und dafür müssen Verfahren und Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass Projekte in realistischen Zeiträumen umgesetzt werden können", erläutert Josef Schwaiger.
Abschließend meldete sich auch Michael Baminger, Vorstandssprecher der Salzburg AG, zu Wort und sagte, dass zum einen die Energiewende nur durch ein Zusammenspiel aller erneuerbaren Energieträger möglich wäre. Zum anderen müssten Verfahrensbeschlüsse für solche Bauten in einer weitaus kürzeren Zeit abgehandelt werden.
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