Unterhaus-Legenden
Michael Reifeltshammer und die Sehnsucht nach der Landesliga

Michael Reifeltshammer traf in der Aufstiegssaison 21/22 39-Mal. Insgesamt erzielte der Neuhofner bereits 200 Tore für seinen Herzensklub. | Foto: Reinhard Schröckelsberger
  • Michael Reifeltshammer traf in der Aufstiegssaison 21/22 39-Mal. Insgesamt erzielte der Neuhofner bereits 200 Tore für seinen Herzensklub.
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„Wer viel läuft, der steht falsch“, sagt Michael Reifeltshammer. Der 30-Jährige spielt beim USV Neuhofen. Nach der Hinrunde der Saison 2023/24 steht Reifeltshammer bei 14 Saisontoren – sein Team liegt auf dem zweiten Platz der Bezirksliga Süd. Doch wie hat alles begonnen und wie lange will der Stürmer noch kicken? Das klären wir im 19. Teil der Serie „Unterhaus-Legenden“.

Die komplette Geschichte ist hier als Podcast nachzuhören

NEUHOFEN. „Ich glaube, ich war schon auf dem Fußballplatz, da war ich noch im Bauch von der Mama“, sagt Michael Reifeltshammer mit einem Grinsen. Der Vater war Fußballer, seine drei Brüder sind beziehungsweise waren ebenfalls begeisterte Kicker. Fußball, so der Stürmer, sei in der Familie immer ein großes Thema gewesen. Nachdem Reifeltshammer als Nachwuchsspieler über die Sporthauptschule in die AKA der SV Ried kam, merkte der Neuhofner schnell, dass ihm seine Freunde und die Familie beim Heimatverein zu sehr fehlen würden. Deshalb wechselte der Barcelona-Fan wieder zurück.

39 Treffer in der Aufstiegssaison

Dort wieder angekommen, wurde Reifeltshammer, dessen Bruder Thomas lange bei der SV Ried spielte, mit 16 Jahren unter Christoph Hammerer an die Kampfmannschaft, die damals in der 1. Klasse spielte, herangeführt. „Ich habe von den damaligen Routiniers wie Xaver Feichtinger oder Matthias Murauer, um nur zwei zu nennen, viel gelernt. Wir hatten noch großen Respekt vor den erfahrenen Spielern, das ist heute oft nicht mehr der Fall“, so Reifeltshammer, der am Beginn im Mittelfeld spielte und später in den Sturm „gestellt wurde“. Erst in der Corona-Saison, die abgebrochen wurde, explodierte er förmlich und erzielte in der Halbsaison 23 Saisontore. Seit diesem Zeitpunkt hat sich der 30-Jährige zum Goalgetter entwickelt. In der Aufstiegssaison 2021/22 erzielte Reifeltshammer, der auch schon Kapitän in Neuhofen war, in der 1. Klasse Süd-West 39 Treffer. Über seine Schwächen sagt er mit viel Selbstironie: „Wer viel läuft, der steht falsch.“

"Wir hatten noch großen Respekt vor den erfahrenen Spielern, das ist heute oft nicht mehr der Fall. “

Karriereziel: Landesliga mit Neuhofen

Seine Karriere-Highlights waren die Aufstiege: „2016 haben wir den damals etablierten Bezirksligisten SV Antiesenhofen in der Relegation bezwungen, aber besonders der Aufstieg 2021/22 in die Bezirksliga, wo wir am Ende die Union Mehrnbach mit 6:1 besiegten, bleibt mir wohl immer in Erinnerung“, sagt Michael Reifeltshammer, der bei der Firma Schmidt Gebäudereinigung für das Personal zuständig ist, und fügt hinzu: „Danach war ich drei Tage wach und wir haben uns einen Mallorca-Ausflug gegönnt.“ Gegen so einen hätte der Goalgetter, der bisher rund 200 Tore für seinen Herzensklub erzielen konnte, auch in diesem Sommer nichts einzuwenden. „Wenn es mit dem Aufstieg klappen würde, bin ich der erste Spieler, der in den Flieger steigt. Mit Neuhofen in die Landesliga, das wäre schon genial und zum Ende meiner Laufbahn eine Riesensache.“ Mehrere Knie-Operationen und Probleme mit den Bandscheiben zwangen den 30-Jährigen schon öfters zu Zwangspausen. Mit 29 Jahren beschloss er sogar, seine Karriere zu beenden, "doch ich merkte schnell, dass ich nochmal angreifen will und kann."

Glücklich in Neuhofen

„Aber ich will ehrlich sein! Möchte ich später mal mit meinen Kindern – die ich in Zukunft hoffentlich haben werde – noch Skifahren gehen, muss ich bald mit dem Fußballspielen aufhören“, sagt Reifeltshammer, der sich die Situation Jahr für Jahr ansehe und sich dabei keine Deadline setze. Nur eines ist damit klar: Den Verein wird er nicht mehr verlassen. „Es gab in der Vergangenheit Angebote bis hinauf zur Regionalliga, aber im Endeffekt merkte ich bei den Gesprächen immer wieder, dass ich nach Neuhofen gehöre, da fühle ich mich wohl und bin glücklich.“ Was danach kommt? „Ich weiß es noch nicht, ob ich mal Trainer oder Funktionär werde, aber wenn mal Schluss ist, werde ich die Zeit für andere Dinge nützen.“

Weitere Teile der Serie:
Teil 1 der Serie: Hajrudin Hajric
Teil 2 der Serie: Helmut Dirnberger
Teil 3 der Serie: Markus Erlach
Teil 4 der Serie: Felix Brunninger
Teil 5 der Serie: Christoph Vogetseder
Teil 6 der Serie: Rudolf Bäcker
Teil 7 der Serie: Roman Baumgartner
Teil 8 der Serie: Igor Sandrk
Teil 9 der Serie: Thomas Reiter
Teil 10 der Serie: Josef Wetscher
Teil 11 der Serie: Mario Krämer
Teil 12 der Serie: Rudi Spindler
Teil 13 der Serie: Werner Sickinger
Teil 14 der Serie: Werner Skopetz
Teil 15 der Serie: Daniel Petershofer
Teil 16 der Serie: Martin Pillichshammer
Teil 17 der Serie: Klaus Roitinger
Teil 18 der Serie: Dominik Lindorfer

Historische Ausstellung: 16. Juni 2022 (Mehrnbach vs. Neuhofen)
Fabian Bayer (Tor)
Nadir Barucic
Daniel Flotzinger
Ali Mehmet Ercan
Leon Sperl
Christoph Geisböck
Christoph Sternbauer
Marcel Freilinger
Alexander Brattan
Michael Reifeltshammer
Fabian Grubeck

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Foto: Cityfoto
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