Mario Krämer
Standard-König, begnadeter Linksfuß und Torjäger

Mario Krämer bei seinem Kurz-Comeback für St. Johann am Walde im Jahr 2013. | Foto: Mario Krämer
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  • Mario Krämer bei seinem Kurz-Comeback für St. Johann am Walde im Jahr 2013.
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Rund die Hälfte seiner 312 Pflichtspieltreffer für die Union Gurten erzielte Mario Krämer per Freistoß oder Elfmeter. Der 48-Jährige kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken. Im elften Teil der Serie „Unterhaus-Legenden“ spricht der zweifache Vater über die SV Ried, Austria Salzburg und zahlreiche Tore. 

GURTEN. Schon als kleiner Junge schnürte Mario Krämer die Fußballschuhe für die Union Gurten. Zum Verein - und so auch zum Fußball - kam er durch Vater Adam, der noch heute Zeugwart beim Regionalligisten ist. Später, 1990 mit 16 Jahren, gab Krämer sein Debüt für die Kampfmannschaft der Union Gurten, die damals in der 1. Klasse spielte. Der talentierte Stürmer präsentierte sich hervorragend und die SV Ried wurde auf ihn aufmerksam. Über die damalige U23 stieg er in der Rückrunde der Saison 1993/94 zu den Profis auf, die damals noch in der 2. Bundesliga spielten. „Das war eine ganz spannende Zeit! Ich bin mit Spielern wie Michael Angerschmid, Oliver Glasner oder Günter Steininger in die erste Mannschaft hochgerutscht“, erinnert sich der Linksfuß zurück und fügt hinzu: „Wir hatten damals ein Testspiel gegen Austria Salzburg, die am Ende dieser Saison im UEFA-Cup-Finale standen. Das Spiel gegen die ganzen Stars damals, habe ich noch gut in Erinnerung.“

„Das war eine ganz spannende Zeit! Ich bin mit Spielern wie Michael Angerschmid, Oliver Glasner oder Günter Steininger in die erste Mannschaft hochgerutscht.“ Mario Krämer über seine Zeit bei der SV Ried.

40 Saisontore bei Landesligaaufstieg

Eine Verletzung im Ligaspiel gegen Krems bremste Krämer später aus. „Danach wurde ich vermutlich etwas zu ungeduldig“, schmunzelt Krämer. „Ried hat damals viel Geld in „Stars“ investiert, weil man in die Bundesliga wollte. Ich wiederum wollte mehr spielen, so kam es zum Wechsel in die Landesliga zum SK Altheim.“ Von dort ging es bereits nach einem halben Jahr wieder zu seinem Heimatverein, der Union Gurten, in die 1. Klasse zurück. Hier begann auch der Aufstieg des heutigen Regionalligisten! 1996/97, Krämer fehlte aufgrund einer Knieverletzung die gesamte Hinrunde, konnte Gurten den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Und obwohl nur in der Rückrunde dabei, wurde Krämer mit 19 Treffern Torschützenkönig der Liga. In der nächsten Saison gleich das nächste Erfolgserlebnis: Die Union Gurten stieg in die 2. Landesliga auf und erzielte in der zurückliegenden Bezirksligasaison 79 Tore! 40 davon Mario Krämer! Ab diesem Zeitpunkt waren Krämer und seine Gurtner eine feste Größe in der 2. Landesliga.

Zehn Jahre Kapitän

Elf Jahre spielte der Linksfuß, der dabei einmal mit 26 Treffern Torschützenkönig wurde, in der Landesliga, erzielte dabei 193 Tore und war zehn Jahre lang Kapitän. In 418 Ligaspielen gelangen ihm 312 Volltreffer für die Union Gurten. Das Besondere dabei: Rund die Hälfte davon per Standard. „Am Punkt und bei Freistößen war ich nicht so schlecht“, sagt Krämer, der auch fünf Mal Schützenkönig im Innviertler Cup wurde, mit einem Grinsen im Gesicht. Die zwei Titel im Innviertler Cup und der Vize-Meistertitel, damals hinter dem übermächtigen SV Pasching, einer Mannschaft gespickt mit Stars, seien absolute Highlights in seiner aktiven Zeit gewesen, so Krämer.

Zwischen 1997 und 2005 kein Ligaspiel verpasst

„Aber ganz was Besonderes war auch, dass ich zwischen 1997 und 2005 jedes Ligaspiel absolvierte. Hat es mal gezwickt, hat mich Peter Grüblinger wieder fit gemacht. Ich habe schon ihn in Ried gelernt, gut mit meinem Körper umzugehen. Das war ein großer Vorteil“, sagt der ehemalige Kapitän, der damals wie heute auch viel Tennis spielte. Er könne auf eine schöne Karriere zurückblicken und bereue nichts. In Gurten wurde - so wie auch heute - die Kameradschaft gepflegt und das Team war gemeinsam viel unterwegs, sagt der zweifache Vater, der 2009 im Alter von 35 Jahren seine Karriere beendete. „Ich habe aufgehört, da war ich noch immer konkurrenzfähig. So wollte ich das auch, irgendwann ist eben Schluss“, resümiert der ehemalige Torjäger.

Zehn  Jahre Cheftrainer in "Saiga Hans"

Im selben Jahr übernahm er die U12 Mannschaft von Gurten. 2010 wurde der Technische Redakteur der Firma Fill für die letzten zehn Spiele (Trainer Franz Aigner legte sein Amt nieder) Interimstrainer beim damaligen Landesligisten. „Da habe ich gesehen, dass mir das „Trainergeschäft“ richtig Spaß macht. Ich wollte weitermachen, doch man entschied sich damals für Andrzej Lesiak. Der ehemalige Ried-Profi war nach einigen Runden allerdings schon wieder Geschichte in Gurten, „ich war da schon Trainer bei St. Johann am Walde“, sagt Krämer. Dort blieb er für zehn (fast schon unglaubliche) Jahre Cheftrainer. „Der Aufstieg in die 1. Klasse 2013, das ORF Livespiel gegen Union Polling und das tragische Zeltfestunglück! Es gab viele Höhen und Tiefen in meiner Zeit dort. Der Verein war immer wie eine Familie und es bildeten sich viele Freundschaften“, fasst Krämer seine Zeit in „Saiga Hans“ zusammen. „Spielertrainer wollte ich nie einer sein, doch in der Meistersaison herrschte am Ende Personalnot, da habe ich einige Partien gemacht und sogar getroffen“, sagt der 48-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Ruf aus der Heimat gefolgt

2020 verließ der ehemalige Torjäger die Brauner in Richtung Schildorn. Eineinhalbjahre verweilte er dort. „Es war eine komische Zeit – Corona! Mit Amateurfußball und der dazugehörigen Gemeinschaft hatte das nichts mehr zu tun. Und als man wieder kicken durfte, war es so, dass man zittern musste, dass kein Spieler positiv getestet wird. Da wollte ich nicht mehr weitermachen“, sagt Krämer. Angebote gab es danach einige, doch der verheiratete Vater entschied sich für eine Pause, ehe er im Sommer den Ruf aus der Heimat folgte: Krämer wurde Co-Trainer der Gurtner 1b Mannschaft in der 1. Klasse. „Es hat sich einfach gut angeboten, und nach Rücksprache mit meiner Frau, bin jetzt wieder zu Hause.“, sagt Krämer.

"Nur U11 Trainer darf ich nicht werden"

Nur Trainer der U11 dürfe er nicht werden, so der begnadete Linksfuß. „Denn da spielt meine Tochter Fußball, die will nicht vom Papa trainiert werden“, sagt Krämer mit einem Lächeln. Mario Krämer hat also viel erlebt in seiner Zeit als Fußballer und Trainer, nur eines blieb immer gleich: „Der Verein, also die Union Gurten, lebte immer von der Gemeinschaft und von dem familiären Umfeld. Das war früher bei mir als Kapitän so, und das führten bzw. führen die Kapitäne Martin Feichtinger und Thomas Reiter so fort.“

Auch als Podcast

Teil 1 der Serie: Hajrudin Hajric
Teil 2 der Serie: Helmut Dirnberger
Teil 3 der Serie: Markus Erlach
Teil 4 der Serie: Felix Brunninger
Teil 5 der Serie: Christoph Vogetseder
Teil 6 der Serie: Rudolf Bäcker
Teil 7 der Serie: Roman Baumgartner
Teil 8 der Serie: Igor Sandrk
Teil 9 der Serie: Thomas Reiter
Teil 10 der Serie: Josef Wetscher
Teil 12 der Serie: Rudi Spindler
Teil 13 der Serie: Werner Sickinger
Teil 14 der Serie: Werner Skopetz
Teil 15 der Serie: Daniel Petershofer
Teil 16 der Serie: Martin Pillichshammer
Teil 17 der Serie: Klaus Roitinger
Teil 18 der Serie: Dominik Lindorfer

Mit historischer Aufstellung: Gurten vs. Pettenbach 1:1 im September 2008.
Tor: Thomas Zaglmayr
Clemens Josef Oder
Daniel Petershofer
Dominik Trummer
Mario Krämer
Markus Erlach
Engin Karahan
Eduard Peham
Nikolaus Zweimüller
Philipp Wahlmüller
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