Silvesterknallerei in Rohrbach
Auf das Silvester-Feuerwerk verzichten

Feuerwerkskörper gefährden nicht nur Menschen, sondern verschrecken Tiere und verschmutzen die Umwelt.  | Foto: Foto: carlosphotos/panthermedia
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Feuerwerkskörper gefährden nicht nur Menschen, sondern verschrecken Tiere und verschmutzen die Umwelt. Die Polizei, die Bezirksbauernkammer und Jäger aus Rohrbach rufen zur achtsamen Handhabung oder gar zum Verzicht auf.

BEZIRK ROHRBACH. Grundsätzlich dürfen in Österreich von Privatpersonen nur Feuerwerkskörper bis zur Klasse F2 abgeschossen werden. Für höhere Klassen sind spezielle Ausbildungen nötig. „Aus Tschechien werden vielfach Böller illegal importiert, die F3 oder F4 sind. Probleme bereitet überdies der Import von Feuerwerkskörpern, die das für den EU-Raum vorgeschriebene CE-Sicherheitszeichen nicht aufweisen“, weiß Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller. „Wir haben schon Produkte sichergestellt, die eine Nettoexplosivmasse von 200 Gramm haben und laut Sprengstoffexperten in einem Radius von eineinhalb Meter tödlich sind“, so Markus Kreilmeier, Sprengstoffexperte der Polizei. Sowohl die Polizei als auch Konsumenten-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) warnen vor diesen illegalen Importen aus Tschechien.

Schwerpunktkontrollen in Rohrbach

„Wir führen daher auch heuer wieder Schwerpunktkontrollen im Grenzgebiet durch. Auch bei routinemäßigen Verkehrskontrollen wird sporadisch nach illegal importierten Feuerwerkskörpern Ausschau gehalten“, erklärt Bezirkspolizeikommandant und ergänzt: „Auch bei der Verwendung von legalen Böllern und Raketen müssen die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, um Unfälle zu vermeiden“. Der Zivilschutzverband hat unter zivilschutz-ooe.at/alle/silvester-feuerwerk einen Leitfaden mit Sicherheitshinweisen veröffentlicht. Auch in der Silvesternacht seien vermehrt Streifendienste im Bezirk zur Überwachung unterwegs.

Tiere werden gestresst

Feuerwerkskörper machen nicht nur Menschen Angst, auch viele Haus- und Wildtiere werden durch den plötzlich auftreten Lärm, gepaart mit Lichtblitzen, verschreckt und gestresst, wie der Naturschutzbund, Haustierhalter und Landwirte sowie Jäger immer wieder kundtun. Hinzu komme die Schadstoffe und Feinstaubbelastung generell sowie die Verschmutzung durch Raketenreste wie Karton und Kunststoffteile. „In der Nutztierhaltung werden die Tiere einerseits durch den plötzlichen Knall, andererseits aber durch den hellen Schein momentan in Panik versetzt, was teilweise zu schweren Verletzungen führt“, weiß Bezirksbauernkammerobmann Martin Mairhofer aus Erfahrung: „Auch die herumfliegenden Plastikteilchen werden direkt auf der Weide als vermeintliches Futter aufgenommen oder mit der ersten Mahd, was zu Erkrankungen der Tiere führt."

Appell zum Verzicht

Aus diesen Gründen ruft Mairhofer auf, auf private Feuerwerke generell zu verzichten und sich, wenn überhaupt, an „professionellen“ Großfeuerwerken zu erfreuen. „Aber auch Hunde und Katzen sowie Wildtiere sind Betroffene“, fügt Maierhofer hinzu. „Wildtiere werden aufgescheucht und ergreifen panikartig die Flucht, wodurch lebenswichtige Energiereserven für den Winter aufgebraucht werden“, ergänzt Bezirksjägermeister Martin Eisschiel und schließt sich Mairhofers Appell an. Auch der Naturschutzbund ruft zum heuer generell dazu auf, auf das Silvester-Feuerwerk zu verzichten.

Kein Verkauf von Feuerwerkskörpern

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „Heute für Morgen“ verzichten ab heuer die Hofer-Märkte österreichweit auf den Verkauf von Pyrotechnik, so auch der Hofermarkt in Rohrbach-Berg. „Mit dem im Vorjahr angekündigten Verkaufsstopp stellen wir unseren ganzheitlichen Nachhaltigkeitsgedanken unter Beweis und unterstützen damit auch unsere Kunden, sich im Sinne der Nachhaltigkeit zu entscheiden“, heißt es vonseiten der Hofer-Märkte. Weiters hat auch die Lagerhausgenossenschaft Rohrbach Feuerwerkskörper aus dem Sortiment genommen. Auch hier stehe der Umweltgedanke im Mittelpunkt.

Zur Sache:

Sicherheitshinweise zum Hantieren mit Feuerwerkskörper in den Selbstschutztipps des Oberösterreichischen Zivilschutzverbandes.

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