Naturschutz im Garten
„Mähroboter sind lautlose Killer im Garten“

"Mähroboter sind lautlose Killer im Garten."  Der Naturschutzbund appelliert an Gartenbesitzer auf diese elektronischen Gartenhelfer zu verzichten.  | Foto: Heidi Kurz
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Die Artenvielfalt sei durch Mähroboter akut gefährdet. Der Naturschutzbund appelliert daher an die Gartenbesitzer auf diese elektronischen Gartenhelfer zu verzichten.

BEZIRK ROHRBACH. „Immer häufiger finden Mähroboter auch in unseren Gärten im Bezirk Rohrbach Verwendung“, weiß Maria Gabriel-Oberngruber von GartenVerde in Aigen-Schlägl aus Erfahrung. Sie ersparen nicht nur viel Zeit, sondern lassen Rasenflächen schnell „zu perfekten Golfplatzrasen“ werden. So leise und bequem sie für die Gartenbesitzer sind: Sie können Igeln und anderen kleinen Tieren zum Verhängnis werden. In Gebrauchsanweisungen findet sich der Hinweis, dass automatisierten Mähroboter nicht unbeaufsichtigt im Beisein von Kindern und Haustieren arbeiten dürfen.

Junge Igel werden überrollt

Aus diesem Grund lassen viele Gartenbesitzer das Gerät in den Abend- und Nachtstunden laufen. "Die dämmerungs- und nachtaktiven Igel sind keine Fluchttiere, rollen sich bei Gefahr ein und werden überrollt, da die meisten Rasenroboter kleine Tiere nicht als Hindernis erkennen“, warnt Heidi Kurz vom Naturschutzbund Oberösterreich. Auch Reptilien und Amphibien wie Blindschleichen und Erdkröten sowie Insekten und Spinnentiere seien durch die Mähroboter bedroht. Der Naturschutzbund appelliert daher auf Mähroboter ganz zu verzichten. Denn: „Mähroboter sind lautlose Killer im Garten.“ Maria Gabriel-Oberngruber relativiert: „Ist der Mäher aber richtig eingestellt und sind die Mähzeiten auf tagsüber begrenzt, so kann sich eine dekorative gleichmäßige Rasenfläche entwickeln und auch unsere Nützlinge wie Igel und Maulwürfe werden dadurch nicht belästigt.“

Mut zur Wildnis

Der Einsatz eines Mähroboters im Garten lasse überdies keinen Platz für Blütenpflanzen. So werde das Nahrungsangebot für Insekten und in Folge für alle andern Gartentiere knapper heißt es beim Naturschutzbund. „Höchst dramatisch und bedenklich, da Gärten oft die letzten Rückzugsräume für Wildtiere sind“, warnt Julia Kropfberger, Botanikerin und Obfrau-Stellvertreterin des Naturschutzbundes Oberösterreich. Dabei gäbe es eine einfache Lösung: Blumenwiesen und Wildkräuterrasen im Garten anzulegen und diese mit der Handsense oder dem Handrasenmäher zu pflegen. „Etwas mehr Mut zur Wildnis im Garten. Das bring nicht nur mehr Freude am Beobachten lebender Tiere, sondern auch mehr Artenvielfalt in den Garten“, appelliert Kropfberger.

Mähroboter nur kleinflächig einsetzen

Dem stimmt auch die Gartenexpertin Gabriel-Oberngruber zu: „Großflächige Rasenflächen im Garten sind aus meiner Sicht nicht nur wegen der der fehlenden Artenvielfalt zu vermeiden. Für einen schönen strukturierten, abwechslungsreichen Garten empfehle ich die von Mährobotern gemähten Bereiche auf kleinere Flächen rund ums Haus zu begrenzen und in anderen Bereichen auch Blumenwiesen mit ihrer ganzen Blütenvielfalt, Gemüse- und Kräuterbeete und auch Biotope einzuplanen.“

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