Leserbrief aus St. Ulrich
"Mich stimmt das eher nachdenklich"
In ihrem Leserbrief äußert Anna Aigner-Hörleinsberger Bedenken in Bezug auf die Einführung des gelben Sackes im Bezirk Rohrbach.
Es werden also drei Überschriften auf den Seiten eins, zwei und drei der aktuellen Ausgabe investiert, um uns positiv gegenüber dem gelben Sack zu stimmen. Mich stimmt das eher nachdenklich. Man argumentiert mit „Komfort erhöhen“. Auch das stimmt mich nachdenklich in einem Winter, in dem uns geraten wurde, Wollpullover zu tragen und die Heizung runter zu drehen. Fakt ist: Wenn ich jede Woche mit den gesammelten und getrennten Abfällen unseres Vier-Personen-Haushaltes ins ASZ meines Vertrauens fahre, dann habe ich das Gefühl, etwas richtig zu machen. Die kompetenten und freundlichen Damen und Herren im ASZ stehen immer mit Rat und Tat zu Seite und tragen wesentlich dazu bei, dass dieses System bei uns im Bezirk so gut funktioniert und so stark genutzt wird.
"Gebühren werden steigen"
Ich denke, dass Umwelt und Müllvermeidung bei der Entscheidung zum gelben Sack keine große Rolle gespielt haben. Eher steht dahinter ein Geschäftsmodell, welches die „hohen“ Personalkosten und Betriebskosten der ASZs reduzieren soll. Möglicherweise soll auch sichergestellt werden, dass die neue Sortieranlage in Enns genügend „input“ bekommt. Und wenn der zuständige Herr im Interview meint, er sei nicht ganz sicher, wie sich auf Dauer die duale Sammlung – also gelber Sack und ASZ – weiterentwickeln wird, so darf ich einmal raten: Die Gebühren werden steigen, die Entsorgung in den noch bestehenden ASZs wird durchgehend kostenpflichtig und stark eingeschränkt. Aber die Profite aus dem Abfallwirtschaftssystem werden eventuell höher sein, als sie es aktuell sind - auch das ist eine komfortable Situation.
Anna Aigner-Hörleinsberger
St.Ulrich
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