Corona in Salzburg
Zum Virus kommen die Skiunfälle dazu

Zwischen 80 und 100 Patienten werden pro Wintertag ins Klinikum nach Schwarzach geliefert.
(Bilder stammt aus der Zeit vor der Pandemie. Daher tragen die Ärzte keine Schutzausrüstung.) | Foto: Archivbild: KSK / Gerhard Schiel
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  • Zwischen 80 und 100 Patienten werden pro Wintertag ins Klinikum nach Schwarzach geliefert.
    (Bilder stammt aus der Zeit vor der Pandemie. Daher tragen die Ärzte keine Schutzausrüstung.)
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Schaffen die Salzburger Spitäler die Zusatzbelastung durch Skiunfälle im Corona-Jahr? Im Klinikum Schwarzach hat man viel dafür getan, dass beides funktioniert. Ein Appell an die Skifahrer kommt trotzdem aus der dortigen Unfallchirurgie: "Achten Sie auf Ihre Kondition, Ihre Ausrüstung und auf Andere." 

SCHWARZACH, SALZBURG. Im ersten Lockdown appellierten Politiker, Krankenhäuser und Einsatzorganisationen dafür, keine gefährlichen Sportarten durchzuführen, um ja keinen Platz im Krankenhaus zu belegen. Auch die Skigebiete wurden frühzeitig geschlossen. Jetzt geht der Appell in eine andere Richtung. Skigebiete sollen unbedingt so rasch wie möglich aufsperren. Am vergangenen Freitag sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer dazu: "Wenn es die Entwicklung der Infektionszahlen zulässt, erwarte ich einen Start in Salzburg um den 19. Dezember.“ Und das, obwohl immer wieder darüber berichtet wird, dass die Krankenhäuser jetzt bereits an der Belastungsgrenze angelangt sind. 

Wenn die Pisten offen sind, kommt es zu Verletzungen 

Klar ist: Wenn die Pisten freigegeben sind, kommt es auch zu Verletzungen. Zwischen 80 und 100 Patienten werden pro Wintertag alleine in die Unfallchirurgie ins Kardinal Schwarzenberg Klinikum nach Schwarzach geliefert. An Spitzentagen sind es schon einmal 140 Verletzte, die versorgt werden müssen. Bei rund 10 bis 15 Prozent von ihnen ist eine Operation erforderlich. Dazu kommen noch „alltägliche“ Unfälle und Verletzungen.  

Corona und Skiunfälle – schaffen Krankenhäuser das? 

Das Coronavirus bedarf allerdings gerade eine völlig andere Nutzung von Krankenhausbetten, Personal und Pflegezeiten in den Krankenhäuser. Da drängt sich die Frage auf, ob ein Anlaufen des Skibetriebes neben der Versorgung von Covid-Patienten in den Krankenhäusern überhaupt möglich ist? 

Bei rund 10 bis 15 Prozent der Skiunfälle ist eine Operation erforderlich. 
(Bilder stammt aus der Zeit vor der Pandemie. Daher tragen die Ärzte keine Schutzausrüstung.) | Foto: Archivbild: KSK / Eva Mrazek
  • Bei rund 10 bis 15 Prozent der Skiunfälle ist eine Operation erforderlich.
    (Bilder stammt aus der Zeit vor der Pandemie. Daher tragen die Ärzte keine Schutzausrüstung.)
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Schwarzach ist bereit dafür 

Im Kardinal Schwarzenberg Klinikum fühlt man sich für die nahende Saison gerüstet. "Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Pandemie ist das Kardinal Schwarzenberg Klinikum dank vorausschauender und flexibler Planung und berufsgruppenübergreifendem hohem Teamgeist für den kommenden Skiwinter gerüstet – sowohl in Bezug auf personelle als auch auf infrastrukturelle Ressourcen", heißt es vom Klinikum.  

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Sicherheitskonzept auf Wintersaison ausgerichtet

Die Versorgung von Notfällen habe seit Beginn der Pandemie höchste Priorität und sei immer auch gewährleistet gewesen. Das Sicherheitskonzept des Klinikums, welches alle Bereiche von Ambulanz über Radiologie und OP bis zu den Stationen umfasst, sei speziell auf die Wintersaison hin angepasst worden. "Die coronabedingten besonderen Herausforderungen bei der Versorgung von Schwerverletzten wurden in speziellen Teamtrainings mehrfach geübt und auch in der Praxis bereits umgesetzt", heißt es vom Schwarzacher Krankenhaus. 

Manfred Mittermair, Leitung Unfallchirurgie Schwarzach: "Aus derzeitiger Sicht stehe ich einer Öffnung der Skigebiete positiv gegenüber." | Foto: Kardinal Schwarzenberg Klinikum
  • Manfred Mittermair, Leitung Unfallchirurgie Schwarzach: "Aus derzeitiger Sicht stehe ich einer Öffnung der Skigebiete positiv gegenüber."
  • Foto: Kardinal Schwarzenberg Klinikum
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Appell aus der Unfallchirurgie 

"Unter der Prämisse, dass in den Wintersportorten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die festgelegten Maßnahmen eingehalten werden, stehe ich aus derzeitiger Sicht einer Öffnung der Skigebiete grundsätzlich positiv gegenüber", sagt Manfred Mittermair, Leiter der Abteilung Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. Neben dem Appell an die Skifahrer, sich an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten, empfiehlt der Primar den Skifahrern: "Achten Sie auf ihre Kondition, ihre Ausrüstung und auf Andere. Denn die drei wesentlichen Ursachen für Wintersportunfälle, die wir beobachten, sind mangelnde Fitness, Selbstüberschätzung – sowohl beim eigenen Können als auch bei der Wahl der Ausrüstung – und mangelnde Rücksichtnahme auf der Piste." 

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