Coronavirus in Salzburg
Ab morgen helfen Gemeindeämter beim Contact-Tracing
Die Mitarbeiter der Salzburger Gemeindeämter werden die Bezirkshauptmannschaften beim Contact-Tracing unterstützen. Gemeindemitarbeiter übernehmen die telefonische Kontaktaufnahme und Erhebung sowie die Verkündung der telefonischen Quarantäne-Bescheide.
SALZBURG. Im Rahmen der Amtshilfe sollen Mitarbeiter der Gemeindeämter in Salzburg für die Gesundheitsämter in den Bezirken tätig werden. Heute (10. November) werden die technischen Grundlagen geschaffen, sodass ab morgen (11. November) Gemeindemitarbeiter in allen Bezirken die telefonische Kontaktaufnahme und Erhebung sowie die Verkündung der mündlichen Quarantäne-Bescheide am Telefon durchführen können. Die weitere Bearbeitung der Fälle im Wege der schriftlichen Bescheidausstellung und der Einpflegung der Daten in die EDV-Systeme soll bei den Bezirkshauptmannschaften bleiben.
Mehrbelastung für Gemeinden
„Mir ist völlig klar, dass das für die Gemeinden eine Mehrbelastung darstellt. Es gibt aber schon die Zusage des Gemeindeverbandspräsidenten Günter Mitterer und von allen Vorsitzenden der Bürgermeisterkonferenzen. Zu Beginn dieser Woche werden die notwendigen Abstimmungen zwischen Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften stattfinden. Nur wenn wir jetzt die Kräfte bündeln, können wir trotz der sehr hohen Fallzahlen eine effiziente Kontakt-Nachverfolgung erreichen“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Schulterschluss zwischen Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften
„Aufgrund der aktuellen besorgniserregenden Situation ist ein Schulterschluss zwischen Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften wichtig. Jetzt müssen wir an einem Strang ziehen, dann kann uns die Eindämmung gelingen“, sagt Gemeindeverbandspräsident und St. Johanns Bürgermeister Günter Mitterer.
SPÖ kritisiert "zweierlei Maß, mit dem gemessen wird"
Kritik kommt von der SPÖ: "Unter dem Vorwand des Datenschutzes durften Gemeinden bis jetzt nicht einmal wissen, wie hoch die Anzahl der Corona-Fälle in ihrem Ort ist. Jetzt scheinen die rechtlichen Grundlagen völlig anders bewertet zu werden", sagt SPÖ-Chef David Egger.
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Fälle werden ausgesucht zugeteilt
In der Zusammenarbeit zwischen den Bezirkshauptmannschaften und den Gemeinden muss alles Hand in Hand gehen. In den Bezirksverwaltungsbehörden werden weiterhin die Laborergebnisse gesichtet und gesammelt. Dann wird festgelegt, welche an die Gemeinden als erweiterten Arm der Gesundheitsbehörden weitergegeben werden. Im Daten-Managementsystem des Landes zur Krisenbewältigung teilen die Gesundheitsämter dann vorrangig jene Fälle den Gemeinden zu, bei denen zu erwarten ist, dass sie einen Großteil der Sozialkontakte in der betreffenden Gemeinde haben. Mit Hilfe einer neu programmierten digitalen Schnittstelle werden die Ergebnisse der Erhebungen dann wieder an die Gesundheitsbehörden gemeldet.
Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften entlasten
Die Übermittlung der Fälle an die Gemeinden erfolgt künftig zwei Mal pro Tag zu fixen Uhrzeiten. „Wir übernehmen die Vorauswahl und berücksichtigen, dass die Gemeinden nicht Hotelbetriebe, Kasernen und Landesschulen im eigenen Gemeindegebiet bearbeiten müssen. Jedenfalls werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wirklich schon hart an der Grenze der Belastbarkeit arbeiten, entlastet“, so die Bezirkshauptfrau von Tamsweg, Michaela Rohrmoser. „Bereits jetzt übermitteln die Gemeinden laufend die Namen der neuen Contact-Tracer an uns. Der Wille zur Unterstützung ist offenbar sehr groß.“
"Mitarbeiter wollen helfen"
„Wie alle Gemeinden haben wir die Schulungsunterlagen sowie die standardisierten Formulare für das Contact-Tracing bereits erhalten. Bei uns werden vier Mitarbeiter diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen“, sagt der Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer. „Kurz nach dem Amtshilfe-Ansuchen des Landes haben meine Mitarbeiter sofort gesagt, da machen wir mit, das ist wichtig“, so der Bürgermeister.
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