Lebensmittelverschwendung
"Mehr kochen, statt wegwerfen", meint Sarah Wiener
Noch immer landen zu viele Lebensmittel im Müll, obwohl sie oftmals noch gar nicht verdorben sind. Wie man der Lebensmittelverschwendung einen Riegel vorschiebt, erklärt dir im Artikel unter anderem die Köchin Sarah Wiener.
SALZBURG. Bei Analysen des Restmülls – alle fünf Jahre – wird regelmäßig festgestellt: Die Salzburger werfen zu viele Lebensmittel weg.

- Die Müllanalyse von 2019 zeigt, wie viele Lebensmittel noch in der Tonne landen.
- Foto: Land Salzburg
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In Salzburg landen pro Person jährlich 27 Kilogramm Lebensmittelabfälle im Restmüll, wie das Land Salzburg informiert. Allein in der Restmülltonne seien bei der letzten Analyse aus dem Jahr 2019 fast 14 Prozent auf Bioabfälle zurückzuführen und 16 Prozent auf Lebensmittel.
"Man sagt, Lebensmittel sind wertvoll, aber solange sie in der Tonne landen, werden sie nicht als wertvoll angesehen." Walter Galehr
Mit einem solchen "traurigen Niveau", wie Walter Galehr von der städtischen Abfallberatung erklärt, könne man auch bei der nächsten Analyse rechnen.

- Lebensmittel müssen nicht weggeworfen werden. Richtig wirtschaften hilft dabei, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
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Die Teuerung von Lebensmitteln werde zwar beklagt, so Galehr, aber er meint: "Anscheinend sind die Lebensmittel nicht teuer genug, sonst würden sie nicht im Müll landen."
Nicht bei den Lebensmitteln sparen
Allein 400 bis 800 Euro ließen sich im Jahr einsparen, wenn man besser haushalten würde, meint Köchin Sarah Wiener im Gespräch mit den BezirksBlättern.

- Im Rahmen der Sommertour der Salzburger Grünen besuchte Sarah Wiener die Stadt Salzburg und kochte im Bauchladen.
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Sie besuchte die Stadt vergangene Woche, um im "Bauchladen" zusammen mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu kochen.

- Die Köchin Sarah Wiener bei der Essensausgabe im Bauchladen.
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"Wenn man sparen muss, sollte man bei etwas sparen, das überflüssig ist – wie etwa zusätzliche Kleidung –, oder einmal das Auto stehen lassen und mehr mit dem Rad fahren. Nicht bei guten Lebensmitteln sparen", so Wiener. Denn diese seien eine Investition in das Alter, die Gesundheit und die Landwirtschaft.
Kochen statt Essen kübeln
Auch Wiener sieht es nicht gern, wenn Lebensmittel weggeworfen werden. Als Köchin achtet sie darauf, die Lebensmittel zu verwerten. Selber zu panieren, mit Mehl, Ei und Bröseln, sei laut Wieners Aussage zwar etwas mehr Arbeit, aber "mit den Bröseln kann man das alte Brot verarbeiten."

- Das kochen macht einen unabhängig, meint Sarah Wiener und ermutigt die Menschen das Handwerk zu erlernen und sich nicht davor zu scheuen.
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Sarah Wiener empfiehlt jedem, mit dem Kochen anzufangen, weil es "frischer und günstiger ist und unabhängig macht".
"Mit den Restln am nächsten und übernächsten Tag etwas machen." Sarah Wiener
MHD: Was das Datum bedeutet
Viele Lebensmittel sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) noch genießbar. Mit dem MHD garantiert der Hersteller Eigenschaften des Produkts, wie etwa die Farbe. Viele Lebensmittel sind aber auch darüber hinaus genießbar.

- Das aufgedruckte Datum, das MHD, zeigt an bis wann ein Produkt bedenkenlos genießbar ist. Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatums überschritten haben, dürfen nicht weiter verkauft werden. Oftmals können diese Lebensmittel aber noch gegessen werden.
- Foto: symbolbild: sm
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Bei Ware, die das MHD überschritten hat, sollte man auf Geruch und Konsistenz achten und selbst prüfen, ob sie verdorben ist. Bei Fisch, Faschiertem und Huhn das MHD aber unbedingt einhalten. Um das Datum nicht zu übersehen, können verderbliche Inhalte im Kühlschrank vorne gelagert werden.

- Sarah Wiener weiß um den Wert der Nahrung und die Vorteile des Kochens: "Jeder, der kocht, wird wissen, wie befriedigend und schön Kochen ist."
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Das kann man aus alten Bananen machen
Braune Bananen sind viel zu gut für die Tonne. Neben Bananenbrot lassen sich aus braunen Bananen wunderbar Bananenmilch oder ein veganes Eis, die sogenannte "Nice Cream", in Verbindung mit einem Hafer-Drink herstellen.
Grundrezept Nice Cream:
- Vier überreife Bananen kleinschneiden und im Tiefkühler einfrieren.
- Bei Bedarf herausnehmen und mit drei Esslöffel Flüssigkeit cremig pürieren.
- Du kannst dafür Milch nehmen, oder Milchersatzprodukte, wie Sojamilch oder einen Haferdrink.
- Du kannst deine Nice Cream mit verschiedenen Toppings aufwerten, etwa Nüsse, Kokosflocken, oder Beeren. Probier dich aus.
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