Corona in Salzburg
Impf- und Teststrategie – keine Gespräche mit Gemeinden
Für die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ geht es beim Thema Covid-19-Impfungen in Salzburg viel zu langsam. Außerdem wird die mangelnde Kommunikation kritisiert.
SALZBURG. Das sagen die Oppositionsparteien zur Impf- und Teststrategie des Landes:
SPÖ: "Zu spät aber es geht in die richtige Richtung"
„Zum Glück setzt die Landesregierung mit ihrer Impf- und Teststrategie jetzt wenigstens verspätet eine Vielzahl unserer SPÖ-Forderungen um“, so der Salzburger SPÖ-Chef David Egger. Egger kritisiert, dass er bereits am 25. November 2020 eine Salzburger Impfstrategie gefordert habe. Zwar habe die Landesregierung die letzten Monate verschlafen, die gestern präsentierte Impf-und Teststrategie gehe aber in die richtige Richtung.
Lob an Rotes Kreuz und niedergelassene Ärzteschaft
„Der Impf- und Testplan, den die Landesregierung gestern präsentiert hat, hätte schon längst umgesetzt werden müssen“, so Egger. „Ohne die Expertise des Roten Kreuzes und der niedergelassenen Ärzteschaft wäre die Salzburger Impfstrategie im Chaos versunken.“
Teststrategie – ausgezeichnete Infrastruktur
Zur neuen Teststrategie äußert sich Egger ähnlich wie zur Impfstrategie: „Seit Herbst drängen wir darauf, jetzt endlich schlägt die Landesregierung doch den Kurs einer offensiven Teststrategie ein. Zum Glück haben wir mit den Blaulichtorganisationen und den ÄrztInnen eine ausgezeichnete Infrastruktur.“
Keinerlei Gespräche mit Gemeinden
Mangelnde Kommunikation beklagt der Vorsitzende der sozialdemokratischen GemeindevertreterInnen, Bürgermeister Hansjörg Obinger (Bischofshofen): „Ich gehe davon aus, dass die Landesregierung zur Umsetzung ihrer Impfstrategie wieder einmal auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen sein wird. Umso bedauerlicher ist es, dass es bis jetzt zur Impf- und Teststrategie noch keinerlei Infos oder Gespräche gab. Um über die nächsten Schritte informiert zu sein, wollte ich mir heute die Pressekonferenz ansehen, doch nicht einmal das war möglich.“ Grundsätzlich begrüßt Obinger jedoch wie Egger, dass es jetzt wenigstens eine Strategie zu geben scheint.
FPÖ: "Bund und Land sind zu langsam"
"Impfstrategie von Bund und Land lässt mehr zu wünschen, als zu hoffen übrig", sagt Salzburgs Freiheitliche Landesparteiobfrau Marlene Svazek. "Während Länder wie Rumänien oder Kroatien bereits einem breiten Teil der Bevölkerung freiwillig Impfstoffe zur Verfügung stellen, beteuert man hierzulande noch immense Beschaffungsschwierigkeiten."
Impfstoff aus anderen Ländern beschaffen
Die Freiheitliche fordert, dass den Österreichern ein wirksamer Impfstoff zeitnah unter der Voraussetzung der Freiwilligkeit zur Verabreichung bereitstehen muss. Die schleppende Auslieferung für Österreich lasse keine rosige, erste Jahreshälfte vermuten. "Erst mit Juni soll es der breiten Bevölkerung möglich sein, freiwillig Zugriff auf ein Impfpräparat zu haben. Für Menschen, die aufgrund beruflicher und privater Zwecke einem Impfstoff entgegenfiebern, wird dann wohl keine andere Möglichkeit mehr bestehen, als sich Impfstoff aus Ländern zu beschaffen, deren Führungskräfte mehr Kompetenz in den Verhandlungen zeigen konnten“, sagt Svazek.
>>HIER<< findest du die aktuellen Infos zur Impfstrategie in Salzburg.
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