Psychologie / Psychotherapie
Schizophrenie – Risiken, Ursachen und Unterarten

Beide Geschlechter sind gleich häufig von der Schizophrenie betroffen. Diese schwere psychische Erkrankung gehört zu den zwanzig häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit. In Österreich treten pro Jahr etwa 800 neue Fälle an Schizophrenie auf.

Mögliche Risiken liegen in der genetischen Disposition, in Hirnreifestörungen durch Infektionserkrankungen in den frühen Lebensjahren, in Anomalien und Schädigungen der Hirnstruktur, in schweren chronischen Stressereignissen wie Misshandlungen und Missbrauch, aber auch im Cannabiskonsum (der THC-Gehalt in den heutigen genmanipulierten Cannabis-Hybridsorten ist viel höher als in vergangenen Zeiten und kann leichter zu Psychosen und Schizophrenie führen).

Das Vulnerabilitäts-Modell geht davon aus, dass gewisse Menschen durch neurophysiologische Störungen anfälliger für Psychosen sind, d.h. diese Personen haben eine erniedrigte Psychoseschwelle, wobei dann vor allem soziale Stressfaktoren zum Krankheitsausbruch führen können (etwa chronischer Stress in Familien und Partnerschaften).

Der Schweizer Psychiater Luc Ciompi sieht eine Ursache für den Ausbruch darin, dass Menschen dann ein erhöhtes Risiko für Schizophrenie aufweisen, wenn sie unter einer Filterstörung leiden und Eindrücke nicht so gut filtern können. Es kommt dann zu einer Überflutung an Eindrücken, die zu einer völligen Überforderung führen.

Die Existenzanalyse beschreibt Psychosen und Schizophrenie als eine existentielle Erschütterung. Die betroffene Person verliert dabei Grund und Boden und jeden inneren Halt.

Es gibt folgende Subtypen der Schizophrenie:

- Die paranoide Schizophrenie: Hier kommt es bei den betroffenen Personen vor allem zu Halluzinationen und zum Wahn.
- Die hebephrene Schizophrenie: Die Affekte verflachen. Das Verhalten wird ziellos und es treten formale Denkstörungen auf.
- Die undifferenzierte Schizophrenie, wenn die Kriterien der anderen Typen nicht erfüllt sind oder die Kriterien zahlreich sind.
- Die katatoner Schizophrenie: Sie hält mindestens zwei Wochen an. Typisch sind Mutismus, Stupor und Haltungsstereotypen.
- Die postschizophrene Depression: Hier kam es in den letzten zwölf Monaten zu einer Depression und zusätzlich zu zumindest einer leichten depressiven Episode.
- Schizophrenes Residuum ist durch ein chronisches Stadium gekennzeichnet. Es besteht eine Negativsymptomatik für mindestens ein Jahr.
- Bei der Schizophrenia Simplex zeigt sich eine schleichende
Progredienz über mind. 1 Jahr. Die Persönlichkeit des betroffenen Menschen verändert sich deutlich und anhaltend, während sich die Negativsymptome verstärken. Das Leistungsniveau nimmt deutlich ab.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)

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