Psychotherapie / Psychologie
Suizidalität und Suizid

Wer ist gefährdet, sich selbst das Leben zu nehmen?

Depressionen, Alkohol- und Drogensucht, Psychosen und Schizophrenie, suizidales Verhalten in der Vergangenheit, Suizidversuche und familiäre Belastungen können Suizidalität bzw. eine Selbsttötung begünstigen oder besonders fördern.

Lesen Sie in diesem Artikel über Risikogruppen und die Gefährdung bezüglich Suiziden.

Wir können Suizidalität in den Griff bekommen

Suizidalität ist nicht nur ein biopsychosoziales Problem, sondern auch ein zutiefst existentielles Dilemma. Nach heutigem Wissensstand können nur Menschen sich bewusst für einen Suizid entscheiden, während Tiere diese Entscheidung nicht treffen können. Als Menschen haben wir jedoch immer auch gesunde Seiten und Anteile in uns, die lernen können, mit der eigenen Suizidalität, aber auch psychischen Symptomen, konstruktiv oder besser umzugehen. Immerhin suizidieren sich die meisten Personen auf dieser Welt nicht.
Suizidalität ist normalerweise kein Dauerzustand, sondern sie kommt und geht wieder. Wenn wir uns mit unseren gesunden Seiten verbünden und diese stärken, können wir der Suizidalität leichter widerstehen. Auch die Frage, was uns bisher aus schweren (suizidalen) Lebenskrisen herausgeholfen hat und uns überleben hat lassen, kann Suizidalität verringern.

Mein Filmtipp: "Tabuthema Suizid - Wenn Jugendliche am Leben verzweifeln"

In diesem Film brechen Jugendliche das Schweigen über ihre Suizidalität und das Tabu der Selbsttötung.

Suizidale Krisen engen unsere Sicht auf das Leben stark ein

Der Suizidexperte Erwin Ringel beschreibt suizidale Krisen als eine Einengung. Alles, was ein Leben bis dahin wertvoll machte, wird von der betroffenen Person nicht mehr gesehen. Stattdessen steht das Erleben von psychischen Schmerzen, Druck und innerer Unruhe so stark im Mittelpunkt, dass der/die Betroffene nicht mehr erkennen kann, dass es möglicherweise etwas Besseres als den Tod gibt. Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, erzählen jedoch oft auch, dass sie sich in den Stunden vor dem Versuch wie in einem Tunnel befanden. In diesem Tunnel gibt es nur ein Ziel, nämlich die Selbsttötung, während alles andere ausgeblendet wird. Die betroffenen Menschen erleben in diesem Zustand auch keinen Schmerz mehr, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sind auf einmal weg, während man sich ganz ruhig und gefasst erlebt und den Suizid rational plant.

Krisen / Krisenintervention:
Was sind Krisen?

Unter Krisen versteht man schwierige akute Lebenssituationen oder sehr belastende Ereignisse, die einen Menschen massiv überfordern können und ihn an seine Grenzen bringen. Die Betroffenen haben einen hohen Leidensdruck, fühlen sich hilflos, ohnmächtig und ausgeliefert, haben Gefühle von Angst und Panik oder sind erstarrt und gelähmt. Oft besteht dann auch das Risiko von selbstverletzendem Verhalten oder sogar Suizid, aber auch von körperlicher Gewalt gegen andere.

Anlässe für eine Krise sind etwa:

  • Scheidungen, Trennungen aus der Partnerschaft
  • Fremdgehen und außereheliche Affären
  • Todesfälle und Verluste
  • Das Älterwerden
  • Mobbing, Bossing
  • Psychische Gewalt
  • Midlife-Crisis
  • Krisen in der Partnerschaft oder innerhalb der Familie und Verwandtschaft
  • Berufliche Probleme, der Verlust des Arbeitsplatzes
  • Naturkatastrophen
  • Unfälle
  • der Verlust von Körperteilen
  • Amputationen, Entstellungen

Film: "Erste Hilfe für die Seele"

Krisenintervention hat viele Gesichter. Diese Dokumentation begleitet Menschen, die Hilfe bei akuten Krisen anbieten.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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