Volkshochschule Salzburg
"In der Krise steckt auch immer eine Chance"
Nach einem Corona-dominierten Jahr zieht die Volkshochschule Salzburg Bilanz und gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate.
SALZBURG. Laut Vorstandsvorsitzenden der Volkshochschule Helmut Mödlhammer hätte die Volkshochschule in den letzten Jahren viele Hochs und Tiefs erlebt, aber die Corona-Situation sei eine ganz bestimmte. "Es ist eine ganz schwierige Situation", so Mödlhammer. Er sei überzeugt, dass die VHS auch in Zukunft notwendig sei und sagt:
"Die Flinte wird nicht ins Korn geworfen, obwohl große Herausforderungen uns bevorstehen."
In rund 90 Gemeinden werden über die VHS über 7.000 Kurse pro Jahr angeboten, durch die Corona-Situation kam es am Anfang der Pandemie zum Einbruch und Rückgang von 75 Prozent der Teilnehmer. Rund 26.000 Kurseinheiten fielen Corona zum Opfer. Dadurch erfolgte auch ein wirtschaftlicher Einbruch für die Volkshochschule.
Verlust für die VHS und für die Trainer
"Wir haben uns dazu entschlossen den Teilnehmer ihre Kursgebühr zurückzuzahlen", sagt der für Finanzen zuständige Direktorstellvertreter Matthias Strasser. "Aber auch der Schaden für die ca. 1.200 aktiven Trainer ist immens. Hier sind es rund 1 Million Euro, die aufgrund abgesagter Kurse nicht ausbezahlt wurden." Mit einem Einnahmeverlust über zwei Millionen Euro, Kurzarbeit und ständig ändernden Rahmenbedingungen sei es "wahrlich keine einfache Situation für unser Team.", äußert sich die Direktorin der Volkshochschule Salzburg, Nicole Slupetzky über das vergangene Jahr. Sie zeigt sich jedoch optimistisch und ergänzt: "In der Krise steckt auch immer die Chance, das war auch hier so."
Neue Wege im digitalen gefunden
Die Bildungsmanagerin sei überzeugt, das "die Menschen wieder in die Kurse kommen." Aufgrund der Verlegung ins Internet und das zusätzliche Angebot gewisse Kurse online zu erleben, sei auch eine neue Zielgruppe gewachsen. Menschen, die im Ausland leben, könnten das Bildungsangebot von Salzburg wahrnehmen, wie auch Angebote seitens der Kursteilnehmer weiterhin fortgeführt werden können.
"Wir hätten den norwegisch-Sprachkurs nicht mehr anbieten können, weil die Kursleiterin weggezogen ist"
, informiert Slupetzky, die sich über internationale Kursteilnehmer wie aus Washington freute. Am Anfang, im April 2020 sei das technische allerdings "eine ziemliche Challenge und ein hoher Betreuungsaufwand gewesen." So wurden etwa teilweise kostenfreie Kurse angeboten, die den Teilnehmer beratend zur Seite standen und das technische Wissen einer Videokonferenz vermittelten. In Summe konnte man jedoch rund 350 Online-Angebote im vergangenen Jahr erfolgreich durchführen, die von etwa 3000 Salzburgern genutzt wurden.
Veränderte Kursinhalte an der Volkshochschule
Auch die Inhalte hätten sich aufgrund der Corona-Situation geändert. Man reagierte etwa darauf, dass sich viele im Lockdown einen Hund anschafften und bot daraufhin Kurse an, in denen man wissenswertes über die Hundehaltung oder den Hundeführerschein lernte. Auch mit einer gemeinsamen Kurs-Stunde, in der man online etwas kochte und dies dann virtuell gemeinsam verspeiste war ein Versuch, der mit Corona verbundenen Einsamkeit entgegenzuwirken.
Baldiger Neustart erwünscht
"Wir planen zuversichtlich und überlegt das neue Herbstprogramm und werden im Sommer flexibel Kurse starten, wenn es möglich ist", äußert sich Nicole Slupetzky. Und auch Mödlhammer freut sich auf eine Rückkehr zu einem normalen Kurs-Alltag und appelliert: "Wir brauchen die VHS ganz, ganz dringend. Das wichtigste ist Aus- und Weiterbildung. Nach Corona gilt es die Menschen aus ihren Wohnzimmern und hinter dem Computer hervorzuholen."
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