Katastrophenschutz
Bereits 500 Millionen wurden vom Land investiert
Auch diesen Sommer hatten die Salzburger Einsatzkräfte bereits mit schweren Unwettern, Überflutungen und Muren zu kämpfen. Glücklicherweise zeigt der Ausbau der Wildbach-Schutzbauten aber seine Wirkung. 1,3 Milliarden an Schäden wurden so bereits verhindert.
SALZBURG. Mehr als 500 Millionen Euro wurden in den letzten 20 Jahren in Salzburg in die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert. Die Schutzbauten spielen eine wichtige Rolle beim Schutz der Bürger bei starken Unwettern, wie sich in den letzten Wochen vor allem im Pinzgau zeigte.
520 Millionen Investition
Knapp 520 Millionen Euro wurden in Salzburg in den letzten zwanzig Jahren in die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert. Der Salzburger Landesrat Josef Schweiger betont die Wichtigkeit dieser Investitionen zum Schutze der Bevölkerung.
„Diese wichtigen Projekte in enger Zusammenarbeit mit dem Bund mit Kosten von rund einer halben Milliarde Euro haben dafür gesorgt, dass tausende Menschen in allen Bezirken wieder ruhiger schlafen können. Der Einsatz für die Sicherheit der Menschen ist noch lange nicht beendet, wir arbeiten in enger Abstimmung mit allen Beteiligten unermüdlich weiter.“
Josef Schwaiger, Landesrat.
In rund 100 Einzugsgebieten in allen Bezirken Salzburgs wurden seit 2002 Schutzmaßnahmen durch die Wildbach- und Lawinenverbauung Salzburg (WLV) gesetzt. Dabei sind 125 Spezialisten aus den Regionen involviert, die teilweise unter schwierigsten Bedingungen und manchmal sieben Tage die Woche am Ausbau des Katastrophenschutzes beteiligt sind.
Gigantische Schäden verhindert
Mit den eingesetzten 520 Millionen Euro können laut einer aktuellen Kosten-Nutzen-Analyse im Bundesland Salzburg laut WLV Schäden von satten 1,3 Milliarden Euro verhindert werden.
„Jeder Cent, der hier eingesetzt wurde und noch wird, erzeugt mehr als den doppelten Nutzen. Und was nicht weniger wichtiger ist: Tausende Salzburgerinnen und Salzburger haben durch unsere Bauten an Sicherheit und Lebensqualität gewonnen“, so Leonhard Krimpelstätter, Leiter der WLV-Salzburg.
Schutz vor Naturgefahren
Doch auch nicht ganz so offensichtliche Schutzmaßnahmen sind am Geschehen beteiligt. Neben den gut sichtbaren Wildbachsperren, Filterbauwerken und Lawinen-Verbauungen sind es vor allem auch die Gefahrenzonenpläne und die Sachverständigentätigkeit der WLV, die wesentlich zum Schutz von Siedlungsgebieten beitragen. So wurden seit 2002 auch die Gefahrenzonenpläne des Großteils der Salzburger Gemeinden erneuert und rund 40.000 Gutachten erstellt.
„Für die Bewohner von einem Wildbach gefährdeten Siedlung ist es enorm wichtig, wenn das Haus nicht mehr in einer ‚roten‘ Zone steht. So wirken die ‚unsichtbaren‘ Gutachten und Pläne unmittelbar auf die Lebensqualität“, betont Krimpelstätter.
Wildbach-Hotspot-Pinzgau
Der Hotspot für die Wildbachverbauung ist der Pinzgau. Dies hat zwei wesentliche Gründe. Erstens ist er der flächenmäßig größte Bezirk des Landes Salzburg. Zweitens befinden sich durch seine alpine Topografie viele Siedlungsräume im Pinzgau in Lagen, in denen sie durch Unwetter stark gefährdet sind.
Das mit 58 Millionen Euro aktuell größte Schutzprojekt Österreichs in Saalbach-Hinterglemm befindet sich gerade in Umsetzung. Weitere große Schutzprojekte werden unter anderem in Urslau in Saalfelden, bei der Leoganger Ache und in Taxenbach umgesetzt.
Risikogebiete Pongau und Lungau
Auch der Pongau steht unter großem Druck durch Muren- und Lawinengefahr.
Beispiele für diese Wildbachverbauungsprojekte sind:
- Das Projekt Kleinarler Ache.
- Der Fritzbach bei Hüttau mit seinen Zubringern.
- Der Kötschachbach in Bad Gastein,
- Die Verbauung beim Payerbach in Wagrain
- Der Zauchbach in Altenmarkt
Auch im Lungau gibt es einige große Projekte. Zum Beispiel die Zähmung der Wildbäche an der A10 und jene in St. Michael.
Stadt, Flachgau und Tennengau
Auch in der Stadt Salzburg sowie dem Flach- und Tennengau wurde massiv in Schutzprojekte investiert. So wurden alleine im Thalgau 13 Millionen Euro investiert. Große Investitionen in den Wildbachausbau gab es auch am Kothbach in Hallein, beim Hinterseer Taugl und dem Mörtelbach in Krispl.
Weitere Projekte
Hier ein Überblick über laufende und neu startende Schlüsselprojekte in den Bezirken:
- Stadt Salzburg und Flachgau: Kapuzinerberg, Unterlauf Fischbach und Brunnbach (Thalgau), Ebenauer und Köstendorfer Wildbäche
- Tennengau: Kothbach (Hallein), Gamper Wildbäche (Hallein), Lammer (Annaberg)
- Pinzgau: Schmittenbach Zubringer (Zell am See), Thumersbacher Wildbäche, Lengdorfer Pölsenbach (Niedernsill), Krimmler Ache (Krimml), Breuergraben (Wald im Pinzgau), Weiseldorfergraben (Bramberg), Wagauberg (Fusch)
- Pongau: Wiedneralpsbach (Bad Hofgastein), Gainfeldbach (Bischofshofen), Kleinarlerache (Wagrain), Schaiblingbach (Bad Gastein), Schloßbach (Bad Hofgastein), Lawinenschutz Tauernrampe (Tweng, Untertauern),
- Lungau: Lahnschützgraben (St. Michael), Hangmuren (Ramingstein), Leißnitzbach (Tamsweg), Seethaler Wildbäche (Tamsweg)
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