Wohnbau
Holzbau wird konkurrenzfähig in Wohnbauförderung verankert
Der Bauboom und die dadurch steigenden Kosten lassen einen Baustopp in Salzburg befürchten. Mit höheren Förderungen, auch für den Holzbau, will die Landesregierung gegensteuern.
SALZBURG. 6.000 Euro pro Quadratmeter wurden vor einigen Jahren für eine Luxuswohnung in Salzburg bezahlt, heute ist das der normale Marktpreis in der Stadt Salzburg. Neben der eklatanten Teuerung gibt es noch weitere Probleme am Salzburger Wohnbau-Sektor: Bauunternehmen sind ausgelastet und Rohstoffe sind knapp. Das treibt die Preise weiter in die Höhe.
Gemeinnützige können mit Kosten nicht mithalten
„Wir haben derzeit keine Firmen, die uns Angebote machen. Für ein Projekt in Tamsweg gab es von zwölf eingeladenen Baufirmen nur ein einziges Angebot, und das mit über 30 Prozent zu hohen Baukosten", sagt Stephan Gröger, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen in Salzburg.
„Die Preisentwicklung ist dramatisch. Es gibt keine Angebote für die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften mit den Kosten, die wir derzeit haben."
Landeshauptmann Wilfried Haslauer
Wohnbaupaket vor dem Sommer beschließen
In Salzburg will man daher ein neues Wohnbaupaket schnüren, das laut der zuständigen Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) noch vor dem Sommer im Landtag beschlossen werden soll.
Konkret ist Folgendes vorgesehen:
- Für den Mietwohnbau soll die Wohnbauförderung, auf zwei Jahre befristet, um 15 Prozent erhöht werden.
- Die Zuschüsse im Holzwohnbau sollen dauerhaft um sieben Prozent steigen.
- Die Einkommensgrenzen, um bei Eigentumswohnungen eine Wohnbauförderung beantragen zu können, soll angehoben werden.
In den Jahren 2022 und 2023 soll es 30 Millionen Euro zusätzlich an Förderungen geben. In Summe sind es dann 330 Millionen Euro.
„Wir konnten einen gemeinsamen Beschluss fassen, der die Bautätigkeit sowohl bei geförderten Mietwohnungen als auch im Eigentumsbereich sicherstellt. Mit der deutlichen Anhebung der Förderungen sorgen wir dafür, dass auch in Zukunft ausreichend gebaut wird.“
Andrea Klambauer, Wohnbaulandesrätin
Nur fünf Prozent des geförderten Mietwohnbaus in Holzbauweise
Mit diesem Beschluss öffnet die Landesregierung den heimischen Holzbaubetrieben das Segment des geförderten Mietwohnbaus. Derzeit werden nur rund fünf Prozent in Holzbauweise realisiert. Konkret sollen die Fördersätze für die Errichtung von Holz- und Holzhybridbauten in der Wohnbauförderung um sieben Prozent dauerhaft erhöht werden. "Damit sind Holzbauten, die bisher nicht kostendeckend gefördert werden konnten, in Zukunft möglich,“ sagt Fritz Egger, Innungsmeister Holzbau in Salzburg.
Anschaffung teurer, Lebenszykluskosten niedriger
"Das Argument, leicht höhere Errichtungskosten zu fördern, begründet sich in den insgesamt niedrigeren Lebenszykluskosten der Holzbauten während des Betriebes der Gebäude. Da die Wohnbau-Förderrichtlinien aber ausschließlich die Errichtungskosten betrachten, muss dieser Umstand berücksichtigt werden, um langfristig einen Holzbauanteil auch im geförderten Mietwohnungsbau zu etablieren", sagt Gregor Grill, Geschäftsführer des Branchenverbandes proHolz.
Ein Kubikmeter verbautes Holz speichert eine Tonne CO2
In der Sparte weist man außerdem auf dem Beitrag zum Klimaschutz hin, den der Holzbau leiste: "Jeder Kubikmeter verbautes Holz speichert eine Tonne CO2 für viele Jahrzehnte und bringt hohe Wertschöpfung in Salzburg“, sagt Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz Salzburg.
Das könnte dich auch interessieren:
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.