Strompreiserhöhung
SPÖ und FPÖ vermissen Eingreifen der Landesregierung
Salzburgs Oppositionsparteien zeigen sich empört über die angekündigte Strompreis-Steigerung der Salzburg AG. SPÖ und FPÖ fordert "jetzt endlich konkrete Schritte seitens der Landesregierung, um diese Preissteigerungen abzufedern".
SALZBURG. Nachdem die Salzburg AG heuer die Strom- und Gaspreise bereits angepasst hat und auch bei den Fernwärme-Kunden mit 1. September nachgezogen wurde, kommt jetzt der nächste Preisanstieg: "Aufgrund der weiterhin sehr angespannten Situation am weltweiten Energiemarkt und der damit verbundenen Steigerung der Großhandelspreise", sieht sich die Salzburg AG eigenen Angaben zufolge "gezwungen", ab 1. Jänner 2023 ihre Strompreise anzupassen. – Das teilte die Salzburg AG in einer Aussendung am Mittwoch mit.
Insgesamt sind mehr als 240.000 private Haushalte in Salzburg von der Anpassung des Arbeitspreises von 11,34 Cent/kWh netto auf 27 Cent/kWh netto betroffen.
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"Steuerzahler tragen gesamten Kosten"
Die Opposition in Salzburg zeigt sich davon empört. SPÖ-Landesparteichef David Egger nimmt auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer in die Pflicht: „Als Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG kommt Wilfried Haslauer nicht einmal im Ansatz seiner doppelten Verantwortung nach, die Teuerung im Sinne der Bevölkerung abzubremsen. Vielmehr verdoppelt die Salzburg AG die Strompreise und will uns weißmachen, die Strompreisbremse würde eh alles abbremsen. In Wahrheit zahlen die Menschen mit ihren Steuern die Strompreisbremse selbst. Jenen Betrag, der nicht auf der Stromrechnung zu finden ist, zahlen die Menschen mit ihrer Steuerleistung“, so Egger
"Gewinne mittels Sonderdividende abschöpfen"
Laut dem Salzburger SPÖ-Chef hätte die Salzburg AG als öffentliches Unternehmen jetzt die moralische Pflicht gehabt, eine schwarze Null anzupeilen. Egger bekräftigt nochmals die SPÖ-Forderung, die Gewinne der Salzburg AG mittels Sonderdividende abzuschöpfen und für Entlastungsmaßnahmen im Sinne der Salzburger Bevölkerung zu verwenden.
FPÖ: "Wo sind die Entlastungsmaßnahmen?"
Salzburgs Freiheitliche Klub- und Landesparteiobfrau Marlene Svazek fordert die Landesregierung zu konkreten Schritten auf, "um die Preissteigerungen abzufedern": „Viele Salzburgerinnen und Salzburger haben Sorge vor der kommenden Energiekostenabrechnung, die die erste vorangegangene Preiserhöhung bereits voll abbilden wird. Wie soll das angesichts der Preisexplosion ab 1. Jänner um 138 Prozent weitergehen? Wo sind die Entlastungsmaßnahmen der Landesregierung?“, fragt Svazek.
Das sagt die Salzburger Arbeiterkammer dazu:
KPÖ Plus: "Licht, Wärme, Strom gemeinnützig organisieren"
Die KPÖ Plus spricht von einer "Fehlkonstruktion" der Salzburg AG: „Die Salzburg AG ist selbst in der Krise als Aktiengesellschaft zu Profiten verpflichtet. Die ÖVP hat eine Melkmaschine geschaffen, wo die Taschen der Salzburger geleert werden und der Landesfürst dann einen kleinen Teil zurückverteilt“, sagt KPÖ Plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl.
„Licht, Wärme und Strom gehören gemeinnützig organisiert. Dann wäre das Ziel eine schwarze Null: investieren, die Haushalte schonen, aber nicht Gelder für Gewinnausschüttungen abführen.“
Kay-Michael Dankl, KPÖ Plus
Die Art, wie der Strompreis zustande kommt, sei absurd, so Dankl: "Die Salzburg AG produziert billig Strom aus Wasserkraft, den sie zu Marktpreisen teuer verkauft. Die Kosten tragen die Haushalte. Und dafür hat die Allgemeinheit jahrzehntelang in Wasserkraftwerke investiert."
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