Gut beraten
Die Krise wertet viele Berufsgruppen auf

Wolfgang Reiger, Spartenobmann "Information und Consulting" (re.) und Martin Niklas, Spartengeschäftsführer. | Foto: Neumayr
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In Salzburg arbeiten 13.000 Menschen in der Beratung. Ihre Bedeutung erfuhr in der Pandemie eine deutliche Aufwertung.

SALZBURG. Berater gab es schon vor tausenden Jahren und es wird sie auch in Zukunft brauchen. Denn je diverser und spezifizierter die Berufe und Aufgabenbereiche werden, desto wichtiger sind beratende Experten. Sach- und Faktenwissen kann zwar computerbasiert zur Verfügung gestellt werden, aber ein persönliches Beratungsgespräch wird unerlässlich bleiben. In Salzburg gibt es 9.100 Betriebe, die der Sparte Information und Consulting (IC) angehören. Rund 13.000 unselbstständig Beschäftigte arbeiten in den dazugehörigen Berufsgruppen. Jährlich werden in Salzburg ca. 3,5 Milliarden Euro Umsatz in dieser Sparte erwirtschaftet. Damit ist sie die drittgrößte in der Wirtschaftskammer Salzburg – direkt nach den Sparten "Gewerbe und Handwerk" und "Handel", aber noch vor dem Tourismus.

Wolfgang Reiger, Obmann Information und Consulting. | Foto: Kolarik
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Auch Digitalisierungssparte

"Die IC ist eine Wachstumssparte – an Personal und am Umsatzvolumen", sagt der Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Salzburg, Wolfgang Reiger. "Häufig wird die IC als Dienstleistungssparte bezeichnet, aber eigentlich sind wir auch eine Digitalisierungssparte, denn zu uns gehören neben dem Consulting-Bereich auch die Fachbereiche Kommunikation und Medien sowie Business- und Ressourcenmanagement", erklärt Reiger. Sie alle sind von der Digitalisierung getrieben.

Ob eine Beratung von den Kunden als gut empfunden wird, hänge laut den beiden Spartenvertretern Wolfgang Reiger und Martin Niklas von Empathie, Kundennähe und Flexibilität der Beratung ab. "Wichtig ist vor allem, die Sprache des Kunden zu sprechen und sich in die jeweilige Situation gut hineinzuversetzen. Das ist ein Erfolgskonzept unserer Beratungsdienstleister."
Martin Niklas, Spartengeschäftsführer "Information und Consulting" in der Wirtschaftskammer Salzburg 

Aufwertung in der Krise

Der Fachverband "Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT" – kurz UBIT – ist die mitgliederstärkste Gruppe in der Sparte und wegen der voranschreitenden Digitalisierung stetig im Wachstum begriffen. Das führe dazu, dass hier Fachkräfte dringend gesucht werden. "Durch die Pandemie haben unterschiedliche Berufsgruppen in unserer Sparte eine starke Aufwertung erfahren: Man denke an die Bilanzbuchhalter und Lohnverrechner, die durch die Kurzarbeitsabrechnung noch mehr Gewicht in den Unternehmen erhalten haben", sagt Reiger, "auch die Versicherungs- und Immobilien erfuhren in der Krise eine starke Aufwertung."

Martin Niklas, Spartengeschäftsführer Information und Consulting. | Foto: Hechenberger
  • Martin Niklas, Spartengeschäftsführer Information und Consulting.
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Alle Qualifikationen gesucht

Das führe in Folge auch hier zur Suche nach mehr Mitarbeitern – und das mit allen Qualifikationen: "Gesucht werden Lehrlinge, Menschen mit Lehrabschluss, mit Matura oder akademischem Abschluss", weiß Reiger. Diese seien schwer zu finden, weil sich auch die Vorstellungen der Arbeitnehmer verändert hätten.

"Salzburgs Beraterinnen und Berater sind verlässliche Partner, bilden sich regelmäßig weiter und garantieren eine erfolgreiche Umsetzung in den unterschiedlichsten Bereichen. Da es sich in den meisten Bereichen der Sparte IC um reglementiertes Gewerbe handelt, können sich die Kunden auf die Qualität verlassen. Denn das bedeutet, dass der Inhaber eine Befähigung durch Prüfung und/oder Praxis nachweisen muss, um ein Gewerbe anmelden zu können."
Wolfgang Reiger, Spartenobmann "Information und Consulting" 

Mitarbeiter verändern vieles

"Wir haben viele Einpersonenunternehmen (EPU) in unserer Sparte. Das hat zwei Gründe: Einmal wollen viele jungen Menschen selbstbestimmt arbeiten – wann und wie sie wollen. Das geht als EPU natürlich besser denn als Mitarbeiter. Zweitens ist der Sprung für einen Unternehmer vom EPU auf einen Mitarbeiter ein großer", beschreibt Reiger. "Mit Mitarbeitern entstehen so viel Zusatzpflichten und Aufgaben, dass viele das lieber bleibenlassen und projektbezogen mit anderen EPUs zusammenarbeiten." Man müsse daher Wege im Arbeitsrecht für kleinste Unternehmen (bis zu fünf Mitarbeitern) finden, um Erleichterungen in der Administration zu schaffen. "Sonst wird sich dieser Umstand nicht ändern", sagt Reiger.

Fachkräfte aus der Ukraine

Aktuell freut sich die Sparte auf neue Mitarbeiter aus der Ukraine, denn viele von ihnen seien vor allem im IT-Bereich gut ausgebildet.

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