Lehre in Salzburg
Weniger Salzburger haben ihre Lehre abgebrochen

- Im Jahr 2020 wurden in Salzburg 988 Lehrverhältnisse abgebrochen. Das sind um 217 (oder 18 Prozent) weniger als im Jahr 2019.
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2020 wurden 360 Lehrverhältnisse innerhalb der Probezeit gelöst. 233 Mal löste der Lehrling das Lehrverhältnis selbst. Neos fordern Maßnahmen gegen die unveränderten "Auflösungsgründe".
SALZBURG. Im Jahr 2020 wurden in Salzburg 988 Lehrverhältnisse abgebrochen. Das sind um 217 (oder 18 Prozent) weniger als im Jahr 2019. Dazu gilt aber zu sagen, dass auch um rund 11 Prozent weniger Menschen eine Lehre im Jahr 2020 begonnen haben. Insgesamt starteten 2.219 Salzburger ihre Ausbildung. 2019 waren es 2.497 Personen.
In der Probezeit umentschieden
Die meisten Lehrverhältnisse wurden 2020 innerhalb der Probezeit gelöst – nämlich rund 37 Prozent bzw. 360 Mal. Dahinter folgt die „einvernehmliche Lösung“ (rund 32 Prozent oder 318 Mal) bzw. die „Lösung durch den Lehrling“ (rund 23 Prozent oder 233 Mal). Eine „Lösung durch den Lehrberechtigten“ erfolgte nur in 74 Fällen (rund 7,4 Prozent). Je länger ein Lehrverhältnis andauert, desto seltener wird es gelöst. Im Jahr 2020 wurden nur 23 Lehrverhältnisse nach dem 36. Lehrmonat wieder gelöst. Österreichweit lässt sich sagen, dass die höchste Abbruchquote bei Personen vorliegt, die zuletzt eine Hauptschule oder (Neue) Mittelschule besucht haben und folglich keinen Pflichtschulabschluss aufweisen.
>>HIER<< findest du die Zahlen aus dem Jahr 2019.

- Österreichweit wurden im Jahr 2020 die meisten Lehrverhältnisse im Bereich „Gewerbe & Handwerk“ gelöst – rund 38 Prozent.
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Die meisten lösen Lehre im "Gewerbe & Handwerk"
In Salzburg wurden weniger Lehren abgebrochen, als beispielsweise in Kärnten (in etwa gleiche Einwohnerzahl). Dort wurden im Jahr 2020 rund 1.250 Lehren abgebrochen (+ 26 Prozent im Vergleich zu Salzburg). Österreichweit wurden im Jahr 2020 die meisten Lehrverhältnisse im Bereich „Gewerbe & Handwerk“ (rd. 38 Prozent) gelöst, gefolgt von „Überbetriebliche Lehrausbildung“ (rd. 22 Prozent) sowie „Handel“ (rd. 15 Prozent) und „Tourismus & Freizeitwirtschaft“ (rd. 12 Prozent).
Weniger Lehrlinge im Tourismus
Insgesamt gilt zu sagen, dass in ganz Österreich 2020 um 5,65 Prozent weniger Lehranfänger gezählt wurden, als im Jahr davor. Die stärksten Rückgänge gab es bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr erwartungsgemäß im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft (-40,73 Prozent), den geringsten in "Gewerbe & Handwerk" (-1,3 Prozent), wobei diese Sparte nach wie vor den größten Lehrlingsausbilder mit fast 4.000 Lehrlingen darstellt.

- 2.219 Lehrlinge haben im Vorjahr (2020) in Salzburg ihre Ausbildung aufgenommen, um ca. 11 Prozent weniger als 2019 (2.497).
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Auflösungsgründe bleiben unverändert
Zweiter Präsident, NEOS-Salzburger Sprecher für Arbeitsmarkt, Sebastian Huber: „Die Zahlen zeigen, dass sich die 'Auflösungsgründe' bei Lehrabbruch überhaupt nicht verändert haben. Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, dass man die Lehrabbrüche genauer unter die Lupe zu nimmt. Die Bundesregierung ist hier in der Pflicht, einen umfassenden Analysebericht vorzulegen und Maßnahmen auszuarbeiten, um dieser Entwicklung entgegenzutreten", sagt Huber.

- Sebastian Huber, zweiter Präsident, NEOS-Salzburger Sprecher für Arbeitsmarkt.
- Foto: NEOS/Mike Vogl
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Es gelte herauszufinden, was der Grund für die vielen Abbrüchen in der Probezeit sei. Dazu könnten zählen: eine mangelnde Berufsorientierung; keine Vorstellung über den beruflichen Alltag; eine Überforderung mit den Anforderungen oder Ähnliches.
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