Schwimmbad: Bakterielle Infekte richtig vermeiden
BEZIRK. Wo es warm und feucht ist, vermehren sich Krankheitserreger gut. Das trifft besonders auf Bakterien zu, sodass es gerade im Sommer vermehrt zu bakteriellen Infekten kommt. "Vor allem stark frequentierte und schlecht eingestellte Schwimmbecken können ein Infektionsherd sein", sagt Apotheker Gerhard Kaniak. "Speziell die Schleimhäute werden durch Chlor und Ozon leicht angegriffen und verlieren teilweise ihre Schutzfunktion, sodass die Erreger eindringen können. Häufig treten daher Harnwegs-infekte, Vaginalinfekt, Ohren- und Augeninfekte auf. Auslöser dafür sind meist Fäkal-Keime, welche unter anderem auch von Vögeln und anderen Tieren eingebracht werden." Die erste Schutzmaßnahme sollte immer das Abduschen, gut abtrocknen und trockene Badekleidung anziehen nach dem Schwimmen sein. Zusätzlich kann bei bekannter Anfälligkeit auch lokal vorgesorgt werden: Desinfizierende Ohrentropfen und entsprechende Augentropfen gibt es rezeptfrei in der Apotheke, ebenso spezielle Schwimmtampons oder probiotische Vaginalkapseln. "Ist die Infektion bereits akut und Fieber, Schmerzen oder (eitrige) Entzündungen treten auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann dann das passende Antibiotikum für die vorliegende Infektion verordnen", so der Apotheker. Die im Sommer auftretenden bakteriellen Atemwegsinfekte (inkl. Mittelohrentzündungen) sind oft auf ein Austrocknen der Schleimhäute in stark klimatisierten Gebäuden oder Flugzeugen zurückzuführen. So können auch hier Keime wie die Pneumokokken schwere Infekte auslösen, welche häufig eine antibiotische Therapie erfordern.
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