"Auf an Ratscha" in Winklern
Ein gemeinsamer Wunsch nach mehr Zwischenmenschlichkeit

Zwei Stimmen erzählen von ihrem Leben in der Marktgemeinde Winklern: Rudolf Fillafer, 75, und Christopf Lindler, 17. Aus dem Gespräch zwischen dem langjährigen Schulleiter der Volksschule Winklern und dem 17-jährigen Schüler geht hervor, wie sich die Gemeinde über die Jahre hinweg verändert hat und was sich Jung und Alt von der Zukunft erhoffen.

WINKLERN. Seine Jugendjahre beschreibt Christoph Lindler als kompliziert, schließlich war ein großer Teil davon maßgeblich von der Corona-Pandemie geprägt. Insbesondere jüngeren Menschen, die ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht so recht gefunden haben, dürften die vielen Einschränkungen bei der Suche nicht geholfen haben. Rudolf Fillafer kontrastiert sogleich, wenn er an seine unkomplizierte Jugend zurückdenkt. Er habe - außer vonseiten seiner Eltern - keine Einschränkungen gehabt, sondern viel Freizeit und sie mit vielen Freunden und Bekanntschaften verbracht. Der ehemalige Schuldirektor scherzt: "Am wenigsten haben wir gelernt." Dafür sei das Leben würzig und vielfältig gewesen. "Wenn ich mich an meine Jugendzeit zurückerinnere, muss ich sagen: Wenn ich die Möglichkeit hätte, sie noch einmal zu erleben, würde ich alles ganz gleich machen." Er wünsche sich auch für die Generation von Lindler eine genauso schöne Jugend.

Landleben

Man habe natürlich immer noch genug Freiheiten, versichert Lindler, auch wenn alles ein wenig gemäßigter auf dem Land geworden sei und nicht mehr so viele "Abenteuer" stattfänden. Nichtsdestoweniger ist er davon überzeugt, dass die meisten Kernaspekte des Landlebens erhalten geblieben seien und es - gerade im Vergleich zum Stadtleben - immer noch sehr lebenswert sei. Fillafer geht auf den Punkt ein und spricht von einem veränderten Villach, dass er nicht mehr wiedererkenne. Die Stadt habe wie viele andere ihre Herzlichkeit und Buntheit verloren. Er schätze daher umso mehr die hohe Lebensqualität in Winklern, angefangen von der guten Luft über die gute Wasserqualität bis hin zur sauberen Umwelt. Lindler stimmt zu: "Vor allem in den Städten merkt man den Wandel der Zeit und die Umbrüche."

Landflucht

Trotzdem ist laut Fillafer schon immer eine Flucht aus dem Heimatort zu sehen gewesen. Hier spiele die geringe Geburtenrate, die stark zurückgegangen sei, mit. Die meisten Kinder und Jugendlichen verlassen nämlich die Gemeinde, wenn sie ihre schulische Ausbildung fortsetzen wollen. Gäbe es mehr Kinder, blieben auch mehr in Winklern. Lindler sieht darin aber einen unfairen Vergleich, da die extrem hohe Geburtenrate der Baby-Boomer-Generation auch kein "Normal" sei. Durch die vielen wirtschaftlichen Krisen und dadurch, dass es heutzutage einfach nicht mehr rentabel oder überlebenswichtig sei, Kinder zu haben, sei der Rückgang verständlich. Fillafer betont, dass nun die Menschen im Gemeinderat, im Pfarrkirchenrat und in den Vereinen fehlten. Lindler pflichtet bei: "Und nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch im Ort selbst. Ein Ort wird weniger belebt sein, wenn es weniger Leute gibt."

Jung und Alt

Heutzutage herrscht Fillafer zufolge ein Mangel an Kommunikation im Ort, vor allem zwischen Alt und Jung: "Das beste Beispiel dafür ist ja, dass wir uns heute zum ersten Mal sehen." Aber auch allgemein müsse man bei den schwindenden Gasthäusern und Veranstaltungen Glück haben, um überhaupt jemanden zu finden, mit dem man sich unterhalten kann. Lindler gibt ihm recht und findet diese Entwicklung schade, doch er erklärt, dass es für viele junge Menschen heutzutage nicht mehr leicht sei, eine Unterhaltung zu führen, und dass sie Angst hätten, eine zu starten. Außerdem könne man es sich als junger Mensch kaum noch leisten, auf die wenigen Veranstaltungen und in die wenigen Gasthäuser zu gehen.

Wünsche und Hoffnungen

Fillafer wünscht sich für die Gemeinde, dass sie wieder eine Belebung erfährt, wie sie früher einmal herrschte. Sein vordringlichster Wunsch ist aber, dass Österreichs Neutralität erhalten bleibt. Hier spiele die Bildung eine ganz wichtige Rolle. "Den Frieden zu wahren, wird eine unserer größten Aufgaben sein", stimmt Lindler zu. Er setzt fort: "Ein gutes Zusammenleben zwischen Jung und Alt wäre mir ein ganz inniger Wunsch und dass der zwischenmenschliche Respekt erhalten bleibt; das verbessert generell den Umgang untereinander".



Rudolf Fillafer und Christoph Lindler trafen sich zum ersten Mal "auf an Ratscha" und sprachen über ihre Jugend, das Zusammenleben am Land und die Zukunft ihrer Gemeinde. Durch ihre verschiedenartigen Ansichten aufgrund ihres Altersunterschieds entstand ein spannendes Gesamtbild. | Foto: MeinBezirk.at
Rudolf Fillafer, 75, war langjähriger Schulleiter der Volksschule Winklern. Christoph Lindler, 17, ist noch Schüler. | Foto: MeinBezirk.at
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