Radwege im Lieser-Maltatal in der Warteschleife
LIESER-MALTATAL (ven). Derzeit geht beim Radwegbau im Lieser- und Maltatal nicht wirklich was weiter. Seit Jahren wird an dem Projekt gearbeitet, derzeit herrscht Stillstand.
"Fehlende Geldmittel"
Hotelier und "Regionspensionist" Siggi Neuschitzer bemängelt, dass nichts weiter passiert und seine Hotelgäste vor abgesperrten Wegen stehen. "Durch fehlende Geldmittel und auch Engagement herrscht Stillstand in der Region", sagt er zur WOCHE.
"Wunschtraum"
Bürgermeister Klaus Rüscher (Malta) zur Situation: "Der Rad- und Mehrzweckweg von Trebesing nach Gmünd war und ist ein Wunschtraum von Herrn Neuschitzer. Es geht ihm nur um die Anbindung an sein Hotel. Die Trebesinger fahren seit vielen Jahren mit dem Rad unkompliziert über die sogenannte Römerstraße nach Gmünd. Zur Zeit erachte ich die Umsetzung des Projekts aufgrund der finanziellen Situation der Gemeinde Gmünd ohnehin als unrealistisch." Der Radweg im Maltatal zwischen Fischertratten und Malta wurde vom Hochwasser Ende Oktober 2018 schwer beschädigt und teilweise sogar weggerissen.
"Neben umfangreichen Ufersanierungen müssen rund 250 Meter Radweg überhaupt neu gebaut werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 100.000 Euro, wobei hier rund 50 Prozent das Land Kärnten beisteuert.
Wie alle unsere Projekte wurde auch diese notwendige Wiederherstellung von Seiten der Gemeinde seriös vorbereitet. Nach Bestandsaufnahme und Kostenschätzung wurde ein entsprechende Förderantrag eingereicht." Die Firma Gigler Steinbruch GmbH hat als Bestbieter den Zuschlag bekommen und wird unmittelbar nach Ostern mit den Sanierungsarbeiten bzw. dem Wegneubau beginnen. "Spätestens ab Mitte Mai soll der Radweg im betroffenen Bereich wieder ohne Einschränkungen nutzbar sein", so Rüscher.
Sanieren oder Neubau
Gmünd und Trebesing haben mit dem Land Kärnten seit 2015 einen gültigen Vertrag über den Bau und die Finanzierung - zwei Drittel Land, ein Drittel Gemeinden, wovon dieses Drittel sich in zwei Drittel Gmünd und ein Drittel Trebesing aufteilt. Gmünd müsste 406.000 Euro und Trebesing 203.000 Euro in die Hand nehmen, so Bürgermeister Christian Genshofer (Trebesing).
Die Peraubrücke in Trebesing ist seit Oktober gesperrt, derzeit wird noch überlegt, ob man sanieren oder überhaupt neu bauen will.
Warten auf Fortschritt
Bei dem Abschnitt zwischen Gmünd und Eisentratten geht es um 600.000 Euro, wobei Gmünd 500.000 Euro investieren sollte. "Wir waren beim Land vorstellig, es muss was geschehen. Das Projekt wurde im Zuge des Kanalbaues planmäßig vorangetrieben, die Asfinag hat ihre Maßnahmen vorgezogen", so Bürgermeister Johann Winkler (Krems). Seit zwei Jahren warte man hier auf Fortschritt.
Termin beim Land
Josef Jury, Bürgermeister in Gmünd, habe fünf Jahre lang 400.000 Euro für die Radwegprojekte reserviert. "Nachdem die Projekte in Genehmigungsverfahren stecken geblieben sind und nichts weiter passiert ist, haben wir das Geld anderweitig - in die Rohtrassierung nach Eisentratten und in ein Baulandmodell - investiert", so Jury. Auch er möchte beim Land um finanzielle Unterstützung bitten, habe aber im Gegensatz zu seinen Amtskollegen den schlechteren Zugang. "Es steckt alles in der Warteschleife, wir warten auf den Termin beim Land", sagt er zur WOCHE.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.