Spittaler Innenstadt
"Fußgängerzone würde das Problem nicht lösen"

- Die Freiflächen sind kein Ergebnis einer lokalen Krise, sondern spiegeln eher strukturelle und marktbedingte Entwicklungen wider.
- Foto: eggspress
- hochgeladen von Chiara Kresse
Vizebürgermeisterin Angelika Hinteregger spricht offen über die Probleme in der Spittaler Innenstadt.
SPITTAL. "Was uns fehlt, sind nicht unbedingt Parkplätze und Qualität, sondern zusätzliche attraktive Angebote. Man muss zugeben, dass in der Vergangenheit in der Stadtplanung Fehler passiert sind. Es hat sich viel an den Stadtrand verlagert", sagt Angelika Hinteregger im Gespräch mit MeinBezirk.at. Was sie meint, wird bei einem Rundgang durch die Spittaler Innenstadt deutlich: Leere Schaufenster, viele Kebab-Läden und Barbershops sowie eine Bundesstraße, die den Hauptplatz quert. Ein Problem, das viele Städte betrifft. Wäre eine Fußgängerzone, die von vielen gefordert wird, nicht die Lösung? Hinteregger sagt nein. "Die würde in der jetzigen Situation nichts bringen, weil abgesehen von den Veranstaltungen des Stadtmarketings nicht viel passiert, was die Leute in die Innenstadt zieht. Die Umlegung der B100 würde meiner Meinung nach kaum zur Belebung beitragen."
"Brauchen Umdenkprozess"
Es brauche eine langfristige Neuausrichtung: "Ein Umdenken und ein Plan bis 2040 oder 2050." Und wie? "Mit neuen Wegen und Konzepten. Beispielsweise mit mehr Grünraum und Erholungszonen. So kann man Leerstände zumindest temporär attraktivieren." Dass viele Geschäftslokale in Privatbesitz seien, mache es aber schwer, ebenso wie das Konsumverhalten: "Viele regen sich über leere Geschäfte auf, kaufen aber online bei Temu ein." Einzelhändler wie Barbara Kreiner von der Buchhandlung Nest oder Schuhe Rieder "leben von ihrer Stammkundschaft und bringen viel Engagement mit. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Geschäfte, die hier neu eröffnen, aktuell überleben könnten."
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