Tipps von einer Expertin
So hältst du deine Stimme geschmeidig

Unser Stimmapparat ist von Schleimhäuten umgeben. Wasser sowie Tees mit Eibisch, Thymian oder Salbei können die Schleimhäute feucht halten. Bei Problemen mit der Stimme ist von Kamillentee abzuraten, dieser trocknet nämlich aus.  | Foto: abbat1/pixabay
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  • Unser Stimmapparat ist von Schleimhäuten umgeben. Wasser sowie Tees mit Eibisch, Thymian oder Salbei können die Schleimhäute feucht halten. Bei Problemen mit der Stimme ist von Kamillentee abzuraten, dieser trocknet nämlich aus.
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"Die Stimme ist unser Spiegel der Seele",  sagt ORF-Moderatorin Petra Rudolf. Die Sängerin sowie Stimm- und Medientrainerin verrät dir am Tag der Stimme, welche Bedeutung unsere Stimme hat  und gibt Tipps, wie deine Stimme geschmeidig bleibt.

STEIERMARK. Tief, hoch, kratzig oder samtig: Unsere Stimme erzählt im wahrsten Sinne des Wortes viel über uns. Aber auch mit ihr wird viel kommuniziert und einige Informationen ausgetauscht.

Stimme als menschliches Phänomen

99 Prozent der Kommunikation findet über Stimme und Sprache statt: "Die Stimme gibt Hinweis auf Geschlecht in aller Regel, auf Alter, aber auch auf physische und psychische Zustände. Sie gibt unser innerstes preis, unsere Emotionen, Gefühle, wie Ärger, Freude, Wut, oder Angst werden durch subtile Vorgänge in der Kehlkopfmuskulatur hörbar", so
Petra Rudolf.

Die Stimme sei ein komplexes menschliches Phänomen, das auch durch physische Faktoren geprägt wird. Aber auch das Umfeld, die Geographie und die Zeit in der man lebt spielen eine Rolle, sagt die Stimmexpertin.

"In den vergangenen Jahrzehnten sind die Frauenstimmen vor allem um eine gute Terz tiefer geworden. Auch als Folge der Befreiung, der Emanzipation der Frauen. Eine Piepsstimme wäre heute nicht mehr vereinbar mit dem Selbstbild einer modernen Frau, zum Beispiel."
Petra Rudolf, Moderatorin, Sängerin und Coach

"Wir haben verlernt, genau hinzuhören"

Unsere Welt sei sehr visuell geprägt und würde akustische Aspekte häufig verdrängen. "Wir haben es verlernt, genau hinzuhören, auf Stimmen genau zu achten." Bei guten Freundinnen und Freunden würde man etwa bei einem Telefongespräch, bei dem nur die Akustik zählt,  sofort erkennen, ob es der Gesprächspartnerin, dem Gesprächspartner gut geht, oder nicht, ist sich Rudolf sicher.

Gähnen ist Wellness für die Stimme: Gaumen und Rachen und sogar Teile des Nackens werden entspannt. Wichtig dabei ist es, laut zu gähnen. | Foto: Sammy-Sander/pixabay
  • Gähnen ist Wellness für die Stimme: Gaumen und Rachen und sogar Teile des Nackens werden entspannt. Wichtig dabei ist es, laut zu gähnen.
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Die Stimme lasse zudem Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu - extravertierte Menschen neigen etwa dazu, laut zu sprechen, introvertierte wiederum eher leise. Tiefe Stimmen werden oft als dominant, kompetent oder vertrauenswürdig empfunden, helle Stimmen im Gegensatz dazu eher als schutzbedürftig und unsicher.

Vom Summen und Brummen

Auch wenn uns angeboren ist, wie unsere Stimme klingt, sei diese nichts "Schicksalhaftes", denn man könne jederzeit beginnen, diese zu trainieren und zu verbessern,  so Rudolf: "Ich kann immer daran arbeiten, weil ich mit einfachen Übungen die Muskulatur stärken kann und meine Stimme kraftvoller, klangvoller, subtiler und farbenfroher machen kann. So, dass sie beim Publikum besser ankommt." 

"Stimmige" Tipps von Petra Rudolf:
Dehnen und Gähnen
Gähne und räkel dich nach Herzenslust, mache "Ur-Laute" dabei
Summen und Brummen
Klopfe deinen Körper ab und summe dazu Nutze auch jede Gelegenheit für ein genießerisches "Mmmmmmhhhh"
Küssen und Kauen
Mache einen Kussmund und schicke Busserln Kaue und mache Töne dabei
Rütteln und Schütteln
Schüttel deinen ganzen Körper aus
Schnüffeln und Schnuppern
Zum Beispiel am Lieblingsparfüm
Schneide Grimassen
Erlaube dir eine aktive Mimik

Die Übungen seien sehr alltagstauglich, betont Rudolf, die zu Themen wie Sprechtechnik, Rhetorik und  Präsentation auch Aus- und Weiterbildungen anbietet (mehr dazu erfährst du unter www.stimme.at). Gleichzeitig gebe vieles der Körper ohnehin intuitiv vor: "Alles was zum Wohlbefinden dient, dient auch der Stimme." Einen Trick-17 gebe es in Sachen Stimme nicht. Üben, üben, üben sei auch hier das Credo, so Rudolf, immerhin handelt es sich ja um einen Muskel.

Wasser und Tee für eine gesunde Stimme

Um den Stimmapparat gesund zu halten, rät die Expertin auch, viel Wasser zu trinken: "Die komplexe Kehlkopfmuskulatur ist mit Schleimhautschichten überzogen und diese Schleimhäute gehören immer feucht gehalten - also trinken, trinken, trinken." Neben Wasser sind auch ungesüßte Tees eine gute Möglichkeit, um die Stimmbänder feucht zu halten. Besonders wohltuend: Salbei, Eibisch, und Thymian. Vorsicht bei Kamille, diese trocknet nämlich aus.  

Lachen hält nicht nur gesund, sondern ist obendrauf auch noch eine super Übung für das Zwerchfell, das wir etwa für die Betonung beim Sprechen brauchen. | Foto: thisismyurl/pixabay
  • Lachen hält nicht nur gesund, sondern ist obendrauf auch noch eine super Übung für das Zwerchfell, das wir etwa für die Betonung beim Sprechen brauchen.
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Auch das Halszuckerl zwischendurch sei nicht notwendig, wenn die Stimme gesund ist: "Es kann aber helfen und lindern, wenn man ein Kratzen im Hals spürt, weil es die Schluckfrequenz erhöht und allein durch den Speichel wieder befeuchtend wirkt. Aber wenn ich gesund bin, brauche ich kein Zuckerl, da reicht es, wenn ich viel trinke." Ein Geheimtipp der Sängerin zum Schluss: Wenn der Hals kratzt, aber kein Wasser zur Hand ist, einfach an ein Stück Zitrone oder Zitronensaft denken - dadurch wird die Speichelbildung angeregt.

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