Wegen Teuerungen
Einkommensgrenze im Vinzimarkt wird erneut angehoben

Aufgrund der Teuerungen erhöht der VinziMarkt die Einkommensgrenze. | Foto: Jungwirth
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Die Teuerungen belasten immer mehr Menschen. Bereits 2021 wurde die Einkommensgrenze der Vinzimärkte in der ganze Steiermark erhöht. Nun wurde diese Richtlinie nochmals um 100 Euro angehoben. 

STEIERMARK. Frisches Brot, Eier von regionalen Bauern, Lebkuchen und Weihnachtsschokolade, aber auch Milch, Gemüse und Waschmittel: Die Vinzimärkte bieten ein großes Sortiment an. Hier werden alle Waren, welche bisher einfach weggeworfen wurden zu einem Maximalpreis von 30 Prozent des Normalwertes verkauft. Dort können alle einkaufen, die eine Einkaufsberechtigungsausweis haben. Dieser wird in den Geschäften während den Öffnungszeiten ausgestellt. 

Einkommensgrenze:

- Einzelperson: 1.050 Euro
- Zweipersonenhaushalte: 1.550 Euro
- pro Kind: 150 Euro

Einkommensgrenze angehoben

Schon längst reißen die Corona-Pandemie und die Teuerungen infolge des Ukraine-Kriegs ein tiefes Loch in die Geldbörsen der Einwohnerinnen und Einwohner. Um Menschen in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich unterstützen zu können, hat der VinziMarkt nun beschlossen, erneut die Einkommensgrenze ab 1. November anzuheben. 

"Immer wieder treten Menschen an mich heran, die nicht wissen, wie sie ihre Rechnung für Strom und Heizung für den kommenden Monat bezahlen sollen. Wenn sie dann vor den Supermarktregalen stehen, macht sich Verzweiflung breit. Die Menschen können sich nicht einmal mehr das Nötigste, wie Mehl oder Zucker leisten – und das, obwohl sie mitunter Vollzeit angestellt sind. Wir müssen darauf reagieren."
Sigrid Wimmer, Leiterin des VinziMarkt Graz.

Wer in einem VinziMarkt einkaufen gehen will, benötigt eine Einkaufsberechtigungsausweis. Im Vinzishop kann jede oder jeder shoppen.  | Foto: RegionalMedien Steiermark/Löschnig
  • Wer in einem VinziMarkt einkaufen gehen will, benötigt eine Einkaufsberechtigungsausweis. Im Vinzishop kann jede oder jeder shoppen.
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Für Einzelpersonen erhöht sich diese von 1.050 auf 1.150 Euro und für Zweipersonenhaushalte von 1.550 auf 1.700 Euro. Zusätzlich wurde auch das Einkaufslimit von 30 Euro pro Woche auf 35 Euro pro Haushalt erhöht. Das entspricht in etwa einem tatsächlichen Warenwert von 120 bis 150 Euro. 

VinziMärkte in der Steiermark: 

  • Bad Aussee, Tel: 0664 12 80 782, Kirchengasse 164
  • Deutschlandsberg, Tel: 0664 38 83 032 oder Tel: 0676 84 63 02 89, Untere Schmiedgasse 7
  • Judenburg, Tel: 0664 21 34 830, Kaserngasse 9
  • Leibnitz, Tel: 03452 72 057, Schmiedgasse 20
  • Voitsberg, Tel: 0676 87 42 86 50, Stadtpark 12
  • Wartberg, Tel: 0699 81 78 85 60, Dorfstraße 47, 8661 St.Barbara
  • Graz: Karl-Morre-Straße 9 und Herrgottwiesgasse 51

Sozialmarkt-Boom

Im Grazer VinziMarkt hat man in den vergangenen Wochen und Monaten einen erneuten Anstieg des Bedarfs gemerkt: Täglich suchen rund 180 Menschen den Sozialmarkt auf, um Lebensmittel und Hygieneartikel zu erwerben.

"Neuerdings zählen auch immer wieder Jungfamilien oder Personen mit Behinderung zu unserer Kundschaft. Es fällt mittlerweile schwer, eine eindeutige ‚Zielgruppe‘ zu definieren."
Sigrid Wimmer, Leiterin Graz

"Dass nun eine erneute Anpassung notwendig geworden ist, finden wir sehr alarmierend“, unterstreicht Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke. Aber auch die anderen Vinzimärkte in der Steiermark können das gleiche Bild beobachten: „Am Nachmittag sind die Regale in unserem Vinzimarkt geleert", berichtet Grete Gruber, ehrenamtliche Helferin beim Vinzimarkt und Vinzishop Judenburg. Übrigens: Der Vinzishop ist ein "Second Hand-Shop". Hier kann jede oder jeder einkaufen gehen.

Spenden dringend benötigt

Doch während der VinziMarkt immer mehr Personen versorgen muss, nimmt die Menge der Sachspenden ab: "Wir möchten an alle Steirerinnen und Steirer, aber auch Unternehmen appellieren, in dieser herausfordernden Zeit Solidarität zu zeigen und sie bitten, uns so viele Waren zu spenden, wie sie entbehren können", berichtet Amrita Böker.

"Dringend benötigt werden Grundnahrungsmittel, wie Mehl, Zucker, Kaffee, Nudeln, Reis oder Speiseöl, genauso wie haltbare Lebensmittel und Fertigspeisen in Dosen oder Tiefkühlprodukte; aber auch frische Ware, wie Milch, Eier, Obst und Gemüse werden genauso gebraucht", berichtet Margit Wohleser aus dem Vinzimarkt Judenburg. Aber auch Hygieneartikel, wie Duschgel, Zahnpasta und –bürste, Einwegrasierer, Haarshampoo und Ähnliches können als Spenden abgegeben werden.

"Es gibt auch viele Menschen, die nur ein paar Kilo Nahrungsmittel bei uns abgeben. Das freut uns natürlich auch, denn uns ist mit allem geholfen. Auch Kleinigkeiten machen schon sehr viel aus."
Margit Wohleser, Vinzimarkt Judenburg

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