Vorsorgekassen in Österreich
Negatives Veranlagungsergebnis beunruhigt

Negative Veranlagungsergebnisse bei den Vorsorgekasssen machen Kopfzerbrechen. | Foto: Markus Leshem
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Die Veranlagungsberichte der Vorsorgekasse VBV und der Allianz Vorsorgekasse weisen zum Teil negative Veranlagungsergebnisse auf. Grund ist die negative Entwicklung der Kapitalmärkte, Aktien und Staatsanleihen verloren bis zu mehr als 18 Prozent an Wert. Laut Arbeiterkammer ist aber alles rechtens.

STEIERMARK. Immer mehr Anfragen und Beschwerden trudeln bei der Arbeiterkammer wegen der verminderten Auszahlungsansprüche bei den Vorsorgekassen ein. Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Die Auszahlungsansprüche machen keine Freude, aber sie sind rechtens, denn es gilt einzig und allein die Kapitalgarantie und die wird nicht angetastet.

Negatives Veranlagungsergebnis

Zahlreiche Steirerinnen und Steirer erhielten in den letzten Tagen "Post" von ihrer Vorsorgekasse, sei es die VBV, wo jeder dritte Beschäftigte und jedes dritte Unternehmen Kunden sind, sei es die Allianz Vorsorgekasse AG. Darin steht, dass die Abfertigungsanwartschaft im Gegensatz zum 31. Dezember 2021 mit Stichtag 31. Dezember 2022 gesunken ist. Zwar stieg das garantierte Kapital in den letzten zwölf Monaten, aber die das zugewiesene Veranlagungsergebnis rutschte ins Minus. 

Das Kapital ist garantiert, aber nicht die Zinserträge. | Foto: MEV
  • Das Kapital ist garantiert, aber nicht die Zinserträge.
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Ein Beispiel von einem Arbeitnehmer aus der Praxis:

  • Abfertigungsanwartschaft zum letzten Stichtag 31. 12. 2021: 17.052,38 Euro bei einem garantierten Kapital von 14.832,30 Euro
  • Beiträge des Unternehmens 1.306,63 Euro
  • Verwaltungskosten gesamt -13,07 Euro
  • Gebühr der Sozialversicherungsträger gesamt -3,92 Euro
  • Zugwiesenes Veranlagungsergebnis -1.307,18 Euro
  • Abfertigungsanwartschaft zum Stichtag 31. 12. 2022: 17.034,84 Euro bei einem garantierten Kapital von 16.138,93 Euro

Die Vorsorgekassen unterliegen dem Bankwesengesetz und garantieren die Erhaltung der eingezahlten Beiträge und legen dieses Kapital an. Die Beiträge stehen rechtlich bis zur Auszahlung im Eigentum der Vorsorgekasse, die sie treuhändig für ihre Kunden verwaltet. Es gibt eine Kapitalgarantie, aber nur auf das eingezahlte Kapital, nicht auf die Zinsen.

Historisch schlechtes Jahr

Die meisten Kassen investieren großteils in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Pfandbriefe, zur höheren Rendite werden Aktien, Hochzinsanleihen und Immobilienfonds beigemischt. Das Jahr 2022 war durch massive Verluste in allen wichtigen Anlageklassen gekennzeichnet, Aktien und Anleihen waren zeitgleich über einen längeren Zeitraum durch steigende Inflationsraten und den Ukraine-Krieg betroffen. Auch vermeintlich sichere Staatsanleihen verloren an Wert. So fuhren die Aktion weltweit einen Verlust von 18 Prozent ein, europäische Aktien fast neun Prozent und Euro-Staatsanleihen sanken auch mehr als 18 Prozent. 

Die Allianz Vorsorgekasse versucht damit gegenzusteuern, dass 2022 keine Vermögensverwaltungskosten verrechnet werden. Aufgrund der weltweit negativen Kapitalmarktentwicklung in nahezu allen Anlagekategorien war 2022 leider ein insgesamt negatives Veranlagungsergebnis nicht zu vermeiden", stand in vielen Briefen an die Kundinnen und Kunden. Die VBV schreibt wiederum an ihre Kundschaft: "Wir empfehlen, die Abfertigung bis zu Ihrem Pensionsantritt zu sparen." Auszahlen und das Geld unter den Kopfpolster zu legen, ist übrigens nicht möglich.

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