Ein Haustier für Eddie Hasenmann – Märchen und Geschichten für Kinder, Kindsköpfe und Kindgebliebene – Teil 23

Endlich hat Eddie es gefunden - sein herzallerliebstes Palmkätzchen. Puh... hab aus Mangel an brauchbaren Fotos selbst wieder mal zu Bleistift und Zeichenblock gegriffen - aber der "Rost" blättert von den Fingern ab... ; - )
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  • hochgeladen von Anita Buchriegler

Ostern steht vor der Tür und somit auch das Palmbuschen-Binden. Da viele Weiden schon in voller Blüte stehen, ist es höchste Zeit, die dafür nötigen Palmkätzchen zu schneiden. Gestern erst habe ich versucht, ein Weidenzelt für meinen kleinen Sohn zu bauen, das nach einiger Zeit natürlich anwachsen soll. Dazu benötigt man allerdings eher Korbweiden, Purpurweiden, Grauweiden oder Silberweiden.

Wissenswertes über die Sal-Weide, sprich den Palmkätzchen-Strauch:

Die Magie der Weide besteht für mich vor allem darin, dass sie das Uralte, Weise mit dem Jungen, sich ständig Erneuernden in sich vereint. Unheimlich regenerationsfähig, treibt sie aus den morschesten und ältesten Stöcken Jahr für Jahr neue Triebe. Daher stehen Weiden auch für den ewigen Kreislauf des Lebens. Als "Schwellenbaum", so glaubten die Alten Völker, stehe sie an der Grenze zur "Anderswelt". Im Mittelalter kam sie als Hexenbaum in Verruf.

Weidenrindentee aus der Silberweide soll Aspirin-ähnliche Eigenschaften besitzen, Schmerzen lindern und Fieber senken können (Genaueres weiß hier, wie immer, der Apotheker oder Kräuterheilkundler).

Im Frühling gehört sie jedenfalls zu den ersten Frühlingsboten. Bienen finden Nahrung in ihr. Als natürlichen Standort wählt die Weide gerne die Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten.

Ein Haustier für Eddie Hasenmann – Märchen und Geschichten für Kinder, Kindsköpfe und Kindgebliebene – Teil 23

"Schaaaaaaatz!", schmeichelte Eddie Hasenmann und spähte mit seinem lieblichsten Augenaufschlag in Richtung Herd, wo seine Frau gerade eine leckere Karotten-Ingwer-Suppe kochte. "Findest du nicht auch, es wäre an der Zeit, uns ein niedliches kleines Haustier anzuschaffen? Unsere Hasenbande versteckt selber schon fleißig Ostereier und irgendwie ist es etwas leer geworden im Bau!", bettelte der Osterhase.

"Meinst du wirklich?", antwortete Mutter Hase mit wenig Begeisterung. "An welches Tier hast du denn gedacht?"

"Na ja, wie wär's zum Beispiel mit einem Marienkäfer. Die sehen doch allerliebst aus!", versuchte es Eddie sprühend vor Vorfreude. "Was? Ein Marienkäfer! Kommt nicht in Frage! Die sind doch ganz hart und ihr kräftiges Rot passt so gar nicht zu unserer Wohnzimmercouch. Hast du nicht eine andere Idee?"

"Hmmmm", Eddie dachte nach. "Was hältst du von einem Tausendfüßler? Der wäre zumindest nicht so hart."

"Ein Tausendfüßler sagst du?! Gütiger Himmel! Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie viel Schmutz er uns mit seinen 1000 Füßen in die Wohnung bringt. Und ich soll wieder alles putzen! Nein, mein Lieber, denk lieber noch ein bisschen nach!"

Das holte Eddie Hasenmann mit einem unsanften "Plumps" auf den Boden der Realität zurück. "Ich werde beim Eierverstecken weiter über die Sache nachdenken! Bis bald!" Und schon war er zur Tür hinaus.

"Mein Frauchen hat ja irgendwie recht", grübelte Eddie. "Eine Katze ist zwar kuschelig, aber für uns Osterhasen viel zu groß und gefährlich. Hunde und Hasen waren noch nie Freunde, und Schmetterlinge darf man nicht einmal streicheln, weil sie ja sonst nicht mehr fliegen können ..."

"He, du, Hasenmann!"
"Wer war das!" Eddie Hasenmann fuhr herum, aber es war niemand zu sehen. "Und ich dachte immer, Hasen sehen gut, weil sie so viele Karotten essen! Dabei seid ihr blind wie die Maulwürfe!"

Verdutzt sah sich Eddie weiter um. "Zeig dich! Wer bist du und woher weißt du meinen Namen?"

Da stieß er mit der Nase gegen ein kleines weiß-gelbliches kuscheliges Etwas, das auf dem Palmkätzchenstrauch saß. "Hallo Eddie! Ich bin's, dein Palmkätzchen. Das hat aber lange gedauert, bis du mich endlich entdeckt hast!"

"Palmkätzchen? Wieso? Du siehst aus wie ein richtiges kleines kuscheliges Haustier, nicht wie ein lebloses Weidenkätzchen!"

"Ja, ja, ich dachte mir schon, dass das etwas schwieriger wird bei dir. Weißt du, für dich als Osterhase sehe ich aus wie ein süßes kleines Miniaturkätzchen. Alle anderen erkennen in mir jedoch nur ein ganz normales Palmkätzchen. Aber hör’ gut zu, jetzt wo du mich gefunden hast, darf ich dich auch endlich in unser Geheimnis einweihen:

Hast du dich schon einmal gefragt, warum ihr Osterhasen keine richtigen Haustiere habt? Die Antwort ist ganz klar – ihr habt ja uns, uns Palmkätzchen. Ihr könnt uns zwar nicht mit nach Hause nehmen, denn wenn uns jemand pflückt, geht unser Leben in ein anderes Kätzchen am Strauch über. Aber wir sind immer da, um mit euch zu spielen, zu kuscheln und zu lachen. Wie wär's – soll ich ab heute dein Palmkätzchen sein?" Eddie Hasenmann konnte sein Glück kaum fassen und hoppelte vor lauter Freude wie der Blitz um die Weide herum. Dann kuschelte und herzte er sein "Kätzchen", dass einem jeden, der es sah, das Herz aufging.

Wie oft war Eddie schon an der Weide vorbeigelaufen, vor lauter Stress aber hatte er ihre leisen Rufe immer überhört.

"Von heute an will ich mehr auf die kleinen Dinge vor meiner Nase achten!", beschloss Eddie. Endlich war ihm klar geworden, dass es gerade diese kleinen Dinge im Leben sind, die wir nur zu gern vor lauter Gier nach großen Zielen und Erfolgen übersehen – die kleinen Dinge, deren Wert nur unser Herz erfassen kann.

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