Telfes/Matrei
Kopfschütteln auf der Pfarrachalm

Noch ist abgesperrt – ab Freitag darf auf der Terrasse der Pfarrachalm aber wieder konsumiert werden. | Foto: privat
5Bilder
  • Noch ist abgesperrt – ab Freitag darf auf der Terrasse der Pfarrachalm aber wieder konsumiert werden.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Tamara Kainz

TELFES/MATREI. Die Corona-Krise treibt auch fragwürdige Blüten. Eine davon wollen wir passend zum Start der Almsaison kommenden Freitag thematisieren.

Die Gastgärten von Almen sind Teil des gewerblichen Betriebs. Demzufolge war es während der Ausgangsbeschränkungen eigentlich nicht erlaubt, dort Platz zu nehmen. Von den Sportlern wurde das freilich oft ignoriert. Vor allem rund um Innsbruck kam es wegen vermeintlicher "Corona-Partys" auf Almterrassen schnell zu teuren Anzeigen – für die Wirtsleute. Unter anderem mussten sie folglich das Gelände abriegeln.

Lage rund um unsere Almen war lange ruhig

Im Stubai- und Wipptal erschien es vorerst so, als würde nichts dergleichen nötig sein. Absperrbändern und Covid-Schildern begegneten Wanderer am Berg kaum. Vor zwei Wochen hat es dann aber noch die Pfarrachalm in Telfes "erwischt". Ein aufmerksamer Mitbürger dokumentierte das dortige Geschehen anhand von Fotos und erstattete Meldung bei der Polizeiinspektion Fulpmes. Der Vorwurf: Leute im Gastgarten und Ausschank durch Hüttenwirt Hannes Kienzner! "Ersteres stimmt, letzteres natürlich nicht", spricht dieser aus, was viele Besucher wissen.

"Alle sind brav auseinander gesessen"

Er wollte die Einheimischen nicht vertreiben bzw. ins (nasse) Feld nebenan schicken, sondern hätte sie eben niedersitzen lassen: "Den nötigen Abstand haben eh alle brav gewahrt. Auf 14 Tischen war das auch nie ein Problem", erklärt der Matreier und ergänzt: "Serviert wurde gar nichts, aber es stand eine Truhe mit Getränken zur Selbstbedienung bereit – wie es halt auf der Pfarrachalm immer üblich ist! Die Alm ist als Schutzhaus deklariert, daher darf ich das ausdrücklich. Verdienen tu ich damit eh nix."

PI Fulpmes: "Keine Anzeige erfolgt"

Nach Schilderungen solcherart gegenüber den Beamten der PI Fulpmes wurde letztlich keine Anzeige erstattet. Trotzdem hält der 55-Jährige die Terrasse inzwischen rigoros leer. "Es nützt nichts, dem Gesetz muss Genüge getan werden", schüttelt Kienzner dennoch den Kopf.
Noch bis inklusive Donnerstag, den 14. Mai heißt es für Sportler also "bitte draußen bleiben", ab Freitag, den 15. Mai ist die Pfarrachalm dann wieder täglich geöffnet. Zwar eineinhalb Monate später als geplant, aber dafür in neuem Glanz, denn Kienzner nutzte die Zwischenzeit für diverse Instandhaltungsarbeiten.

Pfarrachalm ab Freitag geöffnet

Dass er jetzt endlich wieder aufsperren darf, darauf freut er sich sehr: "Gottseidank! Die Desinfektionsmittelspender sind geliefert, die Tische weit auseinander gerückt, die Knödel gedreht – ich bin bereit!" Und in Richtung seines besonders kritischen Gasts wünscht er sich, dass "dieser vielleicht darüber nachdenkt, ob das wirklich wichtig oder doch etwas unfair war."
www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.