Extra-Maßnahme zur Gefahrenreduktion
"Sicherheitsnetz" für Luegbrücke

V.l.: Stefan Siegele, Alexander Walcher und Andreas Fromm von der Asfinag | Foto: Kainz
9Bilder
  • V.l.: Stefan Siegele, Alexander Walcher und Andreas Fromm von der Asfinag
  • Foto: Kainz
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Die Luegbrücke ist mehr als in die Jahre gekommen. Wegen der Verzögerungen beim Neubau werden jetzt aufwändige Unterstellungen erforderlich.

GRIES. "Die Luegbrücke ist und bleibt sicher", betonten die Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher, Andreas Fromm und Stefan Siegele bei einem Pressetermin am Mittwoch. Dennoch wolle man auf eine "Null-Risikostrategie" setzen. Der Luegbrücke wird deshalb jetzt für die restliche Lebensdauer ein "Sicherheitsnetz" verpasst. Dieses könnte im Fall der Fälle Schlimmeres verhindern.

Vier Stahl-Fachwerke werden an den Schwachstellen unter die Luegbrücke gebaut. | Foto: Visualisierung: ASFINAG/EQ-Vis
  • Vier Stahl-Fachwerke werden an den Schwachstellen unter die Luegbrücke gebaut.
  • Foto: Visualisierung: ASFINAG/EQ-Vis
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Schwachstellen absichern

Mehr als 18 Millionen Euro investiert die Asfinag bis Ende 2022 inklusive einem Steinschlagschutz-Projekt diese Extra-Maßnahme. An vier neuralgischen Punkten – oder anders formuliert Schwachstellen – werden massive Stahl-Fachwerke unter die Brücke gebaut. Sie kämen im wahrsten Wortsinne zum Tragen, wenn Konsolen oder Fugen des Bauwerks nicht mehr halten sollten – die Brücke also einzustürzen drohen würde. Die Arbeiten sollen noch heuer starten.

Die Asfinag wolle auf Nummer sicher gehen, betonten die Geschäftsführer. | Foto: Kainz
  • Die Asfinag wolle auf Nummer sicher gehen, betonten die Geschäftsführer.
  • Foto: Kainz
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Teilweise einspurige Verkehrsführungen

Da bislang keine Einigung für den Betriebs- und Erhaltungsweg mit der Gemeinde Gries vorliegt, plant die Asfinag die Umsetzung des Vorhabens so, dass von der Brücke aus direkt gearbeitet wird. Das wird natürlich Verkehrsbehinderungen mit sich bringen: Für die Einhebung der bis zu acht Meter hohen Träger wird es nötig sein, den Verkehr teilweise einspurig zu führen. Die Belastungen will man freilich so gering wie möglich halten und demzufolge etwa in verkehrsarmen Zeiten und in der Nacht ans Werk gehen.

Tunnel für Asfinag längst vom Tisch

Als Grund für die Maßnahme werden die "immensen Zeitverzögerungen" in Sachen Neubau der Luegbrücke genannt. Diese hätten das Risiko erhöht. "Am Ende des Tages ist die Akzeptanz dafür immer noch nicht gegeben, dass ein Neubau der Brücke die bessere Variante als ein Tunnel ist", so Walcher. Er unterstrich parallel dazu genauso wie seine Kollegen wiederholt, dass die Tunnellösung für die Asfinag spätestens seit dem Bergmeister-Gutachten vom Tisch ist.

Die aufwändigen Arbeiten werden natürlich Verkehrsbehinderungen mit sich bringen. | Foto: Visualisierung: ASFINAG/EQ-Vis
  • Die aufwändigen Arbeiten werden natürlich Verkehrsbehinderungen mit sich bringen.
  • Foto: Visualisierung: ASFINAG/EQ-Vis
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Zeit drängt

Aufgrund der "unvorhersehbaren Diskussionen" (wir berichten laufend) sei nun jedenfalls die Planbarkeit des Neubaus deutlich reduziert worden. Eigentlich sollte mit der Neuerrichtung der Luegbrücke bereits 2020 begonnen werden. Momentan ist allerdings völlig unklar, wann das über 50 Jahre alte Bauwerk ersetzt werden kann. Die Gesamtkosten hierfür werden sich nebenbei bemerkt auf rund 200 Millionen Euro belaufen.

Stefan Siegele, GF Asfinag Alpenstraßen GmbH | Foto: Kainz
  • Stefan Siegele, GF Asfinag Alpenstraßen GmbH
  • Foto: Kainz
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Druck steigt

Beim Blick in die Zukunft spricht die Asfinag ebenfalls Klartext: Sollte es nicht gelingen, das alte Bauwerk rechtzeitig außer Dienst zu stellen, ist auch eine permanente Einspurigkeit im oberen Bereich der Brennerautobahn nicht ausgeschlossen. "Das würde zu umfangreichen Staus im gesamten Korridor Kufstein-Brenner führen bzw. auch die Anrainergemeinden mit einer noch höheren Verkehrsbelastung auf den Ortsdurchfahrten konfrontieren", skizzierten die Geschäftsführer ein erschreckendes Worst-Case-Szenario.
www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.