Gries
Viele Reaktionen zu Lueg-Gutachten

- Die Luegbrücke heute.
- Foto: Kainz
- hochgeladen von Tamara Kainz
GRIES. Bergmeister-Gutachten weist Neubau der Luegbrücke in der Gesamtbetrachtung eindeutig als beste Variante aus.
180 Seiten umfasst das lang erwartete Gutachten von Konrad Bergmeister und weiteren namhaften Experten. Dementsprechend vielschichtig beleuchtet es die zwei möglichen Varianten Luegbrücke und Luegtunnel: Maßgebende Kriterien waren u.a. die Bereiche Mensch, Umwelt, Betrieb oder Kosten. Dazu wurden wesentliche Sichtweisen wie etwa Lärm, Schadstoffe, Landschaftsbild, Lebensumfeld, Siedlungs- und Wirtschaftsraum, Nachhaltigkeit, Naturgefahren, Umwegverkehr oder die Verkehrssicherheit beleuchtet. Der Schluss, zum dem das Team kam, ist inzwischen bekannt: Die Brücke gilt in fast allen Bereichen als bessere Variante. Konrad Bergmeister betont dazu: „Für uns war es besonders wichtig, unvoreingenommen an die Bewertung heranzugehen."
Wichtiger Punkt Fahrbahnbreite
Hervorzuheben ist dazu, dass die Gutachter sowohl bei der Tunnellösung als auch beim Brückenneubau von einer Breite von 12,9 Metern ausgegangen sind. Das entspricht pro Fahrtrichtung jeweils zwei Fahrspuren plus Pannenstreifen. Bei beiden Varianten käme es somit zu keiner Kapazitätssteigerung der Brennerautobahn – ein Punkt, den der Grieser Bgm. Karl Mühlsteiger anders sieht – mehr dazu weiter unten.
Reaktionen
Asfinag Bau-GF Alexander Walcher und ASG–GF Stefan Siegele sehen die Machbarkeitsstudie der Asfinag bestätigt: „Das Ergebnis des unabhängigen Gutachtens zeigt deutlich, dass wir für die Verkehrsteilnehmenden, und auch für die Bevölkerung die Bestvariante verfolgen. Wir wollen eine sichere Infrastruktur für Verkehr sowie Anrainer zur Verfügung stellen. Der Brückenneubau ist der richtige Weg, dieses Ziel zu erreichen."
VP-LA Florian Riedl aus Steinach unterstützte den Kampf für den Tunnel zuletzt massiv und meint: "Natürlich ist das Gutachten von Prof. Bergmeister schlüssig und nachvollziehbar. Bei der gesamten Analyse spricht aber auch ein Schwerpunkt für den Tunnel. Wir stehen weiter dahinter und fordern keinen weiteren Ausbau bzw. keine Attraktivierung der Straße, denn sonst schaffen wir die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nicht und somit auch nicht die künftige Auslastung des Brennerbasistunnels."
Bgm. Karl Mühlsteiger wird konkreter: "Wir geben sicher nicht auf! Das Gutachten beweist, dass ein Tunnel technisch machbar ist – das wurde im Vorfeld ja in Abrede gestellt. Der Tunnel ist für uns nach wie vor die Lösung schlechthin. Insbesondere auch, um einen drohenden Fahrstreifenausbau auf der A13 und damit noch mehr Verkehrsaufkommen zu vermeiden. Die angebliche Bestvariante ist für uns noch nicht in Stein gemeiselt. Wir werden jetzt alles genau aufarbeiten und dann einen weiteren Fahrplan fixieren."
Wipptals PV-Chef Alfons Rastner: "Ich glaube, dass es für uns im Wipptal wichtig ist, dass auch im Falle von Baustellen zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung zur Verfügung stehen. Umweltmäßig ist mir lieber, der Verkehr rollt, als dass er steht bzw. vermehrt durch unsere Dörfer führt! Das Verkehrsaufkommen ist aus meiner Sicht nur mittels Dosiermaßnahmen zu regeln. Hier bräuchte es endlich mehr Mut – etwa auch vonseiten der Europaregion – sonst wird auch der Basistunnel nichts nützen."
NEOS-LA Andreas Leitgeb aus Mieders: "Auch wenn wir NEOS bislang eine Tunnellösung präferiert hatten, so nehmen wir die Beurteilung der Fachexperten natürlich zur Kenntnis. Wir werden die umfangreiche Evaluierung von Konrad Bergmeister und seinem sechsköpfigen Expertenteam aber in den nächsten Tagen noch im Detail studieren.“
FP-LA Evelyn Achhorner: "Nach Aussage von LH-Stv. Ingrid Felipe vom November 2019 ist ‚ein Projekt gegen die Bevölkerung dieser Tage nicht mehr möglich', und das ist auch gut so. Da die oberste Chefin der Asfinag die grüne Infrastrukturministerin Leonore Gewessler ist, wird es spannend, ob sie sich für ‚ihr’ Autobahnunternehmen oder für ihre Parteikollegin entscheiden wird.“
Die nächsten Schritte
Noch im Oktober erwartet die Asfinag seitens des zuständigen Ministeriums die Unterlagen zum UVP-Feststellungsverfahren. Die Asfinag betont erneut, dass es hinsichtlich der Luegbrücke dringenden Handlungsbedarf gibt. Nach derzeitiger Einschätzung soll 2021 mit den Arbeiten zum Betriebs- und Erhaltungsweg sowie zur Steinschlagsicherung begonnen werden. Der eigentliche Start für den Brückenneubau wird für 2022 angestrebt. Die Bauzeit liegt bei fünf bis sechs Jahren.
www.meinbezirk.at
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