Steinach
Auf der Basistunnel-Baustelle herrscht bald Hochbetrieb

Der neu gebaute Saxener Tunnel (l.) verbindet die Baustelle Wolf direkt mit der Autobahn. Somit wird das Zentrum von Steinach verkehrsmäßig nicht von Transporten belastet. Auch ein Bahnanschluss steht der BBT SE vor Ort zur Verfügung. | Foto: BBT SE
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  • Der neu gebaute Saxener Tunnel (l.) verbindet die Baustelle Wolf direkt mit der Autobahn. Somit wird das Zentrum von Steinach verkehrsmäßig nicht von Transporten belastet. Auch ein Bahnanschluss steht der BBT SE vor Ort zur Verfügung.
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Von heuer bis Anfang 2029 finden ausgehend von der Baustelle bei Wolf groß angelegte Bauarbeiten für den Brenner Basistunnel (BBT) statt. Es geht quasi drunter und drüber! Ein Überblick.

STEINACH/WIPPTAL. Das technisch sehr anspruchsvolle Baulos "H52 Hochstegen" wurde vor Weihnachten abgeschlossen (wir berichteten). Heuer und in den nächsten Jahren geht's im Bereich des Bauloses "H53 Pfons-Brenner" zur Sache. Der neue Bauabschnitt ist das größte Baulos auf österreichischem Projektgebiet. Es umfasst ca. 29 km Tunnel, die zwischen dem Gemeindegebiet von Matrei-Pfons und der Staatsgrenze am Brenner ausgebrochen werden. Das Auftragsvolumen für den Abschnitt umfasst rund eine Milliarde Euro. Den Zuschlag für das neue Baulos erhielt die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Porr Bau GmbH, Marti GmbH Österreich und Marti Tunnel AG Schweiz. Mit Ende Dezember fand nun quasi im fliegenden Wechsel die Einrichtung der Baustelle in Wolf statt: das bestehende Baulos „H52 Hochstegen“ der Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG übergab das Baufeld der nächsten ARGE.

Sprengvortrieb startet ab Februar

Im Februar beginnen die Vortriebstätigkeiten Richtung Süden durch klassisch bergmännische Sprengungen. Die Haupttunnel Richtung Norden werden im Herbst maschinell mittels Tunnelbohrmaschinen (TBM) vorgetrieben. Der Baustellenverkehr wird hauptsächlich über den eigens errichteten Saxener Tunnel mit der Autobahnanbindung bei Plon abgewickelt, zusätzlich steht ein Bahnschluss für Transporte zur Verfügung. So können etwa alle notwendigen Fertigbetonteile zur Herstellung der Innenschale im maschinell aufgefahrenen Abschnitt, die sogenannten Tübbinge, per Bahn geliefert werden. "Die mehr als 54.000 Teile werden in Bayern hergestellt und umweltfreundlich in Zügen der Rail Cargo Austria über den errichteten Gleisanschluss angeliefert, wodurch deren Transport auf der Straße vermieden werden kann", hebt der Projektleiter des Bauloses H53, Michael Knapp, hervor.

Padastertal größte Erdaushubdeponie Europas

Auch bei der nahe gelegenen Deponie „D51 Padastertal“ wird sich jetzt richtig viel tun. Das Ausbruchsmaterial gelangt über bis zu 20 Kilometer lange Förderbänder vom Ahrental und näher hierher, wird von vier Türmen abgeworfen und verteilt. Mit einem Schüttvolumen von knapp 7,7 Millionen Kubikmetern wird das Tal zur größten Erdaushubdeponie Europas . Die endgültige Deponiefläche wird letztlich ca. 242.000 m² – das entspricht rund 34 Fußballfeldern – umfassen. Nach Abschluss der Schüttung des Bauloses werden landschaftsbauliche Maßnahmen inklusive Rekultivierung der fertigen Talfläche mit ca. 33.000 Baum- und Strauchgehölzen erfolgen. Das Padastertal soll dann wieder als Naherholungsgebiet nutzbar sein.

Containerdorf in Stafflach füllt sich wieder

Ab heuer werden zudem wieder mehr Arbeiter das Containerdorf in Stafflach bewohnen. Insgesamt werden am Baulos H53 ca. 600 Personen beschäftigt sein. Im Containerdorf bzw. Wohnlager werden ca. 350 Personen untergebracht. Die ARGE H53 erwägt hier jetzt auch den Bau einer eigenen Kantine, zumal die Einkehrmöglichkeiten rundum in der Zwischenzeit nicht gerade mehr geworden sind. "Im Frühjahr wird es für die betroffenen Gemeinden wieder einen Infoabend für die Bevölkerung geben", kündigt der Sprecher der BBT SE, Andreas Ambrosi, an. Außerdem gibt es für Interessierte auch laufend Besichtigungsprogramme ausgehend von den Tunnelwelten in Steinach.

Zur Sache

Darüber, dass Steinach in den nächsten Jahren Deponiegeld erhält, das die Marktgemeinde gut gebrauchen kann, haben wir berichtet. "Jeder Kubikmeter, der im Padastertal eingebaut wird, wird abgerechnet", so Bgm. Florian Riedl. In Summe erwartet man rund acht Millionen Euro. Als ebenso wichtigen Punkt nennt der Ortschef eine Nachnutzung der Tunnelwelten, wenn die BBT-Baustelle dann einmal erledigt ist: "Wir wollen kein leeres Gebäude. Hier soll ein Mehrwert für die Region bestehen bleiben."

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