Landwirte sorgen für erneuerbare Energie
Aktion "Bauer macht Power"

Johann Kaufmann, Magdalena Siegel, Edi Tropper, Andreas Lackner, Alfred Kindler, Franz Uller (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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Die "Woche der Landwirtschaft" steht im Zeichen der erneuerbaren Energie. Kammerobmann Franz Uller appelliert an die Politik, den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen zu beschleunigen.

STRADEN. Anlässlich der "Woche der Landwirtschaft" macht die Landwirtschaftskammer Steiermark wiederholt auf den raschen Ausbau der Stromgewinnung mittels Photovoltaik-Anlagen aufmerksam. In der Aktion "Bauer macht Power" fordert der Obmann der Bezirkskammer Südoststeiermark Franz Uller das riesige Sonnenstrom-Potenzial der Landwirtschaftsbetriebe in der Südoststeiermark effizient zu nutzen. "Rund 500 Hektar an Dachflächen kann die Landwirtschaft beisteuern", erklärte Uller in einer Pressekonferenz am Bio-Weinhof Tropper in Straden.
Ein weiterer Punkt ist, dass man mit dem Bau der PV-Anlagen in die Höhe gehen sollte. Gemeint sind Berg- und Hügelregionen, die zumeist nebelfrei sind und so mehr Sonnenstunden für die Stromerzeugung nutzen können. "Mit mehr als 96.000 Hektar schlummert ein riesiges Sonnenstrom-Potenzial in den Berggebieten. Nur ein paar Prozent davon reichen für den Photovoltaikausbau in der Steiermark", präzisierte Uller.

Vorzeigebetrieb Bio-Weinhof Tropper

Dass Landwirtschaftsbetriebe schon sehr viel für die Energiegewinnung und -effizienz beitragen können, beweist der Bio-Weinhof von Edi Tropper im Stradener Ortsteil Marktl. Neben Kammerobmann Franz Uller trafen sich Magdalena Siegl, Kammersekretär Johann Kaufmann, der Energie-Experte Alfred Kindler und LAbg. Andreas Lackner zu einer Betriebsbesichtigung.

Johann Kaufmann, Magdalena Siegel, Edi Tropper, Andreas Lackner, Alfred Kindler, Franz Uller (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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Edi Tropper produziert schon seit einigen Jahren seinen Wein im Einklang mit der Natur. Er setzt
100 Prozent auf Bio und hat die Nachhaltigkeit immer im Blick. Ebenso setzt er auf Energieautarkie. Auf den Dachflächen seiner Gebäude hat er PV-Module installiert, eine Hackschnitzel-Anlage sorgt für die Wärme und eine Kühlung mit Wasser aus dem eigenen Brunnen hält seine edlen Tropfen im Weinkeller frisch. "Der erste Punkt ist, Energie zu sparen. An zweiter Stelle kommt, die Energie die man braucht, selbst zu erzeugen", ist Edi Tropper erzeugt.

Edi Tropper (r.) im Gespräch mit Kammerobmann Franz Uller. | Foto: RegionalMedien
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Verbesserung des Bodens

Edi Tropper hat auch gleich ein einfaches Rechenbeispiel für das Energiesparen parat. "Wenn ich meine Weinflaschen zurücknehme, kann ich sie zwölf Mal wieder befüllen. Das verbraucht gleich viel Energie, wie wenn ich zwölf neue Flaschen verwenden würde. Jede neue Flasche hat ihren CO2-Abdruck. Beim Wein macht die Flasche schon 50 Prozent des gesamten CO2-Abdruckes aus", erläuterte der Bio-Winzer.
Auch seine Holzkohle ist ein eigenes Projekt. Die Holzkohle, oder wissenschaftlich Pflanzenkohle bezeichnet, speichert Nährstoffe und Wasser im Boden und bindet Stickstoff und Kohlendioxid aus der Luft. "Terra Preta" heißt das Endergebnis, eine dunkle, humus- und nährstoffreiche Erde, die besonders fruchtbar ist.
Edi Tropper ist der erste Weinbauer in der ganzen Steiermark, der seine Weine umwelt- und klimaneutral produziert. Deswegen bekam er nach eingehender, strenger und unabhängiger Experten-Prüfung das einzigartige "Weltretter-Zertifikat" verliehen.

Erneuerbare Energie ist unverzichtbar

Der Energie-Experte Alfred Kindler ziegte sich beeindruckt von den vielfältigen Möglichkeiten der Energieeffizienz am Weinhof Tropper: "Bereits jetzt ist die Land- und Forstwirtschaft in der Südoststeiermark das Rückgrat der erneuerbaren Energieversorgung. Sie liefert zehnmal mehr erneuerbare Energie ins System als sie selber benötigt." Der Experte belegt das auch mit Zahlen. 75 Heizwerke versorgen über 20.000 Bewohner der Region mit CVO2-neutraler Wärme.  "Ohne Energieträger aus der Land- und Forstwirtschaft würde der Erneuerbaren-Anteil im heimischen Energiesystem nicht bei den derzeit beachtlichen 31 Prozent, sondern bei nicht einmal 16 Prozent liegen. Die Erreichung der nationalen und europäischen Energie- und Klimaziele ist ohne den Beitrag einer aktiv produzierenden Land- und Forstwirtschaft illusorisch", bemerkte Alfred Kindler.

Franz Uller, Edi Tropper, Andreas Lackner und Johann Kaufmann (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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