Narrenkartell Bad Gleichenberg
Chefblödler Günther mit dem finsteren Blick
Wer Narrenkartell Bad Gleichenberg sagt, muss auch Günther Gaber sagen. Der Polizeibeamte mit dem Spürsinn für die bessere Pointe, mischt seit mittlerweile 38 Jahren mit und hat Spaß, wie noch am ersten Tag.
BAD GLEICHENBERG. In der Region kann man schon mal die Lachmuskeln aufwärmen. Warum? Das Bad Gleichenberger Sommerkabarett steht quasi vor der Tür. Am 2. August wird ab 19.30 Uhr wieder hochkarätig geblödelt. Als besondere Ehrengäste können, bekannt aus "Narrisch guat", der Fockenbauer" Gunnar Zechner und sein kongenialer Bühnenpartner Peter Michael Kowal begrüßt werden. Aber nun zu einem unverzichtbaren Eckpfeiler des Kulturkreises bzw. des Narrenkartells.
Polizist mit dem Schalk im Nacken
Nicht mehr wegzudenken ist Günther Gaber, der seit 1994 als Kulturkreis-Obmann fungiert. Dass er ein Spaßvogel ist, würde man seiner eigenen Einschätzung nach eigentlich nicht am ersten Blick erkennen. "Ich bin für meinem bösen Blick bekannt", lässt der Bad Gleichenberger, der im Brotberuf Polizeibeamter in Gnas ist, wissen.
Die Liebe zum Sketch hat den 57-Jährigen schon als Kind gepackt, umso gelegener kam es ihm natürlich, dass 1986 im Kurort Bad Gleichenberg die erste Faschingssitzung über die Bühne gegangen ist. "Im ersten Jahr hab ich noch wegen dem Bundesheer gefehlt, aber schon im zweiten hatte ich meinen ersten Auftritt und im dritten Jahr führte ich Regie", lässt er wissen. Die offizielle Kulturkreis-Gründung folgte dann übrigens im April 1988 – jene des Narrenkartells als Sektion für die die Durchführung von Faschingsevents im Jahr 2010.
Gut eingespielte Truppe
Einen kongenialen Partner sollte Gaber in Peter Siegel finden, generell spiele Treue im Team ein große Rolle. "Wir haben eine Durchschnittbühnenpräsenz von 20 bis 25 Jahren", ist Gaber, der schon über 270 Sketche geschrieben hat, stolz. 200 bis 300 Stunden Arbeit würden pro Jahr in die Vorbereitungen für die Großevents, die Faschingssitzung und das Sommerkabarett fließen. Über 200 Kostüme habe man schon angesammelt, in einer angemieteten Tischlerei arbeite man stets an Materialien für ganz große Auftritte. Abwechslung spiele laut Gaber nämlich eine bedeutende Rolle. Neben Klassikern wie Franz Jurecek in seiner Paraderolle als Branko achte man stets auf neue Themen. Nahm man anfangs noch lokale Größen auf die Schippe, arbeitete man sich sukzessive bis zu Donald Trump durch.
Fragt man Gaber nach Höhepunkten, erinnert er sich etwa ans Jahr 2014 zurück. Hier schlüpfte man quasi in den Zeichentrickfilm Cars bzw. verwandelte sich Gaber in ein Auto. Unvergessen ist auch der Auftritt als Polizeiroboter Vinzenz 3.000 bei "Narrisch guat" im Jahr darauf. Detail am Rande. Gaber zog damals die Exekutive vor den Augen des steirischen Polizeichefs durch den Kakao. Dieser nahm es mit Humor, wie es auch Gabers Kolleginnen und Kollegen tun.
Noch ein Schwank aus Gabers Vergangenheit. Als er im 2008 erstmals zu "Narrisch guat" geladen wurde, dachte er sich noch, es handle sich um einen Scherzanruf. Aufgrund der wegen einer Verkühlung angeschlagenen Stimme der Sendungschefin nahm er an, sein "Spezl" Franz Jurecek wolle ihn dezent hinters Licht führen.
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