Mureck
Erlebnisbad-Verpachtung spaltet nach wie vor die Lager
In einer Bürgerversammlung in Mureck stand man Rede und Antwort hinsichtlich der Zukunft des Erlebnisbades Mureck. Bürgermeister Klaus Strein ist vom aktuellen Konzept für eine Verpachtung an den Campingplatz-Betreiber überzeugt. Gegenwind kommt von einer Bürgerinitiative und auch Gemeinderäten.
MURECK. Nach wie vor ein großes Thema ist in Mureck die Zukunft des öffentlichen Erlebnisbades bzw. die mögliche Verpachtung an den Betreiber vom lokalen Campingplatz. Fragen rund um den aktuellen Entwurf des Pachtvertrags, der kürzlich laut Bürgermeister Klaus Strein (Bürgerliste) auch mit dem Land Steiermark bzw. mit der Gemeindeabteilung abgestimmt wurde, sollten nun im Kulturzentrum im Rahmen einer Bürgerversammlung geklärt werden. Im Vorfeld wurde der Vertrag den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat ausgehändigt.
Ein volles Kulturzentrum
Über 200 Interessierte waren bei der Versammlung mit dabei. Den Fragen der Bevölkerung stellten sich u.a. Bürgermeister Klaus Strein, der potenzielle Pächter und der Rechtsanwalt sowie die Steuerberatungskanzlei der Gemeinde. Für Petra Leschanz, die einer Bürgerinitiative für den Erhalt des öffentlichen Bades angehört, gibt es nach der Sitzung noch viele Punkte, die sie beunruhigen. "Die große Sorge ist für mich, dass der Pächter einen Freibrief erhält, mit dem Bad zu machen, was er möchte", so ihre Einschätzung.
Eine Frage des Charmes
Für Leschanz räumt der vorgestellte Entwurf mit einer unbefristeten Verpachtung keine realistische Ausstiegsmöglichkeit für die Gemeinde ein und sie sieht zwar viele Pflichten bei der Gemeinde, aber nicht beim Pächter. Für sie geht auch durch eine Veränderung der Anlage – etwa einer angedachten Abtragung der Abstellräume aus Holz bzw. Holzveranda und geplanter Mobile Homes – der Charme des Bades verloren. Kritisch sieht sie auch, dass der "landschaftlich schönste Zugang" zur Murmühle und zum Auwald, der nun noch beim Bad vorbeiführt, nicht mehr gegeben sein würde.
Ein Jahr auf Probe?
Verena Mayr, Gemeinderätin der Grünen, wünscht sich noch mehr Transparenz und vor allem Bürgerbeteiligung beim Projekt. Sie hat den Vorschlag entwickelt, dass man quasi dem Pächter ein Probejahr für den Badebetrieb einräumt, aber das Bad als Gemeinde noch nicht aus der Hand gibt. SPÖ-Gemeinderat Ernst Walisch steht dafür ein, dass man das Bad nicht verpachtet und selbst führt, aber dem Campingplatzpächter bei Wünschen zum Badebetrieb entgegenkommt. Für entsprechende Mehrkosten solle dann dieser aufkommen.
Riesenvorteil für die Wirtschaft
Aber was sagt Bürgermeister Klaus Strein? "Wir haben das Ganze sehr professionell aufbereitet und ich denke, dass wir einen Großteil der Ängste ausräumen konnten." Strein sieht in einer Verpachtung viele positive Effekte für Murecks Wirtschaft und merkt an, dass u.a. die Öffnungszeiten ausgedehnt werden sollen und bei den Campingstellplätzen aus einem Sommerbetrieb ein Ganzjahresbetrieb werden soll. Von einem Probebetrieb hält Strein nichts. Und wegen der Befristung bzw. eben Nichtbefristung des Vertrags hält er fest, dass man dem Pächter angesichts der geplanten hohen Investitionen entgegenkommen müsse bzw. sich dieser ohnehin an die im Vertrag festgelegten Regeln halten müsse.
Ob die Abstimmung rund um die Verpachtung schon am 6. Feber auf die Tagesordnung im Gemeinderat kommt oder erst später, entscheide sich noch am 29. Jänner im Gemeindevorstand. Strein ist überzeugt, dass auch die Mehrheit im Gemeinderat vom Projekt überzeugt sei. Jedenfalls solle es aber noch vor der Abstimmung für die Bürgerinnen und Bürger einen Termin geben, an dem man Vorschläge für die Zukunft des Freibads einbringen kann.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.