Weiterfahrt 2026 gesichert
Gleichenberger Bahn wieder auf Schiene

Die Abgeordneten Michael Wagner und Franz Fartek symbolisieren Einigkeit: Nach einem müsse auch eine Bitte folgen.
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Die traditionsreiche Gleichenberger Bahn zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg, liebevoll „Dschungelexpress“ genannt, bleibt auch 2026 in Betrieb. Nach intensiven Gesprächen und wochenlangem Zittern ist die Finanzierung für ein weiteres Jahr gesichert.

FELDBACH/BAD GLEICHENBERG. Dank gemeinsamer Anstrengungen von Bund, Land und Gemeinden ist der Erhalt der Gleichenberger Regionalbahn vorerst gesichert. Und während die Finanzierung für ein weiteres Jahr gesichert ist, laufen schon wieder die Gespräche über die langfristige Zukunft der traditionsreichen und voll elektrischen Regionalbahn.

Nun ist es fix: Die Gleichenberger Bahn fährt auch 2026, doch der Kampf um den langfristigen Erhalt geht weiter. | Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt
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Politik und Betreiber erleichtert

Nach einer offiziellen Pressekonferenz steht nun fest: Die Gleichenberger Bahn bleibt auch 2026 in Betrieb. Seitens des Bundes wurde das 9. Mittelfristige Investitionsprogramm (MIP 2020–2025) für 2026 fortgeschrieben und wird somit 187.294 Euro für die Erhaltung der Infrastruktur der Bahn bereitstellen. Das Land Steiermark steuert zusätzlich 174.900 Euro bei, und die Gemeinden Feldbach, Gnas und Bad Gleichenberg beteiligen sich mit insgesamt 15.000 Euro.

Verkehrslandesrätin Claudia Holzer betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Es freut mich, dass sich die Region geschlossen bekennt und wir gemeinsam den Bahnbetrieb um ein Jahr verlängern können.“ Auch StLB-Direktor Ronald Kiss zeigt sich erleichtert: „Wir sind froh und dankbar, dass zumindest für 2026 eine Finanzierung zustande gekommen ist.

Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt

Blick in die Zukunft

Das mittelfristige Investitionsprogramm ist die Grundlage für den Erhalt der Bahnstrecke und ihrer Infrastruktur.“ StLB-Direktor Kiss verweist jedoch auf die Herausforderungen in den kommenden Jahren: „Natürlich gibt es auch bei anderen Regionalbahnen Begehrlichkeiten. Wir führen Verhandlungen mit Bund und Land, planen sieben Jahre im Voraus. Die Gleichenberger Bahn bleibt jedenfalls Teil des öffentlichen Verkehrs, aber Infrastruktur kostet Geld, vor allem wegen der hohen Sicherheitsstandards. Auch der Stahl wird nicht billiger. Die Einnahmen aus dem Fahrgastbetrieb gehen an den Bund, der auch für die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs zuständig ist, während wir für die Infrastruktur bewältigen. Das Investitionsprogramm ist daher unverzichtbar.“

Tourismus und Güterverkehr

Im vergangenen Jahr zählte die Bahn rund 14.000 Fahrgäste. Ein deutlicher Beleg für ihre touristische und regionale Bedeutung. Neben Wanderern und Ausflüglern profitieren auch Schülerinnen und Schüler als auch der Güterverkehr vom Erhalt der Bahn: Der Steinbruch Appel nutzt ein Teilstück des Bahnnetzes für den Transport von Gleisschotter und liefert jährlich etwa 30.000 bis 60.000 Tonnen, also rund 2.000 Waggons, was wiederum tausende Lkw-Fahrten und damit erhebliche CO₂-Emissionen einspart. Auch die Bahnbetreiber selbst profitieren von dem hochwertigen Gleisschotter.

Die Gleichenberger Bahn bleibt mindestens bis Ende 2026 in Betrieb, dafür setzen sich neben Direktor Roland Kiss vor allem die regionalen Akteure ein. | Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt
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Aber das darf nur der Anfang sein

Michael Wagner, FPÖ-Landtagsabgeordneter und Regionsvorsitzender, steht klar hinter der Bahn: „Die Gleichenberger Bahn ist ein Stück regionaler Identität und feiert nächstes Jahr ihr 95-jähriges Jubiläum. Sie war schon damals ein Symbol für Pioniergeist, weil sie von Beginn an elektrisch betrieben wurde. Ich danke den Gemeinden Feldbach, Gnas und Bad Gleichenberg für ihren solidarischen Beitrag. Der Erhalt ist nun für ein Jahr gelungen. Aber das darf nur der Anfang sein: Wir werden alle Mittel und Wege ausschöpfen, um die Bahn langfristig zu sichern.“ In einer Presseaussendung mahnt er auch die SPÖ-Vertreter aus der Region, sich bei der Bundesregierung für die weitere Finanzierung einzusetzen. Für den langfristigen Erhalt brauche es einen politischen Schulterschluss.

Chance wurde nicht genutzt

In seiner Stellungnahme freut sich Regionalvorsitzender Martin Weber von der SPÖ zwar über einen Schritt in die richtige Richtung, bedauert aber: „ Dass die Chance auf eine langfristige Absicherung nicht genutzt wurde. Wir fordern daher weiterhin, die Gleichenberger Bahn rasch langfristig zu sichern und die dafür nötigen Gelder zur Verfügung zu stellen. Nur Stückwerk ist keine dauerhafte Lösung“, so Weber.

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Nach dem Danke kommt ein Bitte

Auch VP-LAbg. Franz Fartek spricht von einem „großen Moment“ für die Region, mahnt jedoch zur Weitsicht: „Nach jedem Danke muss auch ein Bitte folgen. Wir müssen gemeinsam für die Zukunft kämpfen. Die Thermen- und Vulkanlandbahn ist eine Legende und ein wirtschaftlicher Faktor – eine touristische Triebfeder für Tagesausflüge und ein starkes Stück regionaler Identität.“

Blick in die Zukunft

Werner Hecking, Geschäftsführer der Steiermarkbahn, blickt positiv in die Zukunft. Wie es ab 2027 weitergeht, hängt von den laufenden Verhandlungen zum 10. Mittelfristigen Investitionsprogramm (2027–2031) ab. Die StLB haben die notwendigen Infrastrukturmittel bereits erneut eingemeldet. Ziel bleibt, die Bahn langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln.

Wie StLB-Direktor Ronald Kiss verrät, plane der Verbund sieben Jahre im Voraus. Natürlich gäbe es auch bei anderen Regionalbahnen Finanzierungsbedarf. Dies sei aber kein Wettbewerb der Mittel, sondern ein fairer Prozess, um den Fahrgästen in der Steiermark ein gutes und verlässliches Angebot bieten zu können.

Nach der letzten Fahrt am 1. November legt die Gleichenberger Bahn traditionell eine Pause ein und startet am 6. Dezember wieder in die Advent- und Wintersaison. Damit ist klar: Die Gleichenberger Bahn bleibt mindestens bis Ende 2026 ein fester Bestandteil der Südoststeiermark als touristischer Magnet und Symbol regionalen Zusammenhalts.

Ziehen für den Erhalt der Gleichenberger Bahn an einem Strang. | Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt
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