Jägerschaft

In der Naturarena in Feldbach eigenen Lebensraum erfahren

Die neue Naturarena in Feldbach ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf Wild, Lebensraum und Jagd. Die Jägerinnen und Jäger aus den Ortsteilen der Stadt Feldbach wollen mit ihrem Lehrpfad eine moderne ökologische Bewusstseinsbildung betreiben.

FELDBACH. Ein steiermarkweit einzigartiges Projekt wurde in Feldbach umgesetzt. Die neu eröffnete Naturarena soll durch neue Wege in der Kommunikation einen Beitrag zur ökologischen Bewusstseinsbildung leisten.

"Eine der Hauptaufgaben der Steirischen Jagd ist es, die unterschiedlichen Blickwinkel auf unsere Natur zu einem gemeinsamen Handeln zu verweben und einen fairen Interessensausgleich zu fördern", so Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau anlässlich der Eröffnung der Naturarena in Feldbach. Er sei sehr stolz auf die Jägerinnen und Jäger, "die dieses Projekt mit finanzieller Unterstützung der Steirischen Landesjägerschaft – mit viel Herz für die Sache – umgesetzt haben".

Von der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft

Über Jahrhunderte hinweg hat der Mensch die Naturlandschaft in unserer Region in eine Kulturlandschaft verwandelt und den Lebensraum gemeinsam mit Flora und Fauna unter dem Einfluss wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen verändert. Um in dieser Entwicklung eine aktivere Position beziehen zu können, hätten sich die Jägerinnen und Jäger aus den Ortsteilen der Stadt Feldbach zusammengeschlossen, um moderne ökologische Bewusstseinsbildung zu betreiben, wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung heißt.

Gemeinsam haben die Jägerinnen und Jäger das Projekt "Naturarena Feldbach" unter der Leitung von Erich Hofmeister, Dieter Hutter, Franz J. Hutter und Adolf Hofmeister ins Leben gerufen. Dabei wird auf eine breite Wissensvermittlung rund um das Wild und seine Lebensräume gesetzt. Im Mittelpunkt stehe die ökologische Bewusstseinsbildung und die Schärfung des Verständnisses für die unterschiedlichen Nutzungsinteressen an der Ressource Natur. Zwei neue Wanderwege, Schautafeln, die den aktuellsten pädagogischen Kriterien entsprechen, und eine steiermarkweit einzigartige Gamification der Naturarena machen die Stätte zu einem wertvollen Beitrag im gesellschaftlichen Diskurs.

In die Natur einlesen

"Die Zukunftsfähigkeit unseres Lebensraums hängt vor allem von unserem eigenen Verhalten ab", mahnt Feldbachs Bürgermeister Josef Ober. Die nächsten Jahre würden entscheiden, ob wir die hohe Lebensqualität halten und unsere Lebensgrundlage bewahren können. Projekte wie dieses würden die Menschen ihren Lebensraum erfahren lassen und seien Motivation, einen Beitrag zum Erhalt unseres einzigartigen Lebensraums zu leisten, so Ober.

Ähnlich sieht das Marion Kranabitl-Sarkleti, Geschäftsführerin der steirischen Landesjägerschaft: "Projekte wie die Naturarena in Feldbach sind ein wertvoller Beitrag, um in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Jagd ein Leistungsträger ist, der sich in den Dienst der Erhaltung unserer Natur und des Wildlebensraumes stellt." Der Lehrpfad sei ein großartiges Beispiel dafür, was entstehen könne, wenn sich die Jagd mit ihrer Naturkompetenz mit anderen Naturbegeisterten vernetze. "Hier wurde eine Schule der Natur für alle geschaffen, die für jeden frei zugänglich ist und interessantes Naturwissen bereithält." Auch künftige Jungjägerinnen und Jungjäger könnten sich hier schon mit ihren künftigen Themen beschäftigen und sich, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Natur einlesen, lädt Kranabitl-Sarkleti ein.

Unterstützung auf allen Ebenen

Auch die Wertschöpfung für die Region kann sich mit Projektkosten in der Höhe von rund 100.000 Euro sehen lassen. Der Wald- und Wildlehrpfad der Naturarena Feldbach wurde mit Mitteln des Bundes, des Landes, der Stadtgemeinde Feldbach sowie der Europäischen Union gefördert und durch die Steirische Landesjägerschaft und den Steirischen Jagdschutzverein maßgeblich unterstützt.

Im Rahmen der Umsetzung erhielt das Projekt auch die finanzielle Unterstützung regionaler Unternehmen. Ohne die zahllosen Stunden des ehrenamtlichen Engagements aller Beteiligten wäre ein derartiges Projekt jedoch nicht umsetzbar gewesen. "Wir haben im Rahmen des gesamten Projekts großen Wert auf die Einbeziehung aller Interessensgruppen gelegt und möchten ein möglichst breites Bild der Nutzungsinteressen zeichnen. Mit dem Projekt der Naturarena möchten wir einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten und aufzeigen, dass wir Jäger vor allem ein intaktes Ökosystem fördern", erläutert Erich Hofmeister, Obmann des Vereins "Naturarena Feldbach".

Reflexion statt Belehrung

Auch wenn die Naturarena ein pädagogisches Projekt sei, solle sie nicht etwa belehren, sondern vielmehr zum Nachdenken und zur eigenständigen Reflexion anregen. "Das Interesse an der Natur rückt ins Zentrum der Tätigkeit der Jägerinnen und Jäger. Jagd braucht das Wissen um Zusammenhänge, und auch die Nutzung der Natur braucht ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und Verständnis für den Lebensraum so vieler unterschiedlicher Akteure", so Dieter Hutter, Obmann des Jagdschutzvereins Feldbach-Fehring.

Der Start der zwei Kilometer und zehn Kilometer langen geführten Wanderungen sowie der Einstieg in die Abenteuer-App befinden sich vor der Anna-Kirche auf dem Kalvarienberg in Unterweißenbach 119 (Koordinaten 46.949113, 15.875848).

Das könnte dich auch interessieren: