Vulkanland
Kampf gegen Videoreklamen und unnötige Lichtquellen
Wegen der Lichtverschmutzung machen sich nicht allzu viele Menschen Sorgen, doch heutzutage ist deren Bekämpfung wichtiger denn je – und vorteilhafter. Im Vulkanland jedenfalls macht sich eine Initiative den achtsamen Umgang mit Licht zur Aufgabe.
SÜDOSTSTEIERMARK/FELDBACH. Der Obmann des Astroclubs Auersbach, Günter Kleinschuster, hatte den Anstoß für den Kampf gegen die Lichtverschmutzung gegeben. Das Team des Steirischen Vulkanlandes mit Obmann Josef Ober und Projektleiterin Anna Knaus-Maurer schlossen sich der Initiative an und machen sich nunmehr den achtsamen Umgang mit Licht zur Aufgabe.
Die ersten Schritte seien bereits vor Jahren im Advent bestritten worden. "Mit der Einführung des ,grünen Lichts’ und der Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung haben wir das Thema schon aufgegriffen", und so sei der stille Advent gut gelungen, so Ober. Doch nun soll weiterhin und noch intensiver gegen die Lichtverschmutzung vorgegangen werden.
Achtsamer Umgang mit Licht
Die Stadtgemeinde Feldbach hat den Energieaufwand für Lichtquellen dank zahlreicher Maßnahmen um vieles verringert. Erfolgt ist auch eine Erhebung über alle vorhandenen unnötigen Lichtquellen.
Dem Trend der letzten Jahrzehnte hin zur zusätzlichen Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Geschäften sowie zu Lichtreklamen soll nun endgültig der Kampf angesagt werden. Feldbach hat das Problem, wie Bürgermeister Josef Ober an einem Informationsabend im Zentrum Feldbach zum achtsamen Umgang mit Licht berichtete, frühzeitig erkannt und setzt sich bereits seit einiger Zeit intensiv mit Lösungen auseinander. "Dank verschiedener Maßnahmen ist es der Stadt Feldbach gelungen, den Lichtverbrauch von 430.000 auf nunmehr 250.000 Kilowattstunden zu senken." Der Hauptplatz laufe, ohne dass dies jemandem großartig aufgefallen sei, im Energiesparmodus. "In den Ortsteilen heißt es um 23 Uhr Licht aus", so der Bürgermeister.
Einflüsse auf Tierwelt und Menschheit
Der Astrophysiker Stefan Wallner appellierte bei der Auftaktveranstaltung zum achtsamen Umgang mit Licht: "Wir müssen mit Licht achtsamer als bisher umgehen. Lichtverminderung ist für die Tierwelt, aber auch für die Gesundheit der Menschen entscheidend. Die Lichtverschmutzung sei die größte Umweltverschmutzung, die wir haben."
In dieselbe Kerbe schlägt der Biologe Bernard Wieser, der über die durch das künstliche Licht verlängerte Tageszeit klagt. "Das bringt mit sich, dass die Vegetationszeit länger dauert und die Insekten irritiert sind. Auch bei den Fischen gerate durch den Lichteinfluss der Hormonhaushalt durcheinander." Und die in der Nacht ziehenden Zugvögel würden ebenfalls beeinflusst.
Der Amtssachverständige für Lichttechnik, Johann Winkler, verwies darauf, dass die Vorschriften besser eingehalten würden, wenn festgeschrieben sei, wie die Beleuchtung auszusehen habe. "Die Weihnachtsbeleuchtung müsste um 22 Uhr ausgeschaltet werden." Verbessert habe sich die Beleuchtung von Schaufenstern, allerdings würde die Zahl der großen Videofernseher für die Werbung zunehmen.
Einer, der die Lichtverschmutzung so oft beobachtet wie kein Zweiter, ist der Obmann der Vulkanlandsternwarte ,Günter Kleinschuster: "Wir beobachten am Sternenhimmel schwache Lichtquellen, die durch die Lichtverschmutzung schwer zu sehen sind. In den letzten Jahren kam es auf Initiative von Bürgermeister Josef Ober zur Abnahme des Lichtkegels in der Gemeinde, wodurch sich unsere Beobachtungssituation verbessert hat."
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